Freundschaft

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Freundschaft

Hallo Dr. Nohr. Unsere 4.5 Jahre alte Tochter hat eine Freundin in der Nachbarschaft mit der sie auch in die gleiche Kindergartengruppe geht. Diese Freundin wird im August 6 und kommt in die Schule. Seither haben die beiden immer miteinander gespielt, zumindest außerhalb des Kindergartens. Seit geraumer Zeit ignoriert sie meine Tochter fast komplett. Sie beschäftigt sich nur noch mit älteren Kindern, die auch in der Nachbarschaft wohnen. Leider scheint es nicht möglich zu sein das alle zusammen spielen. Meine Tochter ist darüber immer mal wieder traurig. Wenn sie sich dann doch mal "herablässt" zum Spielen, dann ist unsere Tochter trotz allem begeistert. Aus Sicht eines Erwachsenen, ärgert mich dieses Verhalten. Wie verhalten wir uns richtig? Das Spielen unterbinden? Zusehen und nichts sagen? Wir sind uns sehr unschlüssig. Vielleicht können Sie uns einen Tipp geben. Vielen Dank.

von Sonnschein21 am 21.05.2020, 21:02



Antwort auf: Freundschaft

Hallo, ja das tut weh (und vielleicht weckt es auch eigene Erinnerungen) zu sehen, wie sich da eine Enttäuschung für das eigene Kind anbahnt. Aber Sie können es nicht wirklich verhindern (erleichtern vielleicht, indem Sie auch andere Kontakte fördern. Aber nicht alternativ). Ihre eigentliche Aufgabe besteht darin emotional da zu sein, wenn diese Enttäuschung stattfindet/bewusst wird. Es wird eine von vielen schwierigen Erfahrungen sein, die Ihre Tochter im Laufe ihrer Entwicklung machen wird. Wenn Ihre Tochter das Gespräch darüber sucht, Sie fragt, können Sie antworten. Sie können ihr auch eine Geschichte aus Ihrer Kindheit oder ein Märchen erzählen, das diese Thematik "zufällig" betrifft. Das kann hilfreich sein, wenn es zur richtigen Zeit kommt. Ihre Tochter wird Ihnen erkennbar machen, wann sie Sie braucht. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 22.05.2020



Antwort auf: Freundschaft

Aus Sicht eines Erwachsenen sollte dich das Verhalten des Nachbarkindes nicht ärgern, denn als ERWACHSENER sollte dir klar sein, dass das andere Kind einfach älter ist und somit andere, reifere Spielpartner bevorzugt. Das ist ein ganz normales Verhalten des anderen Kindes! Dein Kind wird voraussichtlich ebenso handeln, wenn es zweijährige und vierjährige Kinder zur Auswahl hat. Du kannst deinem Kind helfen, indem du es tröstest, wenn es enttäuscht ist, aber NICHT, indem du schlecht über das ältere Kind redest. Natürlich wollen wir Eltern unsere Kinder vor Enttäuschungen schützen, aber das ist für das weitere Leben nicht zielführend.

von 3wildehühner am 22.05.2020, 00:37



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