Unterschiedliche Meinung von Arzt u. Hebamme - wie kommt es dazu?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Unterschiedliche Meinung von Arzt u. Hebamme - wie kommt es dazu?

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Wirt, sehr geehrter Herr Prof. Dr. Radke, es ist nun schon zum wiederholten Mal, dass mir von Art und Hebamme zwei ganz unterschiedliche Meinungen gegeben wurden und ich bin sehr verwirrt. 1. Während meiner ersten Schwangerschaft riet mir meine Hebamme jeglichen unnatürlichen Jodzusatz zu vermeiden. Ich habe daraufhin mein Jodsalz gegen normales Salz ausgetauscht und bei Fertiggerichten bevorzugt die ohne Jodsalz gekauft. Als der KiA später davon erfuhr war er entsetzt und meinte das könne später zu Entwicklungsverzögerungen führen, die sich eventuell erst im Schulalter zeigen. In meiner zweite SS habe ich dann sowohl Femibion mit Jod eingenommen als auch jodiertes Salz verwandt. Inzwischen bin ich mir aber auch dabei nicht mehr sicher ob das richtig gewesen ist. Besteht die Gefahr, dass ich einem meiner Kinder geschadet habe? 2. Mein zweiter Sohn nahm nicht gut zu, darum fing auf anraten des KiA ich zum frühstmöglichen Termin mit Beikost an. Daneben stille ich. Mein Sohn wird nun bald sieben Monate alt und ich füttere inzwischen drei Breie (Getreide-Obst, Gemüse-Kartoffel-Fleisch(bzw. zwei Mal die Woche Lachs) und Halbmilch-Getreide-Obst. Mein Sohn ist von dem mit Halbmilch zubereiteten Brei weit mehr als von dem mit Pre zubereiteten, darum habe ich ihm zunächst nur Halbmilch-Brei gefüttert. Die Halbmilch bereite ich zur Hälfte aus Wasser, zur Hälte aus Milch und einem Schuss Maiskeimöl zu. Daneben stille ich nach Bedarf. Ich habe nun folgende Meinungen gehört: 1. Weiter Breie füttern wie bisher. Halbmilch ist kein Problem (ein KiA, Internetexpertin) 2. Halb-Milch im Brei durch 2er Babymilch ersetzen (zweiter KiA) 3. Halb-Milch durch Pre ersetzen (eine Hebamme) 4. Es ist viel zu früh für Brei, zwei Breimahlzeiten durch Pre ersetzen (andere Hebamme) 5. Wenn ich stille ist es sowieso relativ egal, was ich füttere, da er sich alles was er braucht aus der Muttermilch holt. Ich sollte aber wegen des allergenen Potentials möglichst keine Kuhmilch geben, sondern entweder Milch im Brei vermeiden oder aber gekochte Ziegenmilch oder Stutenmilch geben. Wir Eltern haben beide eine Allergie, allerdings andere Allergien - beide keine gegen Kuhmilch. Am besten aber Milch ganz vermeiden (weitere Hebamme) Was stimmt denn nun? Kann ich meinem Sohn durch den frühen Beikostbeginn mit 4 Monaten geschadet haben? Ich habe diese Frage schon Dr. Busse gestellt, bis ich merkte das sie hierhin besser passt. Ich werde ihn bitten nicht zu antworten. Entschuldigen Sie bitten den langen Text.

von Mondschein1979 am 04.06.2015, 09:33



Antwort auf: Unterschiedliche Meinung von Arzt u. Hebamme - wie kommt es dazu?

Die Frage, wie es zu den unterschiedlichen Auskünften kommt, ist nicht einheitlich zu beantworten, nicht jeder ist auf dem neusten Stand. Daher empfehle ich die Homepage des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund. Jod hat sicher nicht geschadet. Vollmilch soll nach Leitlinie erst nach dem 1. Lebensjahr gegeben werden, verdünnt geht auch etwas früher, vielleicht besser erst am dem 9.Monat. Pre-Nahrung muss nicht sein, es ist manchmal einfacher mit einer 1er oder ab 6 Monate auch 2er-Milch. Beikost ab 4. Monate ist gut, denn die Muttermilch wird eben gehaltsärmer und deckt im Regelfall mit 6 Monaten nicht mehr den Kalorien und Mineralbedarf. 2 Beikostmahlzeiten ist in Ordnung, mit 7 Monaten dann drei. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 05.06.2015