Wie sehen Sie den Einsatz der Probiotika, Präbiotika und Arginin bei der NEC ?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Frage an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Wie sehen Sie den Einsatz der Probiotika, Präbiotika und Arginin bei der NEC ?

Sehr geehrter Herr Jorch, Ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema: Prävention der nekrotisierenden Enterokolitis (NEC) bei Frühgeborenen mit der Fragestellung : Welche Möglichkeiten bietet die Supplementation mit Probiotika,Präbiotika, Arginin zur Prävention der NEC bei Frühgeborenen? und bin im Rahmen der Recherche auf diese Seite gestoßen. Vielen Dank und freundliche Grüße

von Christina8725 am 15.01.2014, 13:08



Antwort auf: Wie sehen Sie den Einsatz der Probiotika, Präbiotika und Arginin bei der NEC ?

Ich habe kürzlich ein Manuskript für ein Buch über Neugeboreneninfektionen verfasst. Hier habe ich mich wie folgt geäußert - bitte nicht wörtlich für Ihre Bachelorarbeit übernehmen, da sonst Plagiatsvorwurf :-) "Als Probiotika werden Bakterien bezeichnet, die den Darm besiedeln und gesundheitsfördernd wirken. Prebiotika sind Stoffe (z.B. Oligosaccharide), die die Ansiedlung einer probiotischen Flora fördern. Grundsätzlich erscheint das Konzept attraktiv und vielversprechend, Infektionsprävention durch Optimierung des Mikrobioms (Gesamtheit der bakteriellen Flora) zu betreiben, zumal die Strategie der Entwicklung von Breitspektrumantibiotika sich derzeit in einer Sackgasse befindet. Es fehlt auch nicht an einzelnen Studien, die einen präventiven Nutzen einzelner Probiotika und Prebiotika auf die Inzidenz von neonataler Sepsis und nekrotisierender Enterokolitis zeigen. Es besteht derzeit Einigkeit hinsichtlich des potentiellen Nutzens von Pro- und Prebiotika, jedoch nur wenige in die Routine umsetzbare konkrete Empfehlungen (Tarnow-Mordi 2010, Shane 2013)." Ferner habe ich Arbeiten zum Nutzen von roher oder pasteurisierter Muttermilch bzw. Fremdspender-Frauenmilch und Lactoferrin gefunden. Stichhaltige Argumente für Arginin habe ich bei meiner Literaturrecherche nicht gefunden.

von Prof. Dr. med. Gerhard Jorch am 16.01.2014