Eingewöhnung Krippe

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Eingewöhnung Krippe

Hallo, unsere Tochter, 11,5 Monate alt, schnuppert seit Anfang Juni in der Krippe. Geplant ist, dass ich im Winter wieder arbeiten gehe. Immer schon war sie ein unzufriedenes und sehr forderndes Baby, das nur getragen werden wollte. Sie krabbelt seit sie 8 Monate alt ist, hat aber den ganzen Tag keinen Stillstand und ist nach wie vor ständig unzufrieden, obwohl sie überall hinkommt. Alleine am Boden spielen klappt hin und wieder für 1-2 Minuten, dann sucht sie uns und wird regelrecht panisch, obwohl sie uns ja sieht, weil wir ja eh mit ihr im selben Raum sind. Dann muss ich mich zu ihr auf den Boden setzen und sie klammert und klettert auf mir herum. Kurz den Raum verlassen ist undenkbar. Alleine vom Boden aufstehen, wenn sie noch unten ist, führt zu einer Heulattacke. Sie will einfach permanent auf den Arm. Der Vorteil ist, dass sie sehr neugierig ist. Ich konnte schon 30 Minuten die Krippe verlassen, sie hat mit der Betreuerin am Boden super gespielt. Seit letzter Woche hat sie jedoch kapiert, dass ich den Raum verlasse und kurz gehe. Das führt zu einer durchgehenden Schreiattacke, sodass wir abbrechen mussten. Jetzt ist es so weit, dass ich selbst in der Krippe nicht mehr den Raum verlassen kann. Wie würden Sie weiter vorgehen? Herzlichen Dank, Cindy

von Cindy_cindy am 28.06.2021, 10:44



Antwort auf: Eingewöhnung Krippe

Hallo, da Sie noch Zeit haben, würde ich im Augenblick nichts forcieren und den Raum mal sicher nicht verlassen. Um diese Trennungssituation zu überstehen braucht Ihre Tochter mehr innere Sicherheit, die sie im Moment nicht zu haben scheint. Trennung und Rückkehr kann sie noch nicht üben, da sie wegen ihrer Angst gar nicht die Erfahrung machen kann, dass Sie zurückkommen. Das bedeutet, jeder Versuch es zu erzwingen würde die Angst nur vergrößern und die Chance verringern, dass ihre Tochter angstfrei bleiben kann. Es scheint ja so zu sein, dass sie beide nicht ganz zufrieden miteinander sind, was Auswirkungen auf das Bindungsgeschehen haben könnte. Das könnte bedeuten, dass an dieser Stelle noch vertrauensbildende und sicherheitsfördernde Erfahrungen miteinander nötig sind, damit Ihre Tochter auch Trennungen ohne zu große Angst gestalten kann (s.a. Text zur Bindung auf dieser Seite). Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 28.06.2021



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