Lieber Herr Enninger, Meine Tochter (jetzt 20 Monate), hat seit ihrer Geburt eine träge Verdauung, das heißt sie hat verhältnismäßig selten Stuhlgang. Dies begann schon in der ersten Lebenswoche direkt nach dem Absetzen des Mekoniums, (das bei Geburt und am 2. Lebenstag kam). Sie wurde von Geburt an voll gestillt. Seit Einführung der Beikost blieb es dabei, dass sie häufig nur alle drei bis fünf, manchmal sogar sieben Tage Stuhlgang hatte. Ich muss dazu sagen, dass sie bis heute weiter gestillt wird und von Anfang an sehr wenig isst (es sei denn etwas schmeckt ihr besonders gut, wie z.b süßes, weiches Obst und Naturjoghurt). Vor einigen Wochen, als sie 18 Monate alt war, gab es eine Phase in der sie nur alle fünf bis sieben Tage einen relativ harten Klumpen Stuhlgang absetzen konnte und auch anfing, sichtbar einzuhalten. Wir waren damals stationär 3 Tage in der Klinik, wo sie einen Einlauf bekam und mit großen Dosen Macrogol entleert wurde. Zu Hause haben wir dann die Dosis so angepasst, dass sie zwar sehr weichen, feuchten Stuhl, aber keinen Durchfall mehr hat. Auch mit jetzt 8 bis 10 Gramm Laxbene täglich hat sie nicht immer täglich Stuhlgang, sondern auch manchmal nur jeden zweiten oder dritten Tag - aber immer sehr breiig. Schon in der Klinik wurde das Blut untersucht, eine Zöliakie oder Schilddrüsenunterfunktion ist daher eher unwahrscheinlich. Nun wurde noch eine Stuhlprobe auf Pankreas-Elastase untersucht und ein Schweißtest durchgeführt. Der Schweißtest war völlig unauffällig (9 nmol/ml) und es gab auch keine Probleme bei der Durchführung (die in einem zertifizierten Mukoviszidosezentrum stattfand). Anschließend erhielten wir das Ergebnis des Elastase-Tests: >500 Mikrogramm/g. Unsere Kinderärztin teilte uns dieses Ergebnis mit den Worten mit, der Wert sei erhöht (?) und man müsse schauen, warum dies so sei. Außerdem überwies sie uns in eine andere Klinik zur Wiederholung des Schweißtests. Mich verwirren dieser Aussagen und die Überweisung, da sowohl der Schweißtest als auch der Elastasetest, soweit ich mich mit der Materie beschäftigt habe, nicht darauf hinweisen, dass weitere Untersuchungen in Richtung Mukoviszidose notwendig sein könnten. Leider konnte ich auf meine Nachfragen keine befriedigenden Erklärungen erhalten, daher würde mich Ihre Meinung dazu interessieren. Ich tendiere dazu meiner Tochter weitere potentiell traumatisierende Untersuchungen zu ersparen, falls diese nicht dringend notwendig sind. Vielen Dank für Ihre Antwort!
von medeia am 18.11.2023, 13:57