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Einsamkeit nimmt Überhand

Thema: Einsamkeit nimmt Überhand

Hallo, ich bin verheiratet und habe ein 10 Monate altes Baby. Seit Geburt fühle ich mich schon sehr alleine. Mein Mann ist auf der Arbeit, geht mittlerweile Hobbys nach, hat Freunde. Ich war früher oft feiern, war sehr gerne in Gesellschaft, oft auch mit meinem Mann zusammen. Allein sein lag mir noch nie. Ich habe mit meinem Baby alles versucht. Babyschwimme, Krabbelgruppe, auch einen Sportkurs, doch mit den Muttis dort werde ich einfach nicht warm. Ich möchte nicht ausschließlich über mein Baby sprechen. Zuhause ist es oft auch schön mit meinem kleinen, aber ich vermisse Gespräche. Mein engster Freundeskreis hat auch Babys, die teilweise noch jünger sind, die meisten haben mehrere Kinder und wenig Zeit.Wir treffen uns sporadisch einmal im Monat zum Kaffee. Die Freunde meines Mannes sind kinderlos und auf diese abendliche Treffen komme ich schon lange nicht mehr mit. Der kleine ist sofort reizüberflutet und ich bleibe alleine zuhause. Auch abends mit meinem Mann gehen uns die Gespräche aus, da ich ja nichts zu berichten habe. Einen Babysitter gabs bislang nicht. Mein Mann könnte auf ihn aufpassen, aber zu was denn? Tja und dann vermisse ich meine alte Arbeit, die alte Abteilung, die Arbeitskollegen. Sogar fange ich im März wieder an arbeiten, komme aber Teilzeit in eine komplett andere Abteilung, in der ich niemanden kenne. Nun sitze ich wieder da, weine und vermisse mein altes leben. Obwohl ich mir eine Familie so sehr gewünscht habe und meinen Sohn furchtbar liebe….

von Sulli93 am 26.12.2023, 09:22



Antwort auf Beitrag von Sulli93

Hallo, ich kann dich gut verstehen, ein Baby reicht bei weitem nicht aus, um alle Bedürfnisse einer erwachsenen Frau zu erfüllen. Aber: Ich glaube dir ehrlich gesagt noch nicht ganz, dass du wirklich etwas verändern willst. Denn du zählst schon vorbeugend Gründe auf, warum sich nichts ändern kann: - Die Mütter in den Babygruppen sind alle doof und haben kein anderes Thema als das Baby. Hast du denn ihnen gegenüber überhaupt schonmal andere Themen angeschnitten? Ich selbst war in mehrere Krabbel- und Turngruppen, als meine Kinder klein waren. Wenn man sich selbst outet und auch mal über andere Themen spricht, findet sich doch fast immer jemand, der gern darauf anspringt. Man muss natürlich auch mal auf andere zugehen und „Deep Talk“ versuchen. Von nix kommt nix. - Du hast keinen Babysitter und willst offenbar auch keinen nehmen. Du könntest deinen Mann bitten, abends regelmäßig mal das Baby zu hüten. Aber das willst du nicht, denn wie du sagst: „zu was denn?“ Na ja, es wird niemand bei dir klingeln und sagen, was du abends tun könntest, du musst schon selbst aktiv werden. Du könntest dich mit früheren Arbeitskollegen treffen, wenn das Verhältnis zu ihnen gut war. Du könntest dich mit Freundinnen ohne eure Kinder treffen. Die meisten Frauen kommen gern mal raus abends und freuen sich. Du könntest abends in einer Gruppe Yoga, Tai Chi, Malen, Sport (100 Möglichkeiten bei den Vereinen) oder Meditation usw. machen und neue Frauen kennenlernen. Wer raus will, kommt raus. Zu Hause hocken und weinen ist etwas sehr Passives, damit bleibt man in einer kindlichen Rolle stecken, man ist das Opfertierchen, dem keiner hilft. Aber wenn man erwachsen ist, muss man sein Glück selbst in die Hand nehmen - niemand nimmt einem das ab, auch nicht der eigene Partner. Dein Partner sorgt gut für sich, und du musst das auch tun. Wenn es dir ernst ist, kannst du neue Freundinnen finden, alte Kontakte aufgreifen zu Kollegen oder neue Hobbys entdecken, die dich interessieren, damit du eben nicht nur Mutter bist. LG und werd‘ aktiv, eh?

