Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer, Ich bin 34 und nach ICSI in der 30. Woche schwager. Wir hatten bereits etliche Ultraschalluntersuchungen darunter 3 beim Degum-2 Pränatalspezialisten (14.,18. und 22. Woche) die alle unauffällig verliefen. Ich bin Toxo-negativ und achte extrem auf Hygiene – Fleisch braten wir tot, Gemüse und Obst wird gekocht, geschält oder minutenlang sorgfältig gewaschen. Außer Haus essen wir garnicht. Gestern hatte ich bei 29+3 eine Routineuntersuchung (3.Screening) beim normalen Gyn. War alles ok. Abends schaue ich in meinen Mutterpass und bin geschockt – bei Toxoplasmose steht auf einmal “positiv” (Befund vom 17.08.2020 laut Laborärztlichen Befundbericht). Nach einer Horronacht sind mein Mann und ich heute früh in die Praxis gefahren und haben auf ein Gespräch bestanden. Mein Gynäkologe hatte den Befund abgezeichnet, aber mit keiner Silbe erwähnt. Seine Vertretung erklärte mir dann, dass es eigentlich keinen Grund zur Beunruhigung gäbe aufgrund der erweiterten Labordiagnostik: Infektdiagnostik: Toxoplasma IgG-Ak (quant.) wäre mit < 3 deutlich negativ. Toxoplasma IgM-AK ist aber mit 24,4 positiv (negativ wäre bei < 6). Daraufhin wurde der Toxoplasma-IgM Immunoblot (S) erhoben, der negativ war, genau wie der Toxoplasma-DNA_Nachweis (E). Kommentar: Wahrscheinlich unspezifisch positiver IgM-ELISA-Test. Schutz bezüglich einer Primärinfektion mit Toxoplasma gondii nicht anzunehmen. Kontrolluntersuchung in 10-14 Tagen empfohlen. Sie will jetzt (auf meine Bitte) die Werte erneut bestimmen lassen um zu sehen, wie die Werte mittlerweile aussehen. Wäre der Test negativ – was sie erwartet – hätte ich keine Toxoplasmose. Wenn positiv, wäre noch genug Zeit für eine Therapie oder man würde das Baby bei 32+0 holen und dann behandeln. Ich bin sehr aufgewühlt, auch weil ich vor 2 Wochen einen geschwollenen Lymphknoten am Hals ohne Erkältung o.ä. hatte, der nach 2 Tagen aber wieder weg war. Die Frage ist nun: Ist dieses Vorgehen nach Ihrer Meinung nach korrekt bzw. wie große Sorgen müssen wir uns machen? Nächsten Dienstag habe ich den letzten Schalltermin beim Degum-2-Pränatalspezialisten. Würde der Spezialist dort etwas am Gehirn oder ähnliches sehen können? Ich spritze Clexane und nehme ASS50 ohne Gerrinnugsstörung falls das relevant ist. Vielen Dank für Ihre Meinung!
von Albert100 am 09.09.2020, 13:59