Guten Morgen Herr Dr. Posth,
unser Sohn (5,5 J) wurde Februar operiert (Bein-Fehlstellung). Wir haben ihm alles kindgerecht erklärt, er hat sich sogar auf das KKH und die Zeit mit mir dort gefreut. Ich war vor der OP dabei bis er eingeschlafen war und wieder bei ihm als er aufgewacht ist, alles ganz friedlich und ohne Probleme. Seit wir wieder zu Hause sind kommt er nun fast jede Nacht zu uns (vorher ohne Probleme im eigenen Zimmer geschlafen) und schläft dort weiter. Dh. er schläft ohne Probleme in seinem Zimmer ein, wenn er aufwacht kommt er zu uns ins Zimmer und schläft dort im eigenen Bett weiter. Er sagt er schläft und ist einfach gerne bei uns. Uns stört es eigentlich nicht, wir merken oft nicht mal dass er kommt. Alle Versuche zB. ein Babyphone in sein Zimmer zu stellen usw. haben nicht funktioniert, auch mit den Geschwistern zusammen schlafen klappt nicht. Sollen wir ihn einfach lassen oder sollten wir ihn dazu bringen in seinem Zimmer zu bleiben? Und wie am besten?
Vielen Dank
von
muckl333
am 26.08.2013, 07:02
Antwort auf:
Im eigenen Bett schlafen
Hallo, trotz aller Bemühungen mit Begleitung eines KIndes ins Krankenhaus kommt es je nach Sensibilität des Kindes doch zu Irritationen im emotionalen Gleichgewicht. Es passieren einfach zu viele Dinge im Krankenhaus, das Kind macht zu viele Beobachtungen und hat aufregende Erlebnisse, so dass es danach zu solchen Verhaltensweisen kommt. Man würde das als regressiven Schritt bezeichnen und akzeptieren. Den Regressionen (s. gezielter Suchlauf) dienen der Selbstheilung. wie lange sie andauern lässt sich im Voraus schlecht sagen, weil man nicht weiß, wie betroffen das Kind durch den Auslöser tatsächlich ist. So können Sie das Schlafverhalten Ihres Sohnes vorläufig noch zulassen, er wird sicher von allein wieder komplett ausziehen wollen oder plötzlich die Nächte wieder in seinem Bett durchschlafen. Sie können ihm aber auch wieder eine kurze Einschlafbegleitung anbieten in der Hoffnung, dass diese dann emotional die ganze Nacht trägt und er in seinem Bett bleibt. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 26.08.2013