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Brauche Euren Rat zur stillen Geburt

Thema: Brauche Euren Rat zur stillen Geburt

Hallo, Ich bin neu hier und brauche Euren Rat. Ich bin in der 14. SSW und habe am Montag in der Pränataldiagnostik erfahren dass mein Kind nicht lebensfähig sein wird, es hat eine große Enzephalozele im Stirnberreich (Hirnbruch, 1cm großes Loch), das Gehirn ist nicht normal entwickelt und die Bewegungen meines Kindes sind auch nicht normal, aufgrund der Größe der Fehlbildung wird mein Kind wohl nach der Geburt nicht mehr leben, ich bekam sofort die med. Indikation zu einem Abbruch und war gestern in der Klinik und habe mit der Ärztekomission gesprochen welche sich die Situation auch per Ultraschall angesehen haben und mir zum Abbruch geraten. Jetzt habe ich mich für eine Seelsorge entschieden weil ich einfach nur noch fertig bin und Heulkrämpfe habe, es wird eine Bestattung geben und ich möchte unser Kind sehen und einen Namen geben weil ich einfach das Gefühl habe das alles nur so zu verarbeiten und verstehen zu können. Da ich in der 14SSW bin muss ich unser Kind normal gebären per Einleitung und genau davor habe ich entsetzliche Angst, mein erstes Kind bekam ich per KS. Anschließend gibt es noch eine Ausschabung, ich bin auf eine normale, stille Geburt nicht vorbereitet. Hat jemand mit Erfahrung mit der stillen Geburt? Ich danke Euch sehr für Ratschläge.

von Maxmama78 am 08.01.2016, 19:33



Antwort auf Beitrag von Maxmama78

liebe Maxmama Es tut mir sehr leid das du so ein schlimme Diagnose erhalten hast. Duscheinst mit dem Abruch sehr schwer klarzukommen hast du dir als 2. option überlegt wie es für dich wäre das kind sol ange auszutagen bis es vonselbst geht? Ich hatte 2 stille Geburten durchmachen müße aber da waren beide Kinder bereits im Mutterleib verstorben einmal in der27 ssw nach vorzeitigem Blasensprung und einmal in der 17 ssw da hatte das Kind (ein Junge ) die Nabelschnur 5 mal um den Hals gewickelt . Ich bekam nach feststelllung de s Todes der Kinder die myfegine (auch im volksmund als Abtrebungspille bekannt) die diente dazu den Muttermund weich zumachen da der Körper ja noch nicht auf eine Geburt eingestellt war . 24 std später hat man mit der Einleitung mit tapletten begonne (da ich schon eine Kaiserschnitt hatte sehr langsam) .ich hatte beidemale das glück das die Wehen mittel schnell anschlugen und die Geburt bald begann . bei meiner Tocher hab ich ganz normal im Kreisaal entbunden bei meinemSohn haben ich gebten auf demZimmer bleibenzu dürfen die swurde mir gestattet und ich mußte lediglich zur nachträglichen Ausschabung in den Kreissaal. Ich habe beide kinder gesehen beide wurden gesegnet wir habne bilder und erinnerungsstücke. Das ist ganz wichtig weil du vieles im ersten Momemnt nicht wahrnimmst mach so viele Bilder wie möglich kauf etwas was du nur mit diesem Kind in Verbindung bringst Auch der Name ist sehr wichtig. Die stille Geburt ist im Übrigen nich viel anders wie eine ``normale ``Geburt Das einzige was ich bei meinem Sohn fand da ich erst in der 17 ssw war waren die Wehen eher wie regelschmerzen. liebe Grüße Martina

von nico9706 am 08.01.2016, 19:52



Antwort auf Beitrag von nico9706

Hallo Martina. Danke für deine schnelle Antwort. Es tut mir leid dass du des schon zweimal erleben musstest. Ja darüber denke ich mom nach aber die Situation wäre die gleiche wie jetzt, die stille Geburt wäre wohl einfacher da ich in der 14 SSW bin. Es läuft so oder so auf kein gutes Ende hin, was mich zusätzlich tröstet ist dass das kleine Gehirn in diesem Alter noch keine Schmerzen empfindet, ich möchte nicht dass es leidet, wenn ich warten würde wäre es aber der 24 lebensfähig und wenn ich es dann bekomme und es noch lebt für Min oder sogar länger...das könnte ich nicht übers Herz bringen. Wie war des bei dir mit Schmerzmitteln? Ich habe einfach furchtbare Angst.

