Sehr geehrter Hr. Posth,
Sohn (3,3) wird in KiGa seiner Schwester (5) eingewöhnt, gleiche Gruppe, 25 Kinder, 2 Erzieherinnen, 2 U3 Kinder.
Am ersten Tag sollte ich bereits gehen, liess sich nicht beruhigen. Jetzt bin ich auf meinen Wunsch seit 3 Wochen mit im Raum. Sohn hat inzw. Freunde gefunden, spielt völlig frei, mag Erz., redet mit ihnen, hat sich super entwickelt. Aber will mich nicht gehen lassen, schreit sofort panisch, bleibe dann. Erz. sagen einfach gehen, sind schon genervt. Andere Kinder einfach abgegeben, ist in bayrischem Dorf so ueblich.
Wenn ich gehen soll hält Erz. Sohn fest, der mag das gar nicht. Aber wie vorgehen?
Sohn gefällt es gut im KiGa, mit mir, aber ist nach Trennungsversuch einige Zeit sehr klettig.
Sohn einfaches Temperament, m. E. Sicher gebunden, Vater wenig Zeit, evt. Loslösung schlecht? Vater kann nicht ins Bett bringen. Sohn Zoeliakie, vielleicht bin ich deshalb im KiGa "geduldet".
Glauben Sie es wird noch was, muss in 2 Wochen arbeiten?
Danke!
von
coasterin
am 22.09.2014, 07:46
Antwort auf:
Eingewoehnung, lässt mich nicht gehen
Hallo, zunächst einmal ist das Kind-Betreuerinnen-Verhältnis dieses Ki-gas sehr schlecht. Das insbesondere, da auch zwei U3-Kinder dabei sind. So ist hinsichtlich einer sanften Ablösung von dem Ki-ga nicht viel zu erwarten. Ein Bezugserzieherinnen-Prinzip wird nicht gehen. Dazu kommt offenbar, dass von moderner Pädagogik nicht viel gehalten wird. Das ist sehr schade, denn wenn frühe Fremdbetreuung gelingen soll, dann geht das nur mit neuen pädagogischen Prinzipien.
Solange Ihr Sohn sich nur in Ihrer Anwesenheit im Ki-ga frei bewegen kann und ins Spiel vertieft ist, solange ist er in Wirklichkeit noch nicht richtig angekommen. Das zeigt er Ihnen mit seinem Verhalten. Sie sind seine sichere Basis.
Zeitlich unter Druck setzen sollten Sie sich nicht. Es wird wahrscheinlich noch mehr als 2 Wochen dauern, bis sie Ihren Sohn verlassen können, ohne dass er Angst hat. Wenn die Loslösung schlecht ist, können Sie auch nicht Ihren Mann zur Ablösung einsetzen. Sie müssen Sich also gegen die Erzieherinnen durchsetzen und den Beginn Ihrer Arbeit noch etwas aufschieben. Im anderen Fall sind Probleme vorprogrammiert. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.09.2014