Hallo Frau Henkes! Mein Sohn (17 Monate alt) hat sich vor ein paar Tagen beim Spielen eine Platzwunde am Kopf zugezogen. Daraufhin bin ich mit ihm zum Kinderarzt gefahren, um die Wunde versorgen zu lassen. Seit geraumer Zeit hat mein Sohn leider Angst bei Arztbesuchen, vor allem vor der Liege. Ich versuche daher, die Behandlungen auf meinem Schoß durchführen zu lassen. Darum bat ich den Arzt auch bei diesem Besuch und wies auf seine Angst hin. Er sagte aber, dass mein Sohn auf die Liege gelegt werden müsse, damit er die Wunde richtig untersuchen kann. Mein Sohn hat sich total an mich geklammert, als ich ihn dorthin legen sollte. Der Arzt hat dann die Wunde desinfiziert und angeschaut und mein Sohn hat dabei sehr laut geweint und sein Kopf musste von der Arzthelferin festgehalten werden. Das ganze hat ca 20 Sekunden gedauert, aber es hat sich einfach furchtbar für mich angefühlt! Aber ich wollte natürlich auch, dass die Wunde versorgt werden kann. Ich wurde aufgefordert, seine Arme festzuhalten. Das habe ich aber nicht gemacht. Ich habe seine Hand gehalten und versucht ihm gut zuzureden, aber es hat nichts gebracht. Ich habe dem Arzt danach gesagt, dass ich dieses Vorgehen nicht für richtig halte und es die Ängste vor Arztbesuchen nur verstärken würde. Der Rest der Behandlung durfte dann auf meinem Arm durchgeführt werden. Mein Sohn hat dann auch nicht mehr geweint. Schon bei der U6 hat mein Sohn bei der Untersuchung geweint. Ich werde nun den Arzt wechseln. Ich möchte solch eine Situation nicht nochmal erleben und ich fühle mich sehr schuldig und schlecht, dass ich mich nicht besser durchgesetzt habe. Ich frage mich nun, was das für psychische Auswirkungen haben kann. Werden Arztbesuche nun noch angstbehafteter? Vor allem frage ich mich, könnte mein Sohn das Vertrauen in mich verloren haben und unsere Bindung "beschädigt" worden sein? Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre Antwort!
von C1234 am 30.06.2022, 13:12