Frage: Unsicherheiten

Hallo Fr. Henkes,meine Frage bezieht sich auf unsere im August 6 Jahre altes Mädchen.prinzipiell ist sie ein MUSS KIND, was den Schulstart betrifft.Nun wurde uns,seitens des Kiga empfohlen, doch noch ein Jahr abzuwarten, was für uns auch völlig in Ordnung ist Es wird immer gesagt , sie wäre noch sehr unsicher in ihrem Verhalten . Sie würde noch nicht so schnell Dinge begreifen, wenn es um neue Spiele geht ....Mein Mann und ich wissen , dass sie etwas länger braucht , trotzdem ist sie ein cleveres Kind, witzig , grobmotorisch ist sie der Hammer , aber sie ist sich ihrer Stärken noch nicht ganz bewusst. Sie ist im Kinderkarate, was ihr auch sehr gut tut. Sie macht gerade ihr Seepferdchen, wo sie ebenfalls sehr gut und mutig ist.... vorhin wollten wir zu Hause Gemeinschaftsspiele spielen und ich schlug ein Spiel vor und sie sagte , sie wäre nicht schlau genug dafür. Mir viel wirklich alles aus dem Gesicht.. das mir sogar die Tränen liefen, und sie das mitbekam. ich fragte sie dann im Gespräch, nochmal ob sie das ernst meinte. Sie verneinte es zwar aber ich hab das Gefühl , dass da ein kleiner ernster Funke dahintersteckt ihr Selbstwertgefühl hat sich im letzen halben Jahr schon sehr stark gebessert aber es fehlt noch ein gutes Stück an Stärke. was können wir noch tun um unser Mädchen stark genug und selbstsicherer zu machen ?? Ganz, ganz liebe Grüße und ein großes Dankeschön 

von Loewin2016 am 21.02.2022, 19:21



Antwort auf: Unsicherheiten

Guten Tag, möglicherweise war die Aussage Ihrer Tochter bereits eine Reaktion auf den Vorschlag der Erzieher/innen. Sie wird sich ja fragen, warum sie nicht wie die anderen in die Schule gehen soll. Manchmal ist das Zurückstellen vom Schulbesuch nicht unproblematisch für ein Kind. Es erlebt dann früh, dass es anders als die anderen und auch weniger "gut" ist. Das werden Sie oder die Erzieher/innen Ihrer Tochter bestimmt nicht vermitteln, aber Fünfjährige können schon selbst so über sich denken. Vielleicht lassen Sie sich diesbezüglich nochmal von der Grundschule beraten. Es gibt heute vielerorts erweiterte Eingangsstufen. Dort könnte Ihre Tochter eher organisch ihre schulischen Fähigkeiten kennenlernen und entwickeln. Selbstwertgefühl entwickeln Kinder zunächst nicht aus sich selbst. Sie brauchen dazu ihre Eltern, die ihnen spiegeln, dass das Kind - so wie es ist - für sie genau richtig ist. Darauf aufbauend lernen Kinder, sich selbst anzunehmen mit allen Stärken und Schwächen. Ihre Tochter muss also gar nicht hören, dass sie die Schlaueste ist. Es genügt, wenn Sie ihr glaubhaft versichern, dass Sie sie für schlau genug halten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes    

von Ingrid Henkes am 22.02.2022