Sehr geehrter Prof. Wahn, bei meiner sehr lebhaften, fitten Tochter (bis auf 2-3 leichte Infekte noch nie krank gewesen, wächst stetig auf der 75. Perzentile, normalgewichtig, gute motorische und sprachliche Entwicklung), im Juni 2 geworden, stellte der Arzt bei der U7 ein leichtes Herzgeräusch fest. Ich las nun schon mehrmals, dass dies in dem Alter wachstumsbedingt vorkommen kann. Unser Arzt vermutete jedoch einen Eisenmangel dahinter und ordnete eine umfassende Blutuntersuchung an. Heraus kam ein niedriges Serumferritin von 18.7 (Norm ab 20). Hämoglobin niedrig normal bei 11 (Norm ab 10.7), MCH und MCV normal, normaler Hb-Gehalt der Retikoluzyten. Serumeisen und Transferrin wurden nicht untersucht. Der Arzt ordnete daraufhin Eisentropfen an. Diese verträgt sie gar nicht (Durchfall) und ihre Zähne sind nun nach 5 Wochen furchtbar verfärbt. Ich holte mir hier bei Dr. Busse eine Zweitmeinung ein und er sieht die Eisengabe als überflüssig an. Wir sollen schlicht mehr Fleisch geben (essen vorwiegend vegetarisch, etwa 1x Woche Fleisch, 1-2x Fisch und ich achtete bisher nicht auf Abstand zwischen eisenhaltigen Lebensmitteln und Milchprodukten). Nun wurden aber auch noch sämtliche andere Blutwerte genommen und vor dem Hintergrund, dass ich eine Autoimmunerkrankung habe (Hashimoto), bin ich beunruhigt. Der IgA Wert lag bei 19, Norm beginnt beim Labor ab 45. Spricht das denn nun für einen selektiven IgA Mangel (mehrere Quellen ordnen den partiellen Mangel auch dort ein)? Laut Studien verwächst sich das nur bei etwa 50% der Kinder, ist das richtig? Oder kann dieser Wert auch einfach einmalig erniedrigt sein? Sie ist ja nur sehr selten krank, andere Ig wurden nicht getestet. Muss ich denn im Zusammenhang mit dem Eisenmangel an eine Zöliakie denken? Das lese ich überall im Bezug auf IgA Mangel. Sie hat keinerlei Symptome für Zöliakie, aber ich lese immer wieder von symptomfreien Formen, die sich nur durch Eisenmangel äußern. Ihr TSH lag ebenfalls bei 3.9 (Norm bis 4.12), was mir recht hoch erschien. Andere SD-Werte wurden nicht geprüft. Außerdem wurde eine Mineralanalyse im Vollblut gemacht, die mich schockiert hat. Bei Selen und Zink soll sie demnach einen deutlichen Mangel haben, Calcium war erhöht (im Serum hingegen mittig in der Norm). Zink und Selen soll ich nun substituieren. Dabei hat mein Kind keinerlei Anzeichen von Mängeln. Wir essen wirklich sehr, sehr gesund (viel Obst und Gemüse, fast nur Vollkorn und zu 95% bio). Zudem las ich, dass die Vollblutanalyse umstritten ist. Mein Kind war außerdem auch nicht nüchtern (es gab vorher Haferbrei mit Milch--> daher evt. die Verschiebung von Calcium und Zink?). Erhöht war auch noch die alkalische Phosphatase, aber nur leicht (286, Norm < 281). Mir schwirrt bei der Kombination aus IgA Mangel, Eisenmangel, Mineralstoffmangel bei sehr gesunder Ernährung sowie Autoimmunerkrankung der Mutter (Zufallsdiagnose mit 17 Jahren, nie irgendwelche Symptome) nun ständig die Angst vor Hashimoto und Zöliakie im Kopf herum. Ich weiß einfach nicht, ob ich hier Gespenster sehe. Soll ich einfach nur mehr Fleisch geben und die restlichen Werte ignorieren? Oder ist eine weitergehende Diagnostik bei einem augenscheinlich top fittem Kind nötig? Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre Meinung dazu mitteilen würden. Unser Kinderarzt hat zu dem IgA Mangel gar nichts geäußert. Hinsichtlich des TSH sieht er die Sorge als unbegründet, da er die obere Referenznorm des Labors für Kinder dieses Alters mit 4.12 als sehr niedrig angesetzt sieht. Herzlichen Dank im Voraus!
von Sunshine305 am 30.07.2018, 07:42