Hallo,
Unser Sohn wird im Mai 6 Jahre. Seid er 4 ist, ist er Tags und bisschen später nachts trocken. NUR mit dem großen Geschäft klappt es immer noch nicht. Er kommt ganz selten an, das er Aa machen muss. Auch immer nur in Windel auf Toilette. Meistens erinnern wir ihn abends dran, das er mal aa machen muss. Wollte jetzt mal wissen, ob wir ihn regelmäßig abends lieber aa machen lassen sollen. Sitzt er mit windel auf toilette kommt sofort aa raus. Ohne Windel auf Toilette kommt nichts. Oder sollen wir immer warten bis er ankommt, auch wenns dann 3-4 Tage dauert? Neulich waren wir eine Woche bei Oma und Opa und er hat nur 2mal aa gemacht und auch nur weil wir ihn dazu gedrängt haben.
Zuhause hatte er auch wohl Bauchschmerzen und wir haben ihn dann 2mal zur Toilette mit Windel geschickt. Wissen nicht, ob er es wirklich nicht merkt? Oder es verdrängt? Wäre über Ratschläge sehr dankbar
Mit freundlichem Gruß
Kristina
von
Krissiii88
am 06.01.2020, 22:02
Antwort auf:
Unterdrückt großes Geschäft?
Hallo Kristina
Offensichtlich hat sich seit Mai 2019 bei ihrem Sohnemann nicht wirklich etwas verändert. Hat der Kinderarzt einmal mit dem Ultraschall nachgeschaut ob er eine Verstopfung hat??? Das würde erklären weshalb er sich unter Umständen nicht traut sein großes Geschäft auf der Toilette zu entleeren, da der harte Stuhlgang den Kleinen häufig Schmerzen bereitet. Wie meine Kollegin damals schon beschrieben hat, können die Kinder häufig den sehr festen/ harten Stuhlgang besser in einer für sie bequemeren und vertrauteren Haltung in die Windel entleeren. Zudem ist es Kindern mit einer Verstopfung aufgrund einer manchmal massiven Erweiterung des Enddarms nicht mehr möglich den Stuhldrang zu spüren.
Bekommt er noch Stuhlweichmacher?? Diese könnten ihm die Entleerung sehr erleichtern. Der Stuhlgang sollte unter einer ausreichenden Dosierung dieser Medikamente kartoffelbreiartig sein um ihm eine schmerzfreie und leichte Entleerung zu ermöglichen und sollte/ muss, wie von meiner Kollegin im Mai beschrieben, häufig über Wochen/ Monate, manchmal Jahre gegeben werden, da eine langandauernde Verstopfung eine langwierige Therapie erfordert.
Im Fall einer Verstopfung sind zudem regelmäßige Toilettensitzungen zu empfehlen, 2-3x/ Tag ca. 15 bis 20 min. nach einer Mahlzeit für 5 bis 10 min, mit oder ohne Windel. Er wird nicht jedes Mal Stuhlgang machen können aber der Darm muss die Möglichkeit dazu bekommen um langfristig eine Rückbildung des erweiterten Enddarms zu gewährleisten. Wichtig wäre, dass er 1x/ Tag eine ausreichende Menge entleeren kann. Unser Darm sucht sich in der Regel irgendwann einen Zeitpunkt am Tag heraus an dem er sich entspannt und in Ruhe entleeren kann. Gegen die "Langeweile" auf der Toilette geben sie ihm gerne ein Bilderbuch mit :-))).
Experten beschreiben, dass die Beseitigung eines Verstopfungsproblemes unter diesen Therapiemaßnahmen und regelmäßigen Kontrollen durch einen Arzt so lange benötigt wie sie schon andauert, mit einer langsamen Besserungstendenz :-((((.
Unterstützend sollte auf eine ausreichend und regelmäßig über den Tag verteilte Flüssigkeitszufuhr (z.B. ca. alle 2 Stunden 7x 150 ml) und ballaststoffreiche Ernährung geachtet werden.
Um organische Ursachen auszuschließen, könnte der Kinderarzt ihren Sohn bei Bedarf zu einem Kindergastroenterologen in ihrer Nähe überweisen, zu finden unter:
GPGE Gesellschaft für pädiatrische Gastroenterologie und Ernährung e.V.
Falls eine Verstopfung vorliegt, wünsche ich ihnen und dem kleinen Mann also ganz viel Geduld und Durchhaltevermögen!!! Sollte dies nicht der Fall sein und es auch keinen Hinweis auf eine organische Ursache geben, gestehen sie ihm gerne ohne Druck noch ein wenig Zeit zu bis er wunschgemäß seinen Darm entleeren kann. Überlegen sie eventuell mit ihm gemeinsam, ob er sich vorstellen könnte durch eine Verschönerung der Toilette oder des Raumes durch z. B. Aufkleber oder Bilder langfristig die Toilette ohne Windel zu benutzen ;-)))).
Herzliche Grüße
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 07.01.2020