Anhänglichkeit/Trennungsangst

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Anhänglichkeit/Trennungsangst

Hallo Herr Dr, Nohr, unser Sohn ( 2,5) ist schon immer ein sehr anhängliches Kind. Mit 10 Monaten wurde er sehr schüchtern. Mittlerweile ist er aber, zumindest was Erwachsene angeht, sehr offen und extrem lebendig, bezieht sie gerne mit ein. Bei Kindern dauert es etwas länger, sind diese sehr vertraut ist alles ok, wenn nicht möchte er zwar nach einer Weile spielen, möchte aber Mama oder Papa an der Seite haben. Alleine fühlt er sich unwohl...Tagesmutter seit dem 12. Monat, nie ein Problem, gelegentliche Babysitterin und Oma und Opa meist auch nicht. Momentan ist es aber so, dass sein Vater für 9 Wochen weg ist, so wie jedes Jahr mindestens 1, wenn nicht zweimal. Er steht seinem Papa sehr nahe und ich habe das Gefühl, wenn er weg ist, entwickelt sich große Trennungsangst. Selbst wenn Oma und Opa da sind, lässt er mich kaum aus den Augen, läuft mir überall nach. Ich kann nicht mehr kurz alleine einkaufen gehen oder sonst etwas. Nicht mal auf die Toilette alleine. Zuhause gestaltet sich das ähnlich, aber nicht ganz so schlimm. Tagesmutter ist weiterhin ok, woanders bleiben geht gerade gar nicht. Wie finden sie sein Verhalten? Ist das zu extrem? Wie kann ich ihm helfen? Sollte mein Mann über einen Jobwechsel nachdenken? Noch etwas: Der Kleine bekommt im Februar einen Bruder.. Herzlichen Dank für eine Antwort!

von Yoga34 am 28.12.2020, 14:51



Antwort auf: Anhänglichkeit/Trennungsangst

Hallo, ich finde das Verhalten Ihres Sohnes nicht "extrem", erlebe es sogar als gut nachvollziebar, dass er verunsichert ist, wenn der Vater lange weg ist. Er kann das zeitlich weder verstehen noch einordnen, wann und ob der Vater wiederkommt. Das macht auch seine Sorge um Sie verständlich, da Sie die zweite primäre Bezugs- und Vertrauensperson sind. Sein sonstiges Verhalten ist erscheint mir altersgerecht im Rahmen zu sein. Vorsicht und Zurückhaltung muß ja kein Nachteil sein. Und was passieren wird, wenn er ein Geschwisterchen bekommt, ist nicht vorherzusehen, kann aber ganz positiv sein. Was den Jobwechsel des Vaters angeht, das macht man ja i.d.R. nicht eben so. Es hängt auch davon ab, wie viel diese Arbeit dem Vater bedeutet (ein unglücklicher oder unzufriedener Vater ist auch keine Lösung) und welche anderen Optionen es gibt. Das will gut überlegt sein. Vielleicht gibt es ja auch andere Kontaktformen, die diese Abwesenheiten überbrücken können. Erstmal wünsche ich Ihnen für die kommende Zeit und Geburt alles Gute. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 29.12.2020



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