Wie erkenne ich denn eine Sojaproteinunverträglichkeit?

Prof. Dr. med. Michael Radke Frage an Prof. Dr. med. Michael Radke Kindergastroenterologe an der Universitätskinderklinik Rostock

Frage: Wie erkenne ich denn eine Sojaproteinunverträglichkeit?

Meine Tochter,12Monate,leidet unter einer Laktoseintoleranz.Wir wechselten von Aptamil auf Aptamil Som.Die Beschwerden(Bauchkrämpfe,Blähungen) waren innerhalb von 2Tagen weg, aber ich habe das Gefühl, dass ihr nach dieser Milch übel ist.Sie verweigert sie auch immer öfter und wenn sie sie dann trinkt wirkt sie blass.Nach ca2Stunden ist alles wieder ok. Stuhl ist seither auch ok. Sie hat auch schon 1Tag Neocate per Sonde bekommen und darauf reagierte sie mit extremer Übelkeit und Erbrechen.Jetzt sind wir wieder beim Aptamil Som. Soll ich einfach mal laktosefreie Kindermilch probieren(Laktoseintoleranz wurde mit Aptamil pepti bestätigt,sie bekam darauf wieder grünen Durchfall).Ihre Allergiewerte waren in Ordnung.(IgE nur minimal erhöht, IGA etwas vermindert, Igg ung Igm normal). Wie erkenne ich denn eine Sojaproteinunverträglichkeit? Ist die Übelkeit und Blässe allein schon ein Grund zum Absetzen? Gibt es noch eine Nahrung die Sie empfehlen würden.Ich weiss bald nicht mehr,was sie überhaupt verträgt . Danke für Ihre Antwort.

von AnnaElisabeth am 02.09.2014, 18:04



Antwort auf: Wie erkenne ich denn eine Sojaproteinunverträglichkeit?

Ich kann aus Ihrem Schreiben nicht erkennen, daß irgendeine Form einer Nahrungsmittelunverträglichkeit (Laktoseintoleranz, Sojaunverträglichkeit) wirklich diagnostisch gesichert wurden. Solange das so ist, macht es keinen Sinn, die Nahrungen ständig zu wechseln. Insbesondere die Laktoseintoleranz ist zu hinterfragen. Sollten Sie gestillt haben und Ihr Kind hat die sehr laktosereiche Muttermilch gut vertragen, ist eine Laktoseintoleranz de facto vom Tisch. Eine Laktoseintoleranz entsteht in der Regel erst bei einer Dünndarmschleimhautschädigung infolge einer länger dauernden Durchfallerkrankung oder bei einer Zöliakie. Meine Empfehlung: Sprechen Sie nochmals mit Ihrem Kinderarzt bzw. lassen Sie sich zu einem Kindergastroenterologen in Ihrer Nähe überweisen (www.gpge.de)

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 03.09.2014