Guten Tag, Herr Wirth, Frau Welter aus dem Stillforum hat mich an sie verwiesen, da Sie ein Experte für Gedeihstörungen sind. Unsere Kleine nimmt seit sie etwa 5 Monate (seit Beikoststart) nur noch sehr schleppend zu. Ich notiere Ihnen mal die genauen Gewichtsdaten: 19.01.2015 - Geburtsgewicht mit 3360 gr. 23.01.2015 - niedrigstes Gewicht mit 3020 gr. 25.02.2015 - U3 mit 4580 gr. 05.05.2015 - U4 mit 6200 gr. 05.08.2015 - U5 mit 7070 gr. 30.09.2015 - Kontrollwiegen Kinderarzt 7200 gr. 18.11.2015 - erneute Kontrolle Kinderarzt 7385 gr. Ich muss dazu sagen, dass unsere Tochter eher groß ist. Mit der Größe hat sie sich immer gut auf der obersten Perzentile gehalten, heute haben wir erfahren, dass sie auch da nun etwas abgefallen ist. Aktuell ist sie 75 cm groß und ist seit der U5 4 cm gewachsen, also 4cm in knapp 4 Monaten. Leider ist sie auch ein sehr schlechter Esser. Ich wollte ja schon früher gegen diesen Gewichtsstillstand angehen und habe ihr immer wieder die Flasche angeboten, um damit eben auch auszuschließen, dass sie ggf. vom Stillen nicht satt wird. Diese hat sie verweigert, genauso Brei, sowohl selbstgekocht als auch Gläschenkost. Unsere Tochter isst nun am Familientisch mit. Aber eher schlecht als recht. Oft möchte sie nur ein Stück Tomate oder aber sie wirft alles zu Boden was wir ihr anbieten. Die Esssituation ist so, dass wir alle zusammen am Tisch sitzen und essen. Eigentlich in guter Stimmung. Sie wird nicht gefüttert, das verweigert sie und wird auch nicht zu irgendetwas gezwungen. Ich weiß, dass sie kann, wenn sie will. Nur will sie halt fast nie. Mit ihren 10 Monaten wird unsere Tochter fast noch voll gestillt. Unsere Kinderärztin meint, dass das eben nicht mehr reicht. Und ich sehe es auch an der Gewichtsentwicklung. Es reicht ihr vermutlich wirklich nicht. Ein anderes Mädchen, die Tochter einer Bekannten, im Alter meiner Tochter, wird ebenfalls noch vollgestillt. Die beiden hatten ein ähnliches Geburtsgewicht, das Mädchen wiegt heute knapp über 12 kg. Ich weiß dass man nicht vergleichen soll, aber das sind 5 Kilo Unterschied. Verstehen sie, dass ich mir denke, dass etwas mit meinem Kind nicht stimmt? Unsere Kinderärztin meinte, dass sie kein Unterhautfett mehr hat, ihre Beinchen sind so dürr. Man sieht jede Rippe. Mein Kind sieht nicht mehr gesund aus. Des Weiteren sind wir massiv in den Perzentilen abgerutscht. Von 75 auf 10 ungefähr. Allerdings schließt unsere Kinderärztin aus, dass unsere Kleine krankheitsbedingt so schlecht zunimmt. Blut- Urin oder anderweitige Tests wurden bislang jedoch nicht durchgeführt. Ich habe schon an alles mögliche gedacht, Zöliakie, Nieren, Schilddrüse, ach ich weiß auch nicht. Man wird bekloppt dabei und dreht sich als Laie ohnehin nur im Kreis. Die Diagnose unserer Kinderärztin lautet : Gedeihstörung aufgrund einer Fütterstörung Ich frage mich die ganze Zeit was ich falsch gemacht habe. Ich habe sie nie zu irgendetwas gezwungen. WAs ich noch erwähnen sollte und was vielleicht nicht ganz unwichtig ist an der Sache, es geht ihr sonst gut. Sie ist altersgemäß entwickelt, sitzt, krabbelt (das auch richtig schnell), zieht sich in den Stand hoch. Sie ist auch nicht übermäßig nörgelig, so dass man meinen könnte sie habe Hunger. Sie ist meiner Einschätzung nach ein fröhliches Kind. Der Rat der Kinderärztin war Folgender: Radikales Abstillen, so dass der Hunger unsere Tochter zum Essen bringt. Das Stillen soll ich nur noch auf Abends beschränken. Ich wusste nicht, dass es so schwer und kompliziert ist, einem Kind Essen zu geben, es zu ernähren und ihm so zu gesundem Wachstum zu verhelfen. Wenn ich ehrlich bin, sehe ich selber auch keine andere Lösung. Ich würde gerne Ihre Meinung dazu wissen. Handelt es sich anhand der Daten wirklich um eine Gedeihstörung? Wie interpretieren Sie die Gewichtsentwicklung? Haben Sie Rat, wie wir weiter vorgehen sollen? Vielen Dank für Ihre Meinung dazu! Grüße, M
von marianne2401 am 18.11.2015, 21:41