Frage: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Hallo, bin momentan von unserer Schule etwas "überfahren" und habe eigentlich viele Fragen. Quentin ist 7 Jahre, geht seit Sommer in die 1.Klasse einer Ganztagsschule. Vorher war er 1 Jahr im Schulkindergarten. Es zeigen sich emotionale, soziale Probleme. Wir waren nun schon 2x beim Rektor zum Gespräch. Quentin zeigt teilweise unsoziales Verhalten, schlägt z.B.. Auch tut er unbedarft Dinge, die andere gefährden (fuchtelt mit nem Stift anderen im Gesicht herum...). Er geht 1x in der Woche in eine soziale Gruppe der Diakonie, wo soziale Verhaltensweisen gelernt werden sollen. Dort fühlt er sich wohl und zeigt Änderungen im Verhalten mit positiver Tendenz. Nun will die Schule, daß wir dem Verfahren zur Feststellung eines sonderpädagogischen Förderbedarfs zustimmen, mit dem Ziel, ihn auf eine Förderschule zu schicken. Im Rahmen des Schulkindergartens haben wir festgestellt, daß es ihm nicht gut tut, unter Gleichgesinnten zu sein. Dort hat sich sein Verhalten sehr zum Negativen hin entwickelt. 10 der 14 Kinder dort hatten soziale Defizite. Ich bin beim Suchen nach Infos im Internet auf eine Grundschule gestoßen, die eine Integrationsklasse mit Schwerpunkt auf soziale und emotionale Entwicklung haben. Diese Schule ist katholisch, muß 20% "andere" Kinder aufnehmen. Diese Schule war seinerzeit unsere erste Wahl, er hat aber leider zur Einschulung keinen Platz bekommen. Meine wichtigste Frage ist nun...: Haben wir eine Chance in diesem Verfahren, welches die jetzige Schule anstrebt, ihn auf diese Schule mit der Integrationsklasse zu bekommen? Haben wir da überhaupt Einfluß drauf? Auf die reine Förderschule (3 Orte weiter) wollen wir ihn nicht schicken. Die Integrationsklasse wäre hier in der Stadt (3km von uns weg). Uns liegt viel daran, daß er in eine "normale" Regelschule integriert wird. Nur so kann er den angemessenen Umgang lernen. Wir fühlen uns momentan etwas machtlos. Den Antrag haben wir noch nicht unterschrieben. Haben das Gefühl, evtl. was Falsches zu entscheiden. Freue mich sehr über Antwort... Liebe Grüße BETTY

Mitglied inaktiv - 28.11.2010, 21:43



Antwort auf: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Hallo, vielleicht hilft ihm eine Begleitung in der Schule durch einen Integrationshelfer? Das muss beim JA beantragt werden. Ansonsten haben auch auffällige Kinder das Recht, an normalen Schulen aufgenommen zu werden (zumindest in RhP). Bei uns im Bekanntenkreis geht sogar ein Kind mit Downsyndrom in eine normale Grundschule. Es gibt aber auch Integrationsklassen. Problemetisch ist, dass sich weder die Schulaufsichtsbehörde ADD noch das JA so richtig zuständig fühlen. Könnte er Asperger haben? Ich als Mutter fände es wichtig, erst einmal genau festzustelen, was der Kleine denn nun hat. Einfach abschieben ist keine lÖsung. Ob er einen Anspruch auf die von Ihnen gewünschte SChule hat kann ich auf die ferne nicht beurteilen. Aber auch das weiß die AUfsichtsbehörde Liebe Grüsse, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 29.11.2010



Antwort auf: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Hallo, seid Ihr in psychiatrischer Behandlung? Das wäre für mich DRINGEND angeraten. Dort kann man dann z. B, eine Heilpädagogin einschalten. Diese kann dann wiederum z. B. das Kind direkt vor Ort in der Regelschule therapieren durch Unterrichtsbegleitung etc. Das Kind sollte dorch erst mal DORT die Cahnce zu bekommen sich zu entwickeln wo es aktuell ist. Viele Grüße Désirée

Mitglied inaktiv - 28.11.2010, 22:48



Antwort auf: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Also, bei deinem Kind besteht der Verdacht auf sonderpädagogischen Förderbedarf, richtig? Festgestellt ist er aber noch nicht? Wenn er festgestellt werden sollte, KANN dein Kind an der Regelschule bleiben, WENN die räumlichen, sächliche und personellen Gegebenheiten das erlauben. Vermutlich ist das bei euch an der Schule nicht so und wird auch nicht möglich sein (so schließe ich aus der Darstellung deines Gesprächst mit der Schulleitung). Somit würde das bedeutet, dass dein Kind in einer für das Kind geeigneten Schule mit entsprechendem Förderschwerpunkt beschult werden wird. VlG Annette PS: Deinem Sohn tut es nicht gut, unter "Gleichgesinnten" zu sein. Ok. Tut es denn seinen Klassenkameraden gut, wenn Quentin mit einem Stift in ihrem Gesicht rumfuchtelt oder sie schlägt?

