Hüftdysplasie Fragen zur Pavlik Bandage

Dr. med. Wolfgang Remus Frage an Dr. med. Wolfgang Remus Kinderorthopäde

Frage: Hüftdysplasie Fragen zur Pavlik Bandage

Sehr geehrter Herr Dr. Remus, Sie haben ja schon viel zur Hüftdysplasie beantwortet, aber mein Freund und ich sind Ratlos. Am 08.10. 2010 wurde unser Sohn geboren und da ich schon mit Hüftdysplasie geboren wurde, drängte ich die Ärzte schon im Krankenhaus dazu unseren Kleinen darauf zu untersuchen und so geschah es dann am 11.10. und es wurden folgende Werte festgestellt: rechts alpha 44 – beta 81 (also IIIa) und links alpha 57 – beta 57 (also IIa+ dynamisch stabil). Ihm wurde dann eine Pavlik Bandage angelegt und wir sollten 10 Tage später wieder zur Untersuchung kommen. Jetzt hatte er sich rein gestrampelt und auch rechts eine IIa. Genaue Werte habe ich bei dieser Untersuchung leider nicht erhalten. Jetzt meine Fragen: Darf der Kleine trotzdem auf dem Bauch liegen? Wie lang bleibt die Bandage in der Regel dran? Kann man eine Manducatrage verwenden? und besteht die Möglichkeit dass er sich wieder raus strampelt, wenn ja warum wurde dann an der Bandageneinstellung keine Änderung vorgenommen? Ach noch was, warum scheint häufiger die Tübinger-Hüftschiene verordnet zu werden? Ich weiß das sind viele Fragen aber die Ärzte im Krankenhaus sind nicht sehr gesprächig und für uns ist das neu. Die nächste Untersuchung steht erst in drei Wochen wieder an, da sind dann 5 Wo. rum. Vielen Dank für ihre Hilfe, mit freundlichen Grüßen

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 08:35



Antwort auf: Hüftdysplasie Fragen zur Pavlik Bandage

Hallo, Ihren Beschreibungen zufolge handelt es sich bei Ihrem Kind um eine Hüftverrenkung (Luxation) der rechten Hüfte. Wie man das behandelt, kann man nicht verallgemeinern. Jede Abteilung und jeder Arzt hat eigene Wege und Erfahrungen. Wichtig ist, wenn der Hüftkopf aus der Pfanne raus steht, man ein System hat, mit dem er wieder in die Pfanne zurück gebracht wird (reponiert). Dies gelingt mit der Pavlikbandage und die Nachuntersuchung scheint das gezeigt zu haben. Wenn man jetzt die Hüfte reponiert hat, muss man weiterhin ein System anwenden, damit sie nicht wieder raus springt und häufig ist hier der Hockgips nach Fettweiß günstig, auch für die Versorgung des Kindes. Man kann aber, wenn man damit Erfahrung hat für diesen Zweck auch die Pavlikbandage weiter nehmen. Ingesamt wird man, egal wie die Art der Behandlung ist, zwischen 4 bis 6 Wochen machen müssen und dann entscheidet die Kontrolle ob man z. B. auf eine Tübinger Schiene übergehen kann. Diese ist zwar zur Behandlung gut, aber man kann damit nicht eine verrenkte Hüfte wieder einrenken. Wenn Ihr Kind jetzt also die Pavlikbandage hat und Sie damit klarkommen, können Sie damit sie auch auf den Bauch legen. Es wird nur nicht ganz einfach sein, das gleicht gilt für die Manducatrage. Für die nächsten Wochen ist es wichtig, dass die Hüfte permanent im Gelenk bleibt. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 08.11.2010



Antwort auf: Hüftdysplasie Fragen zur Pavlik Bandage

Danke schon einmal, Kann man als "Normalo" auch erkennen ob der Hüftkopf noch in der Pfanne ist, an Hautfalten oder der Beinbewegung des Kindes? Ich habe große Angst, dass es wieder raus rutscht und bis zum nächsten Termin ist es noch so lang hin. Mein Kleiner kann beide Knie neben dem Körper ablegen und sprizt aber das Gesündere weiter nach oben ab als das Luxierte. Vielen Dank

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 15:40



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Hallo, ich hoffe, dass man Ihnen gesagt hat, dass die Bandage nicht abgenommen werden kann, denn dann besteht die Gefahr eines erneuten rausspringens immer. Dann sollte man doch lieber einen Hockgips machen. Deswegen können Sie auch nicht prüfen, ob die Hüfte drin ist oder nicht. Wenn Sie sich Sorgen machen, dann versuchen Sie einen früheren Kontrolltermin durchzusetzen. Mit dem Ultraschall kann man das sehr gut beurteilen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 08.11.2010



