Hallo
Meine Tochter (knapp 1Jahr) hat momentan (hoffentlich nur) eine Phase, in der sie absolut nichts mehr hergeben möchte.
Wenn sie zB den Schlüssel in der Hand hat, sage ich dann immer (mehrfach und in Ruhe) "Gibst du mir den bitte?!". Das hat bis jetzt immer gut geklappt, aber jetzt bekommt sie einen Wut- und Weinanfall, wenn sie ihn hergeben muss.
Meine Frage: wie verhalte ich mich da "pädagogisch richtig"? Ihn wegnehmen fühlt sich falsch an, aber ihren Willen auf die bockige Art und Weise durchsetzen geht ja auch nicht. Gegen ein Lieblingsspielzeug tauschen klappt auch nicht...
Außerdem fängt sie an zu "ningeln", wenn ich sie absetze und mal was anderes mache (Wäsche legen, Gemüse schneiden, etc.). Wie verhalte ich mich da richtig? Ignorieren (bitte nicht falsch verstehen... ich würde mein Kind nicht ausblenden... nur im Sinne von "dem Bock keine Bühne geben") oder "Nein"-sagen, oder....???
Über Antwort freue ich mich sehr und bedanke mich schonmal im Voraus!!!
Viele Grüße
F.
von
Finya7823912
am 23.08.2021, 17:56
Antwort auf:
Tochter "launisch", wenn es nicht nach ihrem Kopf geht
Liebe F.,
Ihre Tochter entdeckt altersgemäß ihren eigenen Willen. Sie darf wütend werden, wenn sie Gegenstände abgeben muss. Die meisten Kinder lassen sich schnell beruhigen, wenn z.B. mit ihnen der Raum gewechselt wird und sie andere Dinge entdecken. Sie können Gegenstände, die Ihre Tochter eigentlich nicht haben soll oder bei denen es zu "Konflikten" führen kann, weil Sie z.B. demnächst den Autoschlüssel benötigen, so platzieren, dass Ihre Tochter diese erst gar nicht in die Hand bekommt, bestenfalls auch nicht in Sichtweite, damit Ihre Tochter erst gar nicht das Bedürfnis bekommt, dies haben zu wollen. So gehen Sie einigen Wut- und Weinsituationen aus dem Weg.
Nicht abgesetzt werden zu wollen ist für das Alter ganz normal. Die Kinder spüren, dass sie eigenständige Persönlichkeiten sind und nicht ein Teil von Mama, wie sie bis dahin dachten. Aus dem Grund möchten sie oft nicht ohne Körper- und / oder Sichtkontakt sein. Gehen Sie soweit wie möglich auf das Bedürfnis ein und verlegen verschiebbare Arbeiten auf Zeiten, in denen Ihre Tochter schläft oder der Papa sich mit ihr beschäftigt. Für nicht verschiebbare Dinge, wie z.B. das Essen vorzubereiten, können Sie Ihre Tochter neben sich in den Hochstuhl setzen, so dass sie ganz in Ihrer Nähe ist.
Manchmal muss es so sein, dass das Kind abgesetzt wird. Dann ist es auch nicht schlimm, dass es mal warten muss und kurz "traurig" ist.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 25.08.2021
Antwort auf:
Tochter "launisch", wenn es nicht nach ihrem Kopf geht
Vielen Dank für die Antwort.
Ich werde es beherzigen, Dinge, die sie nicht unbedingt haben soll, aus dem direkten Radius zu nehmen.
Sollte es jedoch mal passieren - wie reagiere ich denn dann nun richtig?
So lange darum bitten, bis sie es gibt oder wegnehmen? Sie hält es sooo fest, dass ich es ihr nicht aus den Händen "reißen" möchte...
Danke auch schonmal für die Antwort auf meine Folgefrage :)
VG
F.
von
Finya7823912
am 30.08.2021, 20:57