Hallo Frau Ubbens, mein Sohn ist in drei Wochen 2 Jahre alt. Er ist ein neugieriges, lustiges Kerlchen. Insgesamt eher von der ruhigen Sorte. Er tobt und rennt auch gerne, macht viel Quatsch, kann aber genauso ewig Bücher angucken oder malen. Er ist anderen Kindern gegenüber offen und blödelt gerne mit, vor allem wenn er sie kennt. Auf dem Spielplatz beobachtet er ganz viel andere Kinder und ist eher defensiv. Er lässt sich Spielsachen einfach wegnehmen von anderen oder gibt sie freiwillig hin, wenn er Interesse daran beim anderen Kind bemerkt. Generell teilt er vieles. Wenn an der Rutsche bspw. gedrängelt wird, geht er lieber zurück und geht erst wieder hin, wenn es wieder ruhiger ist. Dann aber sehr selbstsicher und mit lachen. Er kann warten, bis die Rutsche frei ist und nimmt Rücksicht auf langsamere, kleinere Kinder. Ich hab mir da noch nie viel Gedanken drüber gemacht, fand es im Gegenteil sogar immer gut, dass er so rücksichtsvoll ist, haben wir ja versucht ihm auch beizubringen. Manchmal schaut er mich ratsuchend an, wenn ihm jemand was weggenommen hat oder ihn weggedrängt hat. Wir versuchen ihm beizubringen, dass er „Nein“ oder „Stopp“ sagen soll. Ganz selten gelingt es ihm. Er ignoriert dann aber das andere Kind einfach und geht nicht in eine Konfrontation. Schon als Baby hat er immer mitgeweint, wenn andere Kinder geweint haben. Er selbst hat nie viel geweint bzw. war immer schnell zu beruhigen. Aber beim Babyschwimmen oder im Krabbelkurs damals, ist er immer sofort eingestiegen, wenn andere geweint haben. Das hat sich etwas gelegt. Auf dem Spielplatz schaut er dann nach dem weinenden Kind und sagt zu mir „Kind traurig“ oder „Kind weint“ Ich erkläre ihm dann, warum das Kind gerade traurig sein könnte und das es ja aber auch schon getröstet wird. Bei der Tagesmutter ist aktuell wieder eine Eingewöhnung, das Kleine weint noch viel und mein Sohn weint wohl jedes Mal mit. Geht aber dennoch gerne dort hin. Er spielt auch lieber mit etwas größeren Kindern - bzw. Kinder, die schon etwas sprechen können oder sozial agieren, ich glaube einfach, die kann er besser lesen als die ganz Kleinen. Ich habe nun schon öfter gehört, er würde sich ja alles gefallen lassen und sei zu sensibel. Das sei nicht gut und würde es ihm später noch schwer machen. Was sagen Sie? Gibt es nicht einfach aber auch sensible Kinder oder ist er wirklich unsicher? Kann oder muss ich irgendwas anders machen? Ich finde den Gedanken schwer ihn mit einer „Ellenbogenmentalität“ zu erziehen und möchte ihn auch nicht unsensibel werden lassen (müssen) Ich hoffe sie verstehen was ich meine und können mir Rat geben. Vielen Dank für ihre Zeit.
von Julinka am 15.03.2022, 09:44