Liebe Frau Ubbens, ich sorge mich um meine kleine Tochter Ch. (3 J.). Ich habe jetzt zweimal Situationen im KiGa erlebt, die mir zu denken gegeben haben. Ch. ist eigentlich ein sehr aufgewecktes und für meine Begriffe selbstsicheres Kind – sie verteidigt z. B. die große Schwester (16 J.) verbal gegenüber uns Eltern, wenn sie meint, diese würde von uns ungerecht behandelt. Im KiGa habe ich aber beobachtet, dass sie sich anders verhält. Insbesondere ist da ein Mädchen – L. - aus ihrer Gruppe, das sie regelrecht rumkommandiert. Und meine Tochter lässt das einfach zu. Einmal kam ich dazu, als L. einen Jungen überreden wollte, dass dieser nicht mehr der Freund von Ch. ist. Ein anderes Mal habe ich beobachtet, dass beide Kinder in einem Häuschen spielten. Ch. hat mich gesehen und wollte das Haus verlassen. L., die mich nicht gesehen hat, befahl ihr, sitzen zu bleiben, bis sie das Haus verlassen hatte. Meine Tochter folgte dem Befehl und blieb sitzen, bis ich sie dann laut und deutlich gerufen habe. Beide Situationen haben mich sehr traurig gemacht und gleichzeitig auch erschreckt. Das war ein gänzlich anders Kind, als das was ich zuhause erlebe. Und an ihrer Mimik habe ich erkannt, dass sie selbst damit auch nicht zufrieden war. Was kann ich tun, um meiner Tochter zu helfen? Mir ist schon aufgefallen, dass L. meine Tochter nicht sonderlich mag. Sie spielen immer nur dann zusammen, wenn niemand anderes mehr da ist – hat mir Ch. erzählt. Ich will auch gar nicht, dass die beiden dicke Freundinnen werden. Ich möchte nur, dass sich Ch. nicht unterwerfen lässt. Ich habe demnächst ein Entwicklungsgespräch mit der Erzieherin und möchte meine Beobachtungen dort ansprechen. Denken Sie, dass das sinnvoll wäre in diesem Fall? Wie kann ich meine Tochter stärken? Sie versteht ja noch nicht, wenn ich ihr sage, lass Dir nichts gefallen oder L. hat nicht über Dich zu bestimmen. Vielen Dank schon mal und herzliche Grüße
von Sonnenperle am 28.09.2015, 12:14