Hallo, einer meiner Söhne bekam nach einem langen Leidensweg vor ca. 2 Jahren die Diagnose "Chronische Verstopfung". Damals war er 10 und heute ist er 12 Jahre alt. Es wurde in einer Kinderklinik in Köln diagnostiziert. Man ging davon aus, dass Einhalten das Problem verursacht hat, weil Ernährung nach Beratung eher ausschied. Mit Medikamenten (Movicol), leichte Ernährungsumstellung und konstantem Toilettentraining haben wir diese Dinge seither im Griff. Knackpunkt an der Sache ist aber seit der Diagnose der Kampf, den unser Kind uns liefert. Er wehrt sich wie der Teufel gegen das Medikament und auch gegen das Toilettentraining. Da aber die Symptomatik schon langjährig bestand, hat er mit einem Verlust der Wahrnehmung zu tun. Sprich, er merkt nicht zuverlässig, wann sein Darm voll ist. Laut Aussage der Therapeutin in der Klinik müssen wir damit rechnen, dass es genau so lange dauern wird, wie das Problem bestanden hat, dass seine Wahrnehmung sich erholt. Ausgehend von einem Sauberkeitsalter von ca. 4 Jahren bis Diagnose bei 10 Jahren bestand das Problem also ungefährt 6 Jahre. Mein Sohn hingegen will das nicht einsehen. Er argumentiert immer wieder, dass er es gerne mal ohne Toilettentraining ausprobieren will, um zu sehen, ob er es genügend spürt. Im Grunde genommen ist seine Argumentation schlüssig. Aber ich kenne ja auch mein Kind und weiß somit, dass er nach wie vor eine Tendenz dazu hat, sich einfach keine Zeit dafür zu nehmen. Das ist ihm alles einfach nur lästig. Somit habe ich berechtigte Bedenken, ob ein Absetzen des Trainings (evtl. in Kombination mit Absetzen oder Reduzieren der Medikamente) wieder zum Urzustand zurückführen könnte. Da will ich auf keinen Fall wieder hin. Aber 12jährige können verflixt beharrlich sein. Ich bräuchte Rat. Rat dahin gehend, ob man so einen Versuch ohne Folgen starten könnte. Oder gute Argumente dagegen. Gruß Caddy
von Caddy am 22.04.2014, 11:54