Enkopresis - machen diese Untersuchungen überhaupt Sinn?

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Enkopresis - machen diese Untersuchungen überhaupt Sinn?

Meine 6jährige Tochter leidet unter Enkopresis. Vor einem Jahr haben wir im Krankenhaus den Darm komplett leeren lassen und eine Biopsie machen lassen. Morbus Hirschsprung konnte dadurch ausgeschlossen werden. Blutuntersuchungen wurden auch schon gemacht - alles in Ordnung. Sie nimmt eine hohe Menge Movicol, um weichen bis dünnen Stuhlgang zu haben. Sobald der Stuhlgang fester wird, hat sie wieder Stuhlschmieren. Sie macht Toilettentraining, setzt den Stuhl auch regelmäßig mehrmals täglich auf der Toilette ab. Aber trotzdem sind die Hosen immer wieder verschmiert. Der Darm wird regelmäßig per Ultraschall überwacht. Er hat inzwischen wohl eine normale Größe erreicht. Begleitend machen wir eine Verhaltenstherapie, die ihr guttut. Allerdings läuft diese bald aus. Die Transitzeit wurde vor dem stationären Aufenthalt getestet und lag bei ca. 60 Stunden. Jetzt soll diese im Krankenhaus erneut getestet werden. Außerdem will man eine Manometrie machen und evtl. Biofeedback. Machen diese Untersuchungen jetzt überhaupt Sinn? Könnten sie noch irgendetwas bisher unentdecktes klären? Meine Tochter hat schon gesagt, dass sie die Manometrie nicht mit sich machen lässt. Zu allem anderen ist sie bereit und arbeitet auch gut mit. Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

von Seni73 am 07.05.2014, 14:24



Antwort auf: Enkopresis - machen diese Untersuchungen überhaupt Sinn?

Das ist ja ein sehr vielschichtiges Problem. Wenn sie noch einkotet, auch unter Movicol, ist der Darm nicht leer genug, bzw. die Entleerungen sind nicht vollständig. Die Untersuchungen kann man machen, aber in der Regel liegen keine organische Ursachen vor. Die Verhaltenstherapie sollte sicherlich weitergeführt werden. Die Frage ist, ob sie an der Lösung des Problems Interesse hat bzw. welchen Gewinn sie aus der aktuellen Situation zieht. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 07.05.2014



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