Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Hackelöer,
wir versuchen nun seit einigen Jahren eine zweites Kind zu bekommen.
Inzwischen bin ich nun 46 geworden und nach einer Eileiterschwangerschaft vor zwei Jahren hat es leider noch nicht wieder geklappt.
Meine Hormonwerte sind alle überprüft und noch sehr gut und auch regelmäßige Eisprünge wurden festgestellt, so dass es noch eine Chance gibt, dass ich noch mal schwanger werden könnte. Da in meinen Alter die Fehlbildungsquote sehr hoch ist, frage ich mich, wie lange ich noch den Mut haben "darf", es weiter zu versuchen. Kann man mit Praenatest, Fruchtwasseruntersuchung und Ultraschalluntersuchung ggf bei Ihnen ;-) alle Fehlbildungsmöglichkeiten die durch so alte Eizellen bedingt sein können, feststellen?
Oder ist das Risiko, dass man trotz der Untersuchungen unerkannt ein behindertes Kind bekommt, immer noch gegeben.
Ich hoffe ich konnte mich verständlich ausdrücken...
Vielen Dank für Ihre Arbeit hier im Forum!!!
Herzliche Grüße!
von
Susi1971
am 01.11.2017, 16:36
Antwort auf:
Risiken bei Schwangerschaft mit 46
Hallo Susi,
1.liegt die Fehlgeburtswahrscheinlichkeit bei 40-50% -aber eben auch nicht höher
2.kann das genetische Risiko durch DNA-Teste weitgehend abgegrenzt werden und 3. kann ein guter Fehlbildungsultraschall weitere Auffälligkeiten gut abklären.
4.Schwangerschaftsrisiken und Geburtsrisiken sind auch erhöht,können jedoch auch durch intensive Betreuung beherrscht werden
Wenn Sie das alles wissen können Sie mit gutem Gewissen versuchen schwanger zu werden.Wie erhöht die Risiken auch immer sind,haben Sie dennoch gute Chancen für eine Schwangerschaft und Geburt.
Alles Gute
Prof. Hackelöer
von
Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
am 01.11.2017
Antwort auf:
Risiken bei Schwangerschaft mit 46
Hallo Susi,
ich habe vor zwei Jahren mit Anfang 40 unser zweites Kind bekommen und habe mir vorher auch all deine Fragen gestellt. Mit meinen jetzigen Erfahrungen muss ich dir leider sagen, dass man trotz vieler unauffälliger pränataler Untersuchungen trotzdem unerkannt ein (schwer-)behindertes Kind bekommen kann. Es gibt keine Garantie auf ein gesundes Kind. Ich hatte eine unauffälliges ETS mit super Nackentransparenz, einen unauffälligen Pränatest und einen unauffälligen Organultraschall bei einem Degum 3 Schaller. Trotzdem ist unser Sohn schwer mehrfachbehindert, hat 14 OPs hinter sich und den Pflegegrad 5. Er hat ein Syndrom, das selbst bei einer Fruchtwasseruntersuchung aber nicht entdeckt worden wäre. Ob ein Kind sehen, hören und atmen kann, deckt leider keine pränatale Untersuchung auf.
Ich wünsche dir alles Gute und mehr Glück, als wir es hatten.
LG Maxi
von
maxi996
am 07.11.2017, 23:12