Frage: Ungehorsam - Trotz?

Guten Tag Hr. Dr. Posth, Sohn 27 Mo., befindet sich in seiner Selbstfindungsphase. Prompte Bedürfnisbefriedigung als Säugling, keine Fremdbetreu., wenig Grenzen, eher Vermeidung (Wegräumen gefährl. Gegenstände) u. Ablenkung. Hat vor allem im 2. Lj. toll geklappt, war ein liebes, pflegeleichtes Kind. Loslös. problemlos, Papa macht alles und darf auch alles (Pflege, zu-Bett-bringen, trösten etc.). Trotz erst seit dem 2. Geb.-Tag in milder Form (kein auf-den-Boden-werfen o.ä.). Aber seit einigen Wochen hört er kaum mehr. Rennt davon wenn er warten/bei uns bleiben soll, wirft wahllos Sachen in die Luft/durch die Gegend (Kleidg. aus Schrank, Steine, Sand, Spielsach.), beendet dies nicht auf Aufforderung. Ich bin z.T. hilflos u werde manchmal ungeduldig u. schimpfe dann am Ende des Tages auch mal heftiger. Wie kann ich besser reagieren? Ablenken u einfach nur immer wieder erklären, dass das nicht geht? Ist dies sein Ausdruck von Trotz, welcher genauso umschifft werden muss wie offensichtl.Trotz(anfall)?Danke!!

von Nelly42 am 28.10.2013, 07:11



Antwort auf: Ungehorsam - Trotz?

Hallo, es gibt sicher feine Unterschiede im Trotzgebaren, die sich auf einer Skala zwischen widerständiger Oppsition und gezielter Provokation bewegen. Im Endeffekt läuft es aber auf ein- und dasselbe hinaus, die Selbstbehauptung. Es scheint so zu sein, dass das oppositionelle Verhalten, da es sich um eine Reaktion handelt, früher einsetzt als die Provokation, die ja eine erdachte Aktion voraussetzt. Man könnte jetzt spekulieren und sagen, das Kinder, denen eigentlich weinig untersagt wird, mehr provozieren müssen, um zum Ziel zu gelangen. Ich vermute aber, dass es mehr vom Temperament und Charakter des Kindes anhängt, zu welchen Verhalten es greift. Im Grunde geht man bei beidem gleich vor. Bedeutet die Provokation aber eine Selbstgefährdung, muss man sie natürlich strikt abbrechen und dazu eine warnende Erklärung bieten. Ist sie nur störend, kann man das benutzte Objekt wegnehmen oder ganz wegschließen. Ganz einfach Provokationen ignoriert man am besten. In manchen Fällen hat sich die paradoxe Intervention bewährt, in dem das Kind bis zum Überdruss auffordert genau das zu tun, was es als Provokation gewählt hat. Das geht natürlich nur bei harmlosen Sachen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.10.2013



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