2-Jähriger tobt und brüllt wie ein Wahnsinniger

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Frage an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens Diplom Sozialpädagogin

Frage: 2-Jähriger tobt und brüllt wie ein Wahnsinniger

Hallo Frau Ubbens, unser Sohne (2,5 Jahre) dreht im Moment vor allem vorm Schlafengehen total durch. Kurz davor ist noch alles gut. Er spielt, wird geduscht und wir schauen dann noch ein Buch an. Dann geht es plötzlich mit – in den Augen eines Erwachsenen – einer Nichtigkeit los. Ich stelle zum Beispiel das Buch, das wir angeschaut haben, zurück in sein Regal. Er fängt an zu schreien, weil er das machen wollte. Wenn ich ihm das Buch wieder gebe, will er aber nicht mehr. Ab da an zieht sich das so durch. Er sagt, er will allein Zähne putzen, dann geben ich ihm Zahnbürste und Zahnpasta und er schreit nur „Nein, nein, nein“. Er brüllt, „Mama kuscheln“, wenn ich ihn dann kuscheln will, sagt er „Mama weg“. Egal was man macht, es ist falsch. Er dreht dann irgendwann so richtig auf. Brüllt, springt, verlangt mal dies, mal das. Er ist dann komplett durcheinander, weiß selbst nicht, was er will. Nach ca. zehn/15 Minuten will er dann wirklich kuscheln. Dann hängt er weinend in meinen Armen und beruhigt sich nur langsam wieder. Ich weiß zum einen nicht, wie ich oder mein Mann reagieren sollen, wenn unser Sohn so tobt. Sollen wir es ignorieren oder ihm beruhigend zusprechen (wobei ich bezweifle, dass von den Worten irgendetwas ankommt). Zum anderen mache ich mir schon ein wenig Sorgen, ob das noch im Rahmen des „Normalen“ ist. Unser Sohn ist sicher beim Trotzen ziemlich weit vorne. Er ist sehr willensstark und das spiegelt sich oft in Trotzreaktionen wider. Aber dass er sich so ganz vergisst und brüllt und tobt ohne Ende, macht mir schon Sorgen. Soll ich vielleicht mal zum Arzt gehen und das abklären lassen? Außerdem wird mir ein wenig Angst und Bange. In ein paar Wochen kommt unser zweiter Sohn auf die Welt, im Oktober ziehen wir zudem in eine neue Wohnung und im November wechselt er von der Krippe in den Kindergarten. Wenn unser Großer jetzt schon so durcheinander ist, wie soll das erst bei den ganzen Veränderungen werden, die auf ihn zukommen? Ich danke Ihnen schon mal für Ihre Antwort. Viele Grüße, Jessica P.S. Er hat einen geregelten Tagesablauf und ist auch sonst gut drauf. Allerdings hängt er im Moment sehr an mir, seit ich vor einigen Wochen eine Woche im Krankenhaus gelegen habe. Ich glaube, ab da ist es besonders schlimm mit den Phasen geworden.

von rory_2 am 20.07.2015, 21:16



Antwort auf: 2-Jähriger tobt und brüllt wie ein Wahnsinniger

Liebe Jessica, versuchen Sie, den abendlichen Ablauf ein wenig nach vorne zu verlegen. Kuscheln Sie anschließend lieber noch etwas länger oder lesen noch ein Buch vor oder gönnen Ihrem Sohn eine entspannende Massage oder etwas ähnlich Ruhiges. Vielleicht ist Ihr Sohn am Abend schon sehr müde von den vielen Erlebnissen des Tages und ist darum dann sehr aufgeregt und weiß tatsächlich nicht mehr was und wie er etwas möchte. Diese scheinbare Unentschlossenheit ist einer ganz normalen Entwicklungsphase geschuldet. Ihr Sohn merkt bewußt, dass er selbständig Entscheidungen treffen kann, weiß aber noch nicht, wie er diesen Umstand gut für sich einsetzen kann. Haben Sie noch ein paar Wochen Geduld und dieser Lernprozeß ist abgeschlossen und Ihr Sohn wieder besonnener. Viele Grüße Sylvia

von Sylvia Ubbens am 21.07.2015



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