Mitglied inaktiv - 28.11.2010, 23:28



Antwort auf: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Hallo, Anette, sicher tut das den anderen Kindern nicht gut...aber irgendwie lese ich aus Deinem Posting heraus, daß Du es befürwortest, Kinder (die irgendwie anders oder auffällig sind) in einen Sack zu stecken und von den "Normalen" zu trennen. Hilft mir grade nicht wirklich weiter, sorry. Liebe Grüße BETTY

Mitglied inaktiv - 29.11.2010, 09:36



Antwort auf: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Hallo, ja, wir sind in psychologischer Behandlung (wurde auf AD(H)S getestet, ist negativ). Eine Heilpädagogin...? Die nur für unseren Sohn quasi da ist und ihn im Unterricht begleitet...? Das wäre ja ein Traum... Wir haben nächste Woche wieder Termin beim Psychologen. Werde das Thema sowieso mit ihm besprechen. Ich hoffe sehr, daß sich für uns eine Lösung auftut, daß er auf der Regelschule (wenn nicht auf dieser dann auf einer anderen Grundschule) bleiben kann. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit will ich einfach nicht irgendwas über's Knie brechen und ihn evtl. von einem Tag auf den anderen noch umschulen. Mir geht das alles viel zu schnell und ich fühl mich grad bissel machtlos... Liebe Grüße BETTY

Mitglied inaktiv - 29.11.2010, 09:40



Antwort auf: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Hallo, was ich befürworte oder nicht, steht nicht zur Debatte. Vielleicht hilft dir dieser Link weiter, dort sind die gesetzlichen Grundlagen der einzelnen Bundesländer beschrieben. http://www.behinderung.org/gesetze/intgestz.htm Viele Grüße, Annette

Mitglied inaktiv - 29.11.2010, 19:09



Antwort auf: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Hallo, nunja, wenn der JA die Intergrationshilfe nicht genehmigt, dannkann man den Einzelhelfer auch selbst zahlen. Eine Heilpädagogin bei und Mitten in bayern verlangt für 10x 1 Stunde Sitzung (egal ob zuhause oder Schule) 400 EUR. Vorgespräch kostenlos. Ich denke aber, dass das recht günstig ist. Welche Diagnose STEHT denn schon? Solange nicht klar ist, was dem Kind "fehlt" kann man weder entscheiden welche andere Schule sinnvoll wäre noch kann ggf. beim Jugendamt eine Integrationshilfe beantragt werden. Viele Grüße Désirée

Mitglied inaktiv - 29.11.2010, 22:35



Antwort auf: Sonderpädagogischer Förderbedarf

Hallo, AD(H)S ist negativ...! Momentan gehen wir in Richtung Asperger oder narzisstische Entwicklungsstörung, bzw. eine Mischung aus beidem. Hochbegabung steht auch im Raum. Wir haben nun diverse Termine, die Schule gibt uns einen Aufschub. Wir stehen mit dem JA in Verbindung (die stehen hinter uns und sehen ihn auf keinen Fall in einer Förderschule). Ein Gespräch ist angedacht mit uns, der Schule, der Familienhilfe, dem JA und den Leitern der sozialen Gruppe der Diakonie. Momentan gibt es klare Strukturen für unsere Wutz, auch in der Schule. Die Lehrerin ist sehr engagiert, will ihn gerne "halten". Eine andere Lehrerin, die in (gottseidank) nicht unterrichtet sagte vor ein paar Tagen zu ihm "Wenn Du in meiner Klasse wärst, wärst Du schon längst von der Schule geflogen.". Das find ich heftig...der Stöpsel ist 7 und grade 3 Monate in der 1.Klasse, sowas muß nicht sein, meine ich. Wir werden sehen, was nun bei allem herauskommt und wir werden kämpfen für unseren Sohn. Kopf in den Sand stecken is' nich'. Liebe Grüße BETTY

Mitglied inaktiv - 01.12.2010, 21:20



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