Mein Sohn testet seine bzw. meine Grenzen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: Mein Sohn testet seine bzw. meine Grenzen

Guten Abend, unser Sohn ist jetzt 23 Monate alt. Er testet in allen möglichen Situationen seine bzw. meine Grenzen. Auf dem Spielplatz schleudert er mir gern eine Schüppe voll Sand entgegen. Im Idealfall bekomme ich ihn zu packen, kann seine Hand festhalten und ihm kurz und ruhig aber nachdrücklich sagen: "Nicht mit dem Sand werfen!" Etwas bewirken tut das allerdings nicht. Er lacht dabei, als würde er es als Spiel auffassen, läuft vor mir weg, kommt dann mit einer vollen Schüppe Sand zurück und schleudert sie mir wieder entgegen. Beim 2. Mal sage ich zudem noch "wenn du nicht aufhörst, mich mit Sand zu bewerfen, nehme ich dir die Schüppe weg." Er spricht leider noch nicht, versteht aber eigentlich alles, was ich sage. Macht er weiter und ich nehme ihm dann die Schüppe weg, bekommt er einen Wutanfall, wirft sich auf den Boden, schreit und weint und läuft rot an. Von mir beruhigen lässt er sich dann nicht, auch nicht berühren. Wenn ich ihm dann anbiete, er darf die Schüppe zurückhaben, wenn er damit nicht mehr mit Sand wirft, und ich sie ihm hinhalte, schlägt er die Schüppe weg und tobt weiter. Wenn es ganz arg kommt, steigert er sich in seine Wut so sehr rein, dass er nach einigen Minuten kaum noch Luft bekommt und völlig erschöpft ist. Erst dann lässt er sich von mir in den Arm nehmen und trösten. Ich leide dann immer mit ihm, weil er dann völlig durchgeschwitzt und fertig ist. Derselbe Ablauf passiert zB auch, wenn wir am Tisch sitzen und essen und er mit seiner Gabel in unseren Holztisch piekst. Das macht natürlich Löcher in die Oberfläche. Ich sage ihm: "Hör bitte auf damit, sonst muss ich dir die Gabel wegnehmen." Er ignoriert es, sticht weiter Löcher in die Tischoberfläche, so dass ich ihm die Gabel dann wegnehme. Und sofort beginnt sein Schreien und Weinen. Wie verhalte ich mich da? Wenn ich ihn versuche zu trösten und ihn zu umarmen, schüttelt er mich ab. Wenn ich ihn ignoriere, schreit und weint er weiter.... Ich freue mich sehr über einen Ratschlag! Herzlichen Dank und Gruß Sandra

von beatpacker am 02.09.2015, 22:13



Antwort auf: Mein Sohn testet seine bzw. meine Grenzen

Liebe Sandra, Sie können derzeit nicht mehr tun, als Sie jetzt schon machen. Bieten Sie Ihrem Sohn gerne Ihren Trost an. Er kann entscheiden, ob und wann er ihn annehmen kann. In Situationen, wie dem Spielplatzbeispiel, können Sie Ihren Sohn nach dem ersten Sandwurf mit einer anderen Aktivität abzulenken versuchen. Vielleicht kommt es dann erst gar nicht zu so einem großen Trotzanfall. Ansonsten heißt es, noch ein paar Monate Geduld zu haben. Diese extremen Wutausbrüche lassen bald wieder nach. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 03.09.2015



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