von Maxmama78 am 08.01.2016, 20:02



Antwort auf Beitrag von Maxmama78

Liebe Maxmama, es ist sehr traurig, das du diese Diagnose erhalten hast und nun eine Entscheidung treffen musst. Vor über 11 Jahren habe ich meine Tochter in der 21.Ssw still zur Welt gebracht. Sie hatte Anenzephalie. Man riet mir zu einem medizinisch induzierten Abbruch. Bei mir ging damals alles so rasend schnell, so das ich gar nicht groß die Möglichkeit hatte, mich genauer zu informieren und alles Für und Wieder abzuwägen. Ich war damals in einer ähnlichen Situation. Meine Große kam per Not KS zur Welt und dann sollte ich meine Tochter spontan entbinden. Meine Tochter, die nie eine Chance auf Leben hat, die ich nie würde kennenlernen können. Das wollte ich anfangs nicht verstehen. Die Geburt wurde bei mir mit Tabletten eingeleitet , die auch sehr schnell gewirkt haben. Wie Nico schon schrieb, waren die Wehen auch eher wie Regelschmerzen. Meine Hebamme hat dann die Fruchtblase zum Platzen gebracht und meine Tochter kam kurz darauf still zur Welt. Meine Hebamme hat sie dann noch etwas sauber gemacht und in ein Tuch gewickelt, so das das Köpfchen nicht zu sehen war. Davor hatte ich damals am Meisten Angst. Das mich die Bilder nicht loslassen können. Und dann hab ich sie einfach in meinen Armen halten können, so lange ich wollte. Sie wurde fotografiert und es wurden Hand,- und Fußabdrücke gemacht. Nachdem ich mich von ihr verabschiedet hatte, ging es noch in den OP zur Ausschabung.. Gerade um die Trauer besser verarbeiten zu können, ist eine Spontangeburt sehr wichtig für viele Frauen. Ich wünsche Dir für die kommen Tag ganz viel Kraft . Lg

Mitglied inaktiv - 08.01.2016, 23:44



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Hallo, Erstmal tut es mir leid das du das durchmachen musst. Selbst wenn du es in dem Moment nicht sehen möchtest (man weiß nie wie das an dem tag ist) lass bilder und Erinnerungen machen bis zu 10 jahre wird es aufbewahrt in der Klinik. Seelsorge finde ich gut und wichtig. Mir hat die mutter Kind Stiftung der Diakonie sehr geholfen und ich hab" nur" 4 fg hinter mir. Eins der Kinder habe ich untersuchen lassen. Unser Tochter wäre gesund gewesen warum das herz einfach aufgehört hat zu schlagen weiß keiner. Aber mir es geholfen dem Kind einen Namen zu geben. Den weg für dich musst du finden. Fakt ist du musst keine schmerzen haben bei der Geburt, da können Sie dir mittel geben. Ansonsten wünsche ich dir trotzdem eine schöne geburt. und viel Kraft für die kommende zeit. Lg nita

von nita83 am 10.01.2016, 00:11



Antwort auf Beitrag von Maxmama78

Hallo maxmama Schmerzmittel kannst du dir geben lassen was immer du brauchst. Liebe Grüße martina

von nico9706 am 09.01.2016, 09:19



Antwort auf Beitrag von Maxmama78

Liebe Maxmama, es tut mir unendlich leid, dass dein Baby nicht bei euch bleiben kann. Viele Frauen haben Angst vor der "normalen" Geburt, empfinden es im Nachhinein aber als großes Glück, dass sie es erleben durften, auch wenn das Kind ein Sternenkind war. Bitte melde dich schnell bei der "Klinikaktion der Schmetterlingskinder", die haben viel Infomaterial, Unterstützung, ein Trauertelefon und vor allem: Es gibt kostenlose Kleidung für so kleine Minibabies! Die gibt es nirgendwo zu kaufen. Schau mal hier: www.klinikaktion.de In vielen Kliniken gibt es Unterstützung durch diese ehrenamtliche Aktion, aber eben nicht in allen. Ruf oder mail einfach mal an die Klinikaktion, die sind sehr nett. Lass dir Zeit, dein Baby in den Arm zu nehmen, viele Fotos zu machen, du darfst das. Lass dich von niemandem hetzen. Es ist leider die einzige Zeit, die du mit deinem Baby haben wirst. Ich wünsche dir viel Kraft für den kommenden schweren Weg! Liebe Grüße, Maliki

