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Positives Erlebnis

Thema: Positives Erlebnis

Hallo, es gibt ja viele Ärzte die Mehrsprachigkeit gegenüber voreingenommen bzw. unwissend sind. Ich hatte da jetzt aber ein positives Erlebnis, das wollte ich euch auch mal mitteilen. Mit meiner Berfin, 5, musste ich zum Orthopäden, und er hörte, wie wir türkisch mit einander sprachen. Er fragte , ob sie denn auch deutsch verstehe, und ich sagte ja sicher sie versteht und spricht auch fliessend deutsch. Daraufhin der Arzt: ' Ach, Ihre Tochter wächst also zweisprachig auf, das ist ja super für die Hirnleistung.' Da konnte ich ihm natürlich nur zustimmen. Viele Grüsse aus dem überhaupt nicht sommerlichen Hamburg. Derya

von Deryagul am 23.06.2011, 23:27



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Hej Derya! (Darf ich Dich mal ganz blöd, abe wißbegierig fragen, wie Dein Name ausgesprochen wird??) Das ist ja mal sehr positiv --- vor allem bei Eurer Sprachkombination kann ich mir noch viele Vorrteile und negativ-Beurteilungen vorstellen. Daß ausgerechnet ein Orthopäde auch noch die Gehirnfunktionen anspricht, ist ja besonders vielseitig - da habt Ihrt wohl einen guten erwischt? Gruß Ursel ,DK -. bald auch wieder mal in ihrer dt. Stadbeinstadt (große Tochter allerdiungs zuerst noch einmal alleine zu einem Konzert!)

von DK-Ursel am 24.06.2011, 08:05



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Hallo Ursel, ja der Othopaede ist echt prima, hat einmal die Woche auch eine extra Kindersprechstunde. Mein Name wird 'Derr - ja' ausgesprochen, manche sagen 'Dee - ria' , das nervt immer. Viele Grüsse Derya

von Deryagul am 24.06.2011, 11:23



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Puh, da hab ich deinem Namen im Kopf ja immer richtig ausgesprochen, hab auch schon immer überlegt ob ich mich mal traue dich drauf anzusprechen . Der Orthopäde ist nicht nur offen, sondern informiert, alle Achtung :-) Wenn ich mit meiner dreijährigen Plappertasche beim Arzt bin, spricht sie von jetzt auf hier auf einmal nur noch deutsch und versteckt sich hinter mir wenn der Arzt sie anspricht. Der denkt natürlich, die arme Kleine spricht noch kein Wort Englisch . Keine Ahnung woher das kommt, noch im Wartezimmer hat sie den anderen Wartenden Bände erzählt. LG Katia

von Kaka_b am 24.06.2011, 17:27



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ich finde die Reaktion des Arztes nun nicht so ungewoehnlich. Hier ernten meine Kinder eigentlich immer nur Bewunderung, wenn die Leute erfahren, dass sie neben Englisch auch Deutsch sprechen.

von MamaUSA am 24.06.2011, 17:43



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Jaaaaaaa, das ist in den USA aber auch etwas anderes, bei uns in England sind sie auch immer alle begeistert. Aber im angelsächsischen Raum gibt es nunmal eine gewisse Fremdsprachenfaulheit, gerade bei älteren Generationen - die dann durch Gegenbeispiele einfach zu beeindrucken ist (wird hier aber auch langsam besser...) In Kontinentaleuropa, wo man die höhere Schule in der Regel mit ausreichenden Kenntnissen mindestens zweier Fremdsprachen verlässt, ist das ein bisschen was anderes... LG Katia

von Kaka_b am 24.06.2011, 18:24



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Und dann auch noch Türkisch --- es gibt leider immer noch Länder und Sprachen 1. und 2. Klasse bei manchen Leuten!! Und wie manche Ärzte, Logopäden und andere reagieren, wenn Kinder zeisprachig aufwachsen, wissen wir ja auch. Insofern, FM, mach das mal nicht kleiner als es ist! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 24.06.2011, 19:42



Antwort auf Beitrag von MamaUSA

Will dazu mal sagen, dass es weitere Ärzte gibt, die dem sehr offen gegenüber stehen, mein Mann und ich sind selber Ärzte und wir erziehen unsere Kinder zweisprachig und ich kann es einfach nicht verstehen, wenn es hier im Umfeld gemischte Familien (im Sinne von D und Ausländer) die Chance nicht nutzen, und ihren Kindern nur Deutsch beibringen, ich habe als Ärztin schonmal versucht, dazu meine Meinung zu sagen, aber die betreffenden Familien meinen, die Kinder zu überfordern, und der Ehepartner könne ja die Sprache nicht (dann soll er es eben lernen), aber dem Kind deshalb die einmalige Chance auf Zweisprachigkeit zu nehmen.

von efuma am 24.06.2011, 21:30



Antwort auf Beitrag von Deryagul

Das ist ja wirklich mal ein guter Arzt, als ich das erste Mal mit meiner Großen (damals 1 Jahr alt) zu unserem neuen KiA kam, war sein erster Kommentar, "Oh Gott, noch ein zweisprachiges Kind, das lassen Sie lieber, weil ich es dann hinterher ausbaden muss, wenn sie dann kommen und Logopädie verschrieben haben wollen, weil das Kind keine Sprache richtig sprechen kann". Danach hat er noch lange versucht, mich von der zweisprachigen Erziehung abbringen. Inzwischen ist Elena 12 und hat nie Logopädie benötigt. Silvia

von Silvia3 am 25.06.2011, 00:05



Antwort auf Beitrag von Silvia3

An unserer Grundschule (bilinguale Schule eng/fr in fr CH) wurden gerade die Absolventen (nach der 6. Klasse) verabschiedet. Nicht nur haben alle die Pruefungen in Englisch und Franzoesisch geschafft, zumeist sogar mit "flying colours", wie sich die Direktorin ausdrueckte , sondern fast alle (ca. 80%) sind trilingual, ohne dass das in irgendeinem Falle negative Auswirkungen auf die Leistungen oder die Integration gehabt haette. Insofern lobe ich mir mal wieder die Welschschweiz, wo die ganze Sprachgeschichte so viel mehr als Normalitaet angesehen wird. Gruss FM

von Foreignmother am 26.06.2011, 20:25



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Hallo Foreignmother! Euer Fall interessiert mich, denn wir wohnen auch in der Westschweiz. Unser Kleiner ist gerade mal 6 Monate alt, von daher ist Schule noch kein Thema, aber, dass Euer Kind(er) dreisprachig aufwachsen (falls ich das richtig verstanden habe), interessiert mich. Wir machen hier französisch und deutsch, wie genau läuft das bei Euch? Gruss, Nadine

von NadineLausanne am 27.06.2011, 22:36



Antwort auf Beitrag von NadineLausanne

Hallo Nadine, Unser Sohn ist in England geboren, insofern kam das Englische schon von dort und vor dem Franzoesischen. Er geht auf eine bilinguale Schule (eng./fr.) und unser Freundeskreis ist fast ausschliesslich Englisch. Insofern haben wir deutsch zuhause, englisch mit dem Freundeskreis und halb Schule und franzoesisch mit dem Umfeld und halb Schule. Wenn unser Umfeld aber franzoesischer waere, wuerde er auch nuch fr./dt. aufwachsen, das reicht ja auch schon. Gruss FM

von Foreignmother am 28.06.2011, 09:40