Frage: Stillen bei Immundefekt der Mutter ( CVID )

Sehr geehrter Herr Prof Wahn, ich habe einen chronisch variablen Immundefekt und bin aktuell in der 37.Woche schwanger und möchte nach der Geburt stillen. Muss ich meine Immunglobulingabe während der Stillzeit auch anpassen? Aktuell ist meine Immunglobulindosis während der Schwangerschaft verdoppelt worden und das IgG liegt aktuell bei 6,59. Aktuell wird der IgG Spiegel alle vier Wochen kontrolliert, ist das in der Stillzeit auch notwendig? Wie hoch sollte der IgG Spiegel während des Stillens auf jeden Fall sein? Da ich ja selbst keine bzw nur eingeschränkt Antikörper bilde, ist das Baby trotzdem durch das Stillen ausreichend geschützt? Vielen Dank

von Ruth K am 17.02.2022, 14:45



Antwort auf: Stillen bei Immundefekt der Mutter ( CVID )

Ihr eigener IgG-Spiegel hat nur bis zur Geburt des Kindes eine Bedeutung, da das infundierte IgG beim Kind zum sog. Nestschutz beiträgt. Daher ist es gut, dass die Dosis in der Schwangerschaft erhöht wurde. Nach der Geburt spielt ihre IgG-Dosis für das Kind keine Rolle mehr. Das Kind wird dann nur noch beim Stillen durch das Sekret-IgA geschützt, wenn es denn bei Ihnen gebildet wird. Falls Sie kein IgA bilden können, fehlt i.d.R. in der Muttermilch auch das Sekret-IgA.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 17.02.2022



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