S.g.Herr Posth, ich wende mich erneut an Sie mit Fragen zu meinem 2jhr.Sohn (26 M.),LL funktioniert sehr gut, Papa ist der Held, nur seit der Ankunft der kl.Schwester (2 M.) ist die Anhänglichkeit zu mir wieder größer, Einschlafen wieder nur mit Körperkontakt zu mir mgl(vorher musste ich nur noch neben dem Bett sitzen),kommt nachts oft in unser Bett,jammert dann,bestimmte Tätigkeiten werden oft "verlangt" von mir,wie Anziehen/Wickeln,will ab und zu wieder getragen werden draußen.Soweit es geht,gehen wir darauf ein.Er ist generell sehr empfindlich gerade,sowieso zartes,sensibles Kind,nie Draufgänger,kommunikativ,fröhlich,aber eher beobachtend,in Konfliktsituationen auf dem Spielplatz wehrt er sich überhaupt nicht,ist regelr.schockiert wenn er von anderen Kind angegangen wird,ist dann schwer zu beruhigen/weint sehr. Das bricht einem fast das Herz. Wie kann man ihm da helfen,selbstbewusster zu werden/ihn zu stärken? Gerade im Hinblick auf Kita (ab Sept) fällt mir das schwer.
von
turmaline
am 26.05.2014, 08:10
Antwort auf:
Sensibel
Hallo, die Reaktion Ihres Sohnes auf die Ankunft der kleinen Schwester entspricht genau genommen, dem typischen Muster. Es geht vorübergehend in die Regression (s. gezielter suchlauf), möchte selber ein bisschen wieder wie ein Baby behandelt werden, und stabilisert über diesen Weg seinen Gefühlshaushalt. hat er das genügend ausgelebt, ist er damit durch, und regressiven Erscheinungen verschwinden. Wichtig bei diesem Vorgang ist aber erneut sein Vater, der ihm ein noch stärkerer Bindungspartner wird und der gleichzeitig die Loslösung weiter voran bringt. Trotzdem profitiert er davon, wenn er mal zusammen mit dem kleinen Brüderchen auf der Wickelkommode liegt oder von Ihnen wieder angezogen wird. Das heißt nicht, dass er diese Dinge plötzlich beibehalten will.
Selbstbewussein ergibt sich zunächst einmal aus der sicheren Bindung und gelingenden Loslösung. Mit gut 2 Jahren ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. So ist das Verhalten, das Sie von Ihrem Sohn beschreiben mehr auf sein Temeperament und seinen sich entwickelnden Charakter zurückzuführen, als auf seine Selbstentstehung. Sie können ihn bei seinen sozialen Kontaktversuchen nur liebevoll unterstützen und ihn ermutigen und ermuntern, in dem Sie ihm gute Vorschläge machen. Viele Grüße.
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 29.05.2014