von Astrid am 26.12.2023, 14:35



Antwort auf Beitrag von Sulli93

Hattest du vor dem Kind keine Hobbys? Nur abends Party, mehr nicht? Das ist wirklich traurig! Ändere das so schnell wie möglich. Übers Ehrenamt kommt man auch gut in Kontakt.

von kia-ora am 26.12.2023, 18:34



Antwort auf Beitrag von Sulli93

Was würdest du denn gerne machen? Lass den Mann mit dem Kind Zuhause und geh spazieren, lass auch dein Smartphone aus. Du kriegst den Kopf frei und du wirst dich erinnern, wer du bist. Und dann beginnst du einen Sportkurs und ein oder zwei Hobbys. Dabei wirst du auch passende Leute kennen lernen. Und dann pflege diese neuen Freundschaften.

von Pamo am 27.12.2023, 17:00



Antwort auf Beitrag von Sulli93

Wieso haben denn deine engsten Freunde mit kleinen Kindern so wenig Zeit? Das wäre doch die Lösung, sich da öfter zu treffen. Reg das doch mal an. Ansonsten, ich war im Kindercafe, Stillgruppe, Babysport, ect. Da waren die Kinder eigentlich Nebensache * hüstel* ....und die " wir reden nur über,s Baby Mütter" die Ausnahme. Vielleicht musst du mit anderen Themen selbst anfangen. Kann mir nicht vorstellen, dass ja alles soooo anders sind, als du. Und bis März ist ja nun wirklich überschaubar. Die neue Stelle, kann man auch als Herausforderung sehen und die paar Wochen ja nun wirklich noch genießen. Wer weiß was noch so kommt, wenn du arbeitest....ist bis dahin nicht irgendwo erstmal Eingewöhnung . Wer passt denn dann aufs Kind auf?

von memory am 27.12.2023, 18:29



Antwort auf Beitrag von memory

Weshalb meine Freundinnen so wenig Zeit haben, verstehe ich seit einem halben Jahr nicht. Termine, Dates mit Partner, whatever… Glaubt mir, jegliche versuche, weitere Treffen vorzuschlagen endeten oft damit, dass kein Termin gefunden wurde. Hobbys vor dem Baby…. Ja, es ist traurig, aber hatte ich wirklich nicht! Zumindest keine, die msn in Gesellschaft ausübt. Ich hatte einen 9 to 5 Job, abends bin ich gerne mit meinem Mann mal was essen gegangen oder am WE in die Bars oder zum feiern. Unterhaltungen mit vielen Bekannten erfüllten mich irgwie, richtige Freundschaften entstanden da aber nicht. Zwischendurch habe ich daheim gerne gelesen oder genäht (worauf ich übrigens seit Geburt keine Lust mehr habe - keine Ahnung warum). Wenn ich das so lese, finde ich es auch traurig. Dennoch fühlte ich mich nie einsam. Ich vermisse auch meinen Mann. Immer passt einer aufs Kind auf (meistens ich, weil seine Freunde einluden), Unterhaltungen gibts kaum noch und Zärtlichkeiten schon gar nicht. Komischerweise vermisse ich das nicht. Nur die Gespräche auf einer tiefgründigen ebene. Oft genug habe ich das angesprochen, aber von mir kommt ja auch nix. Er sorgt um sich und findet die Gespräche bei seinen Freunden. Ich weiß, dass ich das alles selbst in die Hand nehmen muss. Aber bisher sind meine Versuche ja ins Leere gegangen. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wohin ich noch gehen sollte. In den Orten hier wird gar nicht so viel mehr angeboten. Ich muss wohl noch mal all meinen Mut zusammen nehmen und gezielt die Frauen ansprechen (merke, wie ich Angst davor habe). Die Eingewöhnung findet ab Februar statt. Ändern wird sich meine Situation dadurch aber wohl nicht. Ich habe wenig Hoffnung, dass ich mich in der neuen Abteilung wohl fühle. (Ausführungen würden zu weit führen) Als ich erfahren habe, dass ich dahin komme, erloschen meine Hoffnungen erst, dass das mit der Einsamkeit besser wird. Davor sehnte ich einfach März entgegen.

