Sehr geehrte Damen und Herren, ich hatte während der Schwangerschaft Schwangerschaftsdiabetes (diätisch eingestellt). Die Geburt unseres Sohnes verlief nicht einfach, und ich musste im Anschluss operiert werden (manuelle Plazentaablösung wegen Nabelschnurabriss). Unser Sohn kam bei 39.2 auf die Welt, Gewicht 2750 gr (Perc. 4) bei 53 cm, Apgar war 09/10/10. Aufgrund meiner OP wurde es wohl versäumt, dass er zugefüttert wurde. Symptome der Unterzuckerung hatte er kaum gezeigt, ich kann mich an ein leichtes Zittern erinnern. Als sein Blutzucker ca 2h nach der Geburt gemessen wurde, lag dieser bereits bei 14 mg/dl, und der Kindernotarzt musste gerufen werden. Aufnahmebefund: rosiges, ruhiges NG, Temperatur rekatal 35,5 Grad, keine Krämpfe, Cor r+r, Pulmo VAG bds, Abdomen weich, Darmgeräusche ubiquitär, Mekonium abgesetzt. Es folgte ein stationärer Aufenthalt (wg Hypoglykämie, Hypothermie und später auch Neugeboreneninfektion). Er hatte in den ersten Lebenstagen eine Hypoglykämietendenz bis 28 mg/dl. Ursachen wurden keine gefunden, aber es erfolgte zunehmende Stabilisierung. Untersuchungen haben keine Auffälligkeiten ergeben, nach ca 10 Tagen wurde er entlassen. Die Ärzte meinten, dass mit Langzeitschäden nicht zu rechnen sei. Mittlerweile ist er 2,5 Jahre alt und hat sich gut entwickelt. Ich habe nun aber von mehreren aktuellen Studien gelesen, die besagen, dass durch die Hypoglykämie insbesondere spät nachweisbare Folgen (neurologische Schäden, Entwicklungsverzögerungen, eingeschränkte visomotorische/exekutive Funktionen, etc) möglich sein können, die man z.B. erst im Vorschulalter erkennt. Können Sie mir helfen, die bei uns vorliegende Situation im Hinblick auf die aktuellen Erkenntnisse einzuschätzen? Wie schätzen Sie unseren Fall ein, und wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit für solche Spätfolgen ein? (Handelt es sich eher um seltene Fälle, um geringfügig erhöhte Risiken oder eher um die Regel?) Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe!
von sandramo am 25.05.2022, 10:50