Frage: Immundefizienz durch Medikamente

Sehr geehrter Dr. Wahn,  ich hatte schon hier im Forum geschrieben bzgl. Rituximab Off label bei seltener autoimmuner Erkrankung der Niere. Die Infusionen werden in unregelmäßigen Abständen gegeben.  Nun habe ich mal eine Frage bzgl. beruflicher Orientierung, da bin ich etwas verunsichert. Gibt es da aus medizinischer Sicht ein Für- und Wieder zwecks Berufe wegen der Gefahr von Infekten?  Also wäre es z.b. besser in einen Büroberuf zu arbeiten oder kann man jetzt auch sagen Physiotherapie/Krankenhaus, wo Patientenkontakte bestehen, würde auch gehen? Mein Arzt sagte, es gibt keine Einschränkung zwecks Berufewahl. Beim Krankenhausaufenthalt habe ich aber jemanden mit selber Diagnose kennengelernt, dem sie in der Reha wegen des Rituximab vom Sozialberuf abgeraten haben mit Patientenkontakten wegen Influenza, Corona etc. Da soll es jetzt in die Umschulung zum Büro gehen.  Wie sehen sie das jetzt aus medizinischer Sicht, stand jetzt? Beide Möglichkeiten wären mir offen. Beide wären für mich okay......

von schokofrosch am 28.03.2024, 07:10



Antwort auf: Immundefizienz durch Medikamente

Rituximab gehört fraglos zu den Substanzen, die eine Schwächung des Immunsystems, insbesondere der B-Zellen, bewirken. Die Fähigkeit der B-Zellen, Antikörper zu bilden, wird dadurch beeinträchtigt. Dabei ist es von Patient zu Patient unterschiedlich, wie stark und wie lange das dann geht. Am besten fragen Sie den behandelnden Arzt, wie das speziell bei Ihnen aussieht. Wenn der dann bestätigt, dass Ihre B-Zellen und die Antikörperbildung erheblich beeinträchtigt sind, würde ich von einer beruflichen Tätigkeit mit vermehrten Kontakten zu infektiösen Personen abraten.

von Prof. Dr. med. Volker Wahn am 28.03.2024