von Maliki am 09.01.2016, 12:34



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Maliki, ganz herzlichen Dank für deine lieben Worte. Ich habe die Seite Klinikaktion für Schmetterlingskinder besucht und werde mich dort melden sobald der Entbindungstermin steht. Ich habe mich inzwischen gut mit der Situation abgefunden, habe auch mom nicht viel Zeit um Nachzudenken, mein Sohn hatte am Wochenende Pseudokrupp und ist jetzt mit Erkältung und Fieber bei mir daheim, er ist so ein glückliches, positives, lachen des und ganz viel Unsinn anstellendes Kind...er macht es mir leichter. Liebe Grüße maxmama

von Maxmama78 am 12.01.2016, 13:23



Antwort auf Beitrag von Maxmama78

Ich habe persönlich keine Erfahrung mit dem.Thema, weiß aber, dass es Fotografien gibt die professionell und kostenlos Fotos von den kleinen Zwergen machen. Die Fotos sind dann oft viel schöner als die eigenen, eine schöne Erinnerung und auch vorzeigbar (die Kleinen sehen in dem Alter ja manchmal von den Proportionen etc noch "anders" aus). Ich hab gerade mal.gegoogelt und unter dein-sternenkind.eu gibt es eine Liste. Schau doch mal nach, ob es jemanden in deiner Nähe gibt. Ich glaub, in der Zeitschrift "Eltern gab es mal einen Artikel zu dem Thema und fotos. Ich wünsche dir viel kraft und nimm dir zeit - für die Entscheidung und auch für den abschied!

von roza_soza am 09.01.2016, 15:43



Antwort auf Beitrag von roza_soza

Hallo roza soza, Danke für deine lieben Worte. Fotos werden wir wohl selbst machen. Unser Kind hat leider eine deformierte Stirn und Augen, der Stirnbereich ist komplett offen und eine Blase mit Hirnflüssigkeit uvm in der gleichen Größe wie der Kopf hat sich dort gebildet, ich weiß noch nicht wie ich das verarbeite, einfach abdecken wie bei einer Anenzephalie kann man des net. Ich bereite mich über das Internet darauf vor. Viele Grüße Maxmama

von Maxmama78 am 12.01.2016, 13:28



Antwort auf Beitrag von Maxmama78

Lass Dich erstmal drücken ! ich glaube viele die Kinder minimal früher haben gehen lassen müssen wie damal sich und nie die Kinder sehen und spüren konnten vermissen genau das nach einer Weile was Dir gerade so Angst macht - Man ist schwanger und weiss da lebt ein kleines Wesen in sich aber man konnte es nie kennenlernen, nie wirklich Abschied nehmen ! Aktuell ist das der Horror für Dich, es zu sehen, zu fühlen etc aber später weisst Du genau wie es war, die hast die "Bilder" des Kindes im Kopf, weisst wie es aussah, wie es roch, hast einen Namen und ein Grab kannst Deine Trauer, die ggf im Umfeld keiner verstehen kann, an einen Ort tragen. Ich weiss nicht ob ich dies nun so übers Knie brechen würde ode auch warten bis es alleine geht, ob ich Zeit bräuchte mit mir und der Entscheidung ins Reine zu kommen. Unsere Sternchen sind alleine gegangen ohne ein Zutun. Schwanger in den OP, nichtmehr schwanger heraus, nichts festzuhalten, nichts Greifbares, als wäre es nie gewesen... So winzig wie Eure Kind ist wird es weder Bekleidung geben noch etwas anderes, aber versucht dennoch einen würdigen Abschied und ein würdiges Kennenlernen. Und wenn das Loslassen lange braucht dann ist es so als mein Patenkind starb hatten wir es noch lange bei uns ( war aber schon 5 Monate alt) Ich würde auch versuchen jemand zu finden der Euch einige gute Bilder macht vielleicht in einem kleinen Körbchen mit einem schönen bunten Tuch kein handyschnappschuss Ob es da schon Fußabdrücke gibt in der Größe weiss ich nicht aber Ihr könnt das alles besprechen vorher, Wünsche äussern, ich kenne Familien die haben den Holzsarg von den geschwistern bunt bemalen lassen etc es ist EGAL was andere denken und tun würden IHR ALLEIN müsst die Trauer Tragen und solltet versuchen das so gut wie möglich für Euch zusammen durchzustehen. LG dagmar

von Ellert am 09.01.2016, 21:22



Antwort auf Beitrag von Maxmama78

Ich bin froh, glücklich, dass ich diese Möglichkeit der stillen Geburt hatte. Nicht in dem Moment, aber im Nachhinein. Ich habe somit die Chance gehabt, sie nochmal zu sehen. Im Nachhinein ist dies sehr wichtig gewesen.

von glückskinder am 10.01.2016, 17:35