Verhalten meines 3,5-jährigen Kindes

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Verhalten meines 3,5-jährigen Kindes

Hallo. Seit August geht mein 3,5-jähriger Sohn einen halben Tag (bis 12.30 Uhr) in den Kindergarten. Im Oktober wurde er großer Bruder und ich weiß nicht ob sein Verhalten aktuell evtl auch damit zu tun hat. Allerdngs ist mir schon früher aufgefallen, dass er sich zB auf dem Spielplatz auf fremde Kinder stürzt und sie umarmen bzw. wie er sagt mit ihnen kuscheln will. Wir haben ihm schon ot erklärt, dass man das nicht macht, er lieber zu Hause mit Mama und Papa kuscheln kann und er den Kindern erstmal hallo sagen soll wenn er mit einem Kind spielen will, vor allem weil die meisen Kinder darauf ablehnend reagieren oder sogar Angst bekommen. Gestern wurden wir auch von der Erzieherin im Kiga darauf angesprochen. Außerdem wurde dort auch beobachtet, dass er anderen Kindern weh tut oder zB Sandburgen von anderen Kindern kaputt macht. Er weiß ganz genau, dass man das nicht darf und ich frage mich was wir falsch machen. Wenn ich ihn darauf anspreche sagt er ganz unschuldig er hat nichts gemacht. Wenn ich ihn vom Kiga abhole bin ich immer schon gespannt wie die Stimmung ist. oft steht er einfach alleine neben der Erzieherin und sieht traurig aus, manchmal spielt er fröhlich alleine oder auch mit anderen Kindern. Wenn ich ihn auf dem Heimweg frage wie es im Kiga war, ignoriert er meine Fragen häufig einfach und hat schlechte Laune. Außerdem fällt auf, dass er im Kindergarten viel ruhiger ist als zu Hause, bei vielen Spielen nicht mitmachen will und sich selbst auch recht wenig zutraut. Oft kommt von ihm "das kann ich nicht". Er ist für sein Alter aber auch noch sehr klein und leicht, vielleicht macht ihm auch das zu schaffen. Zu Hause betont er oft, dass er ja sooo groß und stark ist. Allerdings schläft er zur Zeit auch schlecht und wacht nachts öfter auf. Sonst hat er fast immer durchgeschlafen, aber da wir seit Dezember immer abwechselnd krank waren und er nachts ot hustet und schnarcht, denke ich dass es bestimmt damit zusammen hängt. Zu Hause versuche ich ihm trotz unserem 5 Monate alten Stillbabys so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu schenken, allerdings ist das oft nicht einfach und er muss warten. Vor 2 Wochen musste ich mit dem Baby ins Krankenhaus und war mehrere Tage nicht da. Das war sicher auch nicht einfach für den Großen obwohl er sich bei Oma sehr wohl gefühlt hat. Bevor das Baby da war, kam er nachts wenn er wach wurde zu uns ins Bett. Durch das Stillen ist das allerings nicht mehr möglich, da sonst keiner mehr schlafen würde. Ich habe das Gefühl, dass er vielleicht die Nähe vermisst, aber ich weiß auch nicht wie wir das anders lösen können. Wenn er nachts wach wird, kommt der Papa zu ihm und schläft ab und zu sogar bei ihm auf dem Boden. Zu seinem kleinen Bruder ist er meistens sehr liebevoll. Aber ich merke auch, dass er ausgerechnet dann was von mir will, wenn ich gerade stille bzw. habe den Eindruck dass er absichtlich stören will. Dann sitze ich zwischen 2 schreienden Kindern und würde manchmal am liebsten selbst mit heulen. Ich bin momentan mit meinen Nerven ziemlich am Ende und weiß nicht wie ich das Verhalten von unserem Großen interpretieren soll bzw. was wir ändern können. Ich hoffe, Sie können uns weiterhelfen. Vielen Dank im Voraus

von August_Mama_2013 am 02.03.2017, 10:11



Antwort auf: Verhalten meines 3,5-jährigen Kindes

Liebe August_Mama_2013, Ihr Sohn sucht im Kindergarten nach Aufmerksamkeit. Er weiß, dass reagiert wird, wenn er anderen Kindern weh tut oder Sandburgen zerstört. Auf dem Spielplatz gehen Sie mit Ihrem Sohn auf die anderen Kinder zu. Begrüßen Sie diese freundlich und zeigen Ihrem Sohn so, wie eine Begrüßung vorstellbar ist. Auf dem Nachhauseweg mag Ihr Sohn nicht erzählen und ignoriert aus dem Grund Ihre Frage und schiebt schlechte Laune vor, weil er nicht gefragt werden wollte. Im Alter Ihres Sohnes sind sich die Kinder eigentlich noch nicht bewußt, dass sie kleiner, leichter, schwerer oder größer als andere Kinder sind. Das Verhalten Ihres Sohnes wird aus dem Grund sicherlich nicht von seiner Größe herrühren. Zu Hause stört Ihr Sohn, weil er Aufmerksamkeit haben möchte. Beim Stillen können Sie es vielleicht so einrichten, dass Sie Ihrem großen Sohn etwas vorlesen, während Sie das Baby stillen. Das gesamte Verhalten zielt auf Aufmerksamkeit ab. Ihr Sohn wird sich im Laufe der kommenden Monate an seine Stellung im Kindergarten und zu Hause gewöhnen und diese akzeptieren. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 03.03.2017



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