Sehr geehrter Dr. Posth,
sie sind mein “Erziehungs-guru” Sie müssen wirklich mehr in die Öffentlichkeit! Die Beiträge im Forum geben mir sehr viel Kraft,denn meine Tochter ist recht anstrengend (jetzt 8 Monate, ehemal. Schreibaby, nun ist es besser, sehr impulsiv, schläft bis heute ausschließlich auf dem Arm ein, kein Auto/Kinderwagen fahren möglich) Die Kleine wird nach all ihren Grundsätzen behandelt. So, nun zu meiner Frage:
Mit 2 Jahren soll sie in den Kindergarten kommen, mein Mann wird das letzte halbe Jahr der Elternzeit übernehmen. Er arbeitet als Erzieher und hat die Möglichkeit unsere Tochter in seiner Einrichtung unterzubringen. Dort würde sie in eine andere Gruppe kommen, den Papa jedoch auf dem Flur oder Hof sicherlich regelmäßig begegnen. Wäre diese Lösung im Sinne einer optimalen emotionalen Entwicklung ratsam oder würden Sie empfehlen mein Kind in einen ganz anderen Kindergarten zu geben?
Danke im Voraus, machen Sie weiter so!
Grüße, Anna
von
kleinsteff
am 16.05.2011, 08:31
Antwort auf:
Wäre es ratsam unser Kind in den Kindergarten zu geben wo der Papa arbeitet?
Liebe Anna, sehr lieb von Ihnen, mich als Erziehungs-Guru zu bezeichnen, aber ich mag diesen Ausdruck nicht. In den Eltern-Chatforen wird auch schon von ausgewiesenen Gegenerinnen erheblich dagegen gewettert. Ich bemühe mich nur, eine wissenschaftlich erwiesene, auf den Grundlagen des Bindungsgeschehens aufgebaute Erziehung zu vertreten und damit umzusetzen. Und ich stelle fest, dass die Ergebnisse für die Kinder wie auch für die Eltern deutlich besser sind als die der konventionellen autoritären Erziehung. Solange mache ich nämlich diese Arbeit schon. Soviel zum Grundsätzlichen.
Ich denke, die Tatsache, dass der Vater in demselben Ki-ga arbeitet, in den auch sein Kind gehen wird, ist kein Problem. Die Gruppentrennung ist vielleicht gut, damit nicht der Verdacht entsteht, er würde seine Tochter bevorzugen oder, was auch vorkommt, unnötig benachteiligen. Denn viele Eltern, auch LehrerInnen ihrer eigene Kinder, neigen dazu, ihre Kinder bewusst zu benachteiligen, um dem Verdacht der Bevorzugung zu entgehen. Je natürlicher das Verhältnis bleibt, desto besser. Viele Grüße und noch einmal danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 18.05.2011