Antwort auf: Hüftdysplasie Fragen zur Pavlik Bandage

Hallo, ja das wurde uns gesagt und wir halten uns auch stark daran nur wird er jetzt kräftiger und die Riemen schneiden ein oder reiben an seinem Körper. Auch hier haben wir schon viel abgepolstert und gemacht, aber die Ungewissheit ist halt immer da. Wir haben am Do die U3 Untersuchung und da auch ein Gespräch mit der Kinderärztin sie arbeitet mit einem anderen Orthopäden zusammen und eventuell sollen wir auch dort noch mal hin. Den Gipps würde ich dem Kleinen gern ersparen war als Kind selbst über lange Zeit im Gipps und war aus diesem Grund sehr froh als die Ärzte sagten man könne es mit der Bandage hinbekommen doch das Warten macht einen selbst fertig. Vielleicht könnten sie mir noch sagen worauf man bei der Bauchlage achten muss, wir müssen ihn ja auch zum säubern umdrehen und haben Angst etwas falsch zu machen. Danke Danke für ihre Auskünfte!

Mitglied inaktiv - 08.11.2010, 18:15



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Hallo, mit der Bauchlage können Sie solange nichts falsch machen wie Sie sehen, dass sich Ihr Kind wohl fühlt. Man kann z. B. ein Kissen unterlegen, man muss nur darauf achten, dass die Riemen nicht einschneiden, aber eine Luxationsgefahr besteht durch die Bauchlagerung nicht. Ich kann verstehen, dass Ihnen der Gips ein Horror ist, aber in den ganzen Jahren meiner Erfahrung habe ich immer beobachtet, dass die Pflege des Kindes und die Sicherheit der Heilung im Hockgips nach Fettweiß wesentlich einfacher ist, als in jeder Bandage. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus

von Dr. Wolfgang Remus am 10.11.2010



Antwort auf: Hüftdysplasie Fragen zur Pavlik Bandage

wo wohnt Ihr? und welches grades nach Graf ist dysplasie? gibt es bei euch eine klinik mit Säuglinghüftsprechstunde? es ist wichtig eine gute spezialisierte klinik zu finden und nicht nur zu allgemeine orthopedie gehen. unsere Tochter hatte III Grad mit Hüftluxation festgestellt in uniklinik Tübingen. Aber den behandelte OA fand ich damit überfordert under hat uns von anfang an gesagt, dass unser Kind das leben in rollstuhl verbringt. und 3,5 Mon behandlung haben nichts gebracht( extention mit geschlossene reponierung und 6 wo gibs).dann sind wir nach Stuttgart zu spezialisirtem Hüftsprechstunde bei Säuglingen gewendet. Dort wurde uns schon IV grad festgestellt und wir mussten eine OP vorziehen lassen mit einschlissende 3 mon gibs, 8 wo nicht abnehmbare HD- schiene, 4 wo Tü-schiene. dann nach etwa 6-8 mon( etwa mit 18-20 mon) ist unsere tochter gelaufen. Zur Zeit ist sie 3 j alt. wir müssen jahrlich zur kontrolle. Die Hüftpfanne entwickelt sich sehr langsam aber die Hüfte ist stabil und wir schliessen nicht aus, dass wir noch ein op brauchen.

Mitglied inaktiv - 11.11.2010, 15:48



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Hallo, unser Kleiner hatte am Anfang rechts eine IIIa und links eine IIa habe letzte Woche die genauen Winkel von der Untersuchung vor drei Wochen bekommen und da war es rechts noch ne IIc und links ne Ia, wir warten jetzt nur noch darauf dass die 2 Wochen vergehen und wir erfahren, ob sich der Zustand weiter verbessert hat. Wir hoffen der Kleine muss nicht so lange leiden. Ich dachte immer in Tüingen kennen sich am Krankenhaus die Ärzte gerade damit aus, wir waren mit unserem bei der Säuglingssprechstunde und der Arzt ist extra Kinderorthopäde. Ich wünsche ihrem Kind und Ihnen alles Gute.

Mitglied inaktiv - 15.11.2010, 12:11



Antwort auf: Hüftdysplasie Fragen zur Pavlik Bandage

Tü Kronaklinik hat natürlich ein guter ruf. wir mussten aber wegen Extention 8 wo stationär bleiben. aber Orthopedische station ist für Säuglinge nicht ausgestattet - erst für kindern ab 6 j. wir mussten daher in chirurgische Station bleiben - und da war der personal auch nett, aber weil geld von KK ortopheden gekriegt haben( die aber nur aufs verlangen gekommen sind und nicht immer erreichbar waren) , hatten "chirurgische" kollegen bissle organisatorische problemen mit uns gehabt. das ganze war damals nur Stress! von daher ist Olgahospital das beste! und dort waren nicht nur OA sondern auch Akademiker beteiligt. Also, wenn Ihr 2te Meinung irgendwann interressiert, kann ich Olgäle nur empfelen!

Mitglied inaktiv - 16.11.2010, 16:44



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