Hilfe bei schwer erziehbarem Jungen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Hilfe bei schwer erziehbarem Jungen

Hallo, in unserer Nachbarschaft wohnt ein "schwer erziehbarer" 7jähriger Bub. Er ist in Wirklichkeit lieb, ist tierlieb und teilt z.B. mit meinem 4jährigen Sohn. Aber er ist rücksichtslos und ärgert die anderen Kinder (auch meins) und hört nicht. Z.B. nicht in die Pfütze springen. Er springt trotzdem, obwohl er doch weiß, dass er dann nasse Turnschuhe hat. Er scheint die Konsequenz zu wissen, aber ist immer frustriert und beleidigt, wenn sie eintritt Aber trotzdem hat er Einfühlvermögen. Auch sozial kann er sich in andere reinversetzen. Hat er ADHS oder sowas? Wo finde ich Hilfe? Er ist schon vom Kiga geflogen, jetzt gab es in der Grundschule Ärger. Ich will nicht, dass er unter die Räder kommt. Keiner versteht ihn. Alle Kinder meiden ihn, weil er sie ärgert. Er kann irgendwie nicht anders. Er weiß, es gibt Strafe wenn er die andern ärgert, aber er machts trotzdem, ist dann zerknirscht, beleidigt, frustriert. Zu viel Energie? Dieses Ärgern ist so krankhaft, denn eigentlich will er es gar nicht. Wo kann ich Hilfe für ihn finden? Sein alleinerziehender Papa (liebevoll und nachsichtig) arbeitet Vollzeit. Aber das Verhalten hatte er schon vorher, das scheint nicht (nur) aufgrund der Familiensituation zu sein. Wie "erreiche" ich ihn? Haben Sie Tipps? DANKE

von Donnerstag am 04.02.2020, 20:50



Antwort auf: Hilfe bei schwer erziehbarem Jungen

Hallo, da sind Ihre Möglichkeiten leider begrenzt. Eine Möglichkeit besteht darin, dass Sie ihm andere Erfahrungen ermöglichen. Das "provokante" Verhalten heißt ja auch, "mich mag eh keiner, da kann ich auch jeden Mist machen". Wenn Sie anders reagieren, ihn mal zu sich einladen, deutlich machen, dass Sie sein Verhalten kritisieren können, ihn aber trotzdem mögen, dann können diese unerwarteten Erfahrungen hilfreich sein. Der andere Weg geht nur über den Vater. Ihn können Sie ansprechen, was nicht ganz einfach sein könnte. Auch er erwartet ja Vorwürfe und hat Schuldgefühle. Wenn es Ihnen gelingt glaubhaft zu machen, dass Sie an Hilfe interessiert sind, mit ihm vielleicht gemeinsam überlegen was Sie, evtl. eine Familienberatung, Nachmittagsbetreuung usw. tun könnten, dann ist vielleicht eine Kooperation möglich. Ist einen Versuch wert. Eine gute Nachbarschaft ist m.E. etwas sehr Wichtiges. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 05.02.2020



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