von Sulli93 am 28.12.2023, 09:56



Antwort auf Beitrag von Sulli93

Für mich klingt das auch alles nach Opferrolle Was die neue Abteilung betrifft, gibt es einen Grund, dass du dorthin versetzt wurdest? Vllt ergibt sich die Möglichkeit, dass du dich nach deiner Rückkehr wieder in die alte Abteilung zurück versetzen lassen kannst ? Ansonsten musst du dich mit der neuen Situation auseinandersetzen und vllt mal versuchen positiv daran zu gehen, anstatt von vornherein das so negativ zu sehen Was spricht dagegen einen Babysitter zu nehmen? Vllt zumindest alle zwei Wochen mal, dann könnt ihr als Paar zusammen essen gehen Ich habe auch diverse Baby Kurse mitgemacht, da sind natürlich viele unterschiedliche Mütter dabei, mit einigen bin ich nicht so warm geworden, aber mit einigen treffe ich mich immer noch regelmäßig ohne Kinder zB abends gehen wir zusammen was trinken (die Kinder sind mittlerweile Teenager) Zumindest einmal die Woche ein Hobby anfangen zb einen sportkurs oder ein Angebot im Sportverein ? Oder einen Tanzkurs mit deinem Mann? Dann Bräuchtet ihr natürlich auch einen Babysitter Es gibt viele Möglichkeiten, du musst nur selbst aktiv werden

von Kerstin123 am 28.12.2023, 11:55



Antwort auf Beitrag von Sulli93

Du siehst alles sehr schwarz. Das kommt sicher auch von deiner Einsamkeit. Jetzt ist März. Wie läuft dein Job? Auch wenn es nicht optimal ist, ist es doch sicher besser als vorher, oder? Sport tut immer gut. Zu einem Babysitter kann ich auch raten, wenn eure Eltern nicht vor Ort sind. Ich hatte auch nie Hobbys außer Sport und nie viele Freundinnen. Wir haben unseren Cedric (Name fiktiv) während Corona im September 20 mit Notkaiserschnitt bekommen. Das war auch nicht alles leicht und ich habe mich auch erstmal einsam gefühlt.Dann sind wir auch noch umgezogen (wir haben gebaut) in eine kleinere Stadt. Das war auch nicht so leicht.Jetze fühle ich mich wohler: ich mache einen Sportkurs, arbeite wieder freiberuflich und suche gezielt das Gespräch mit den anderen Mamas im Kiga. Es stimmt: mit anderen Mamas redet man überwiegend über Kinder, was nicht immer gut ist (Vergleiche). Da kann man einfach nur sagen, dass man über etwas anderes reden will und gezielt ein Thema ansprechen. Wie wäre es mit Make Up oder Mode? Nein Spaß beiseite.

von Sunflower2210 am 06.03.2024, 08:57



Antwort auf Beitrag von Sulli93

War bei mir tatsächlich in der ersten Elternzeit auch so. Mit Baby zuhause zu sein hat mich nicht erfüllt und in den Babykursen habe ich keinen Anschluss gefunden. Ich habe dann, als das Kind 13 Monate angefangen wieder zu arbeiten, ab da lief es super. Der Bekannten- und Freundeskreis verändert sich einfach, wenn man eigene Kinder hat. Inzwischen ist mein Baby 5 und wir haben hier im Viertel und auch anderswo viele Freunde mit Kindern und die Kinder auch. Mit manchen Leuten passt es halt und mit manchen nicht. Man kann es nicht erzwingen. Versucht es einfach weiter und es wird sich alles finden. Das mit der Arbeit wird sich auch finden. Nach meiner zweiten Elternzeit musste ich den Arbeitgeber wechseln, auch das hat alles funktioniert und ich habe da auch wieder Anschluss gefunden (und mich eingearbeitet etc.).

von Meike789 am 28.12.2023, 21:52



Antwort auf Beitrag von Sulli93

Das ist nicht so ungewöhnlich. Ging mir ähnlich. Ab der Eingewöhnung ging es bergauf. Wir haben über die Kinder (8 und 11J.) viele neue Leute kennengelernt. Such Dir ein Hobby und gib der neuen Abteilung eine Chance! Grüße, Jomol

von Jomol am 23.01.2024, 17:20