Sehr geehrter Dr. Posth,
15 Mo (haben noch einen 6-jährigen Sohn).Seit seiner Geburt ist er ziemlich anstrengend-war öfters unzufrieden, auch als Baby, hatte bis zu seinem 6. Monat mit Koliken zu kämpfen, hat zwischen der 3. und der 10. Woche jeden Abend 1,5-3 Std durchgeschrien, was ich mit allen möglichen Methoden (Manduca, Pucken, Fönen, Vorsingen, Kombinationen von alldem) allmählich in den Griff bekam. Hat bis zu seinem ersten Geburtstag im Elternbett geschlafen.Motorisch war er immer super früh dran-konnte seit der 3. Woche seinen Kopf hochhalten, mit 8 Mo und 8 Tagen seine erste Schritte gemacht usw. Er ist super aktiv, ist nur am Rennen, Hochklettern, steckt seine Nase überall rein.Sprache-bis jetzt nur "gib her!" und macht Tierlaute nach. Problem-er ist sehr unzufrieden, schreit sofort los, wenn er etwas nicht bekommt z.B. Bei Großeltern und Papa lieb, bei mir-nur am Quengeln. Was mache ich falsch?
Danke
von
Maria_Bu
am 17.12.2012, 09:38
Antwort auf:
Kleinkind unzufrieden
Hallo, die langen Schreiabende am Anfang seines Lebens haben sich auf den Faktor Selbstzufriedenheit bei Ihrem Sohn sicherlich nicht günstig ausgewirkt. Da mag ein Temperamentsfaktor noch mitspielen. Aber alles im allem haben sich Unduldsamkeit und Impulsivität bei Ihrem Sohn recht stark ausgebildet. Das schlägt das Pendel jetzt schon zum Negativen aus. Dazu kommt, dass offenbar ein hoher Dranganteil im Willen Ihres Sohnes zurückgeblieben ist, was dazu führt, dass er unbedingt alles durchsetzen muss, was er sich in den Kopf gesetzt hat. Die Hauptbezugsperson, die Mutter, ist dann zunächst einmal der erste Prellbock des Kindes. Denn an sie hat es auch die höchsten Erwartungen. Böse gemeint ist das nicht, und Sie machen auch nichts falsch, außer, Sie reagierten zu ungeduldig.
Sie können versuchen mit Geduld und liebevoller Lenkung des Willens Ihres Sohnes einen Teil der negativen Erfahrungen am Anfang des Lebens wieder gut zu machen. Die eigentliche Trotzphase ( s. gezielter Suchlauf unter "Trotz") haben Sie ja noch vor sich. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 20.12.2012