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Vater fasst Tochter an die Stirn
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Fieber bei ihrem Kind kann Eltern Angst machen. Dabei ist Fieber ein völlig natürlicher und auch "gesunder" Vorgang. Es zeigt nämlich an, dass die Abwehrfunktionen des Körpers einwandfrei arbeiten.

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Das Immunsystem hat den Eindringling als solchen erkannt und geht nun gezielt und mit allen Mitteln gegen ihn vor. Deswegen ist es auch nicht richtig, Fieber grundsätzlich als solches zu bekämpfen. Vielmehr sollte man es als wichtige Körperreaktion ansehen und nur dann einschreiten, wenn der Körper über das Ziel hinausschießt und die Temperatur für das Kind zur Belastung wird.

Entscheidend ist nicht die Höhe des Fiebers sondern wie es dem Kind insgesamt geht. Wenn aber die unten genannten Warnzeichen auftreten, ist es  in jedem Fall  wichtig, sich zeitnah beim Kinderarzt zu melden, um untersuchen zu lassen, ob eine harmlose Virusinfektion dahintersteckt oder eventuell eine schwerere Krankheit, die dringend behandelt werden muss.

Warnzeichen bei Fieber

  • Bewusstseinsstörung: Kind ist benommen, orientierungslos, nicht ansprechbar, sehr schläfrig
  • Empfindlichkeit bei Berührung
  • Starke Schmerzen
  • Schrilles Schreien
  • Hauteinblutungen (nicht wegdrückbar)
  • Kind wirkt allgemein schwer krank
  • Austrocknung  - z.B. keine Urinausscheidung seit mehr als 12 Stunden
  • Sehr schnelles Atmen, Luftnot
  • Kinder unter 3 Monaten mit 38 Grad oder mehr im Po gemessen
  • Fieber länger als 3 Tage

Wann spricht man von Fieber

Vor allem kleine Kinder haben noch Schwierigkeiten, Ihre Körpertemperatur richtig zu regeln. Bei Hitze, Aufregung oder beim Herumtoben, bei leichten Infekten und beim Zahnen fangen sie schnell an zu glühen. Wir Ärzte nennen das erhöhte Temperatur und sprechen erst ab 38,5 Grad von Fieber, ab 39 Grad von hohem Fieber. Die Ausnahme sind Babys bis 3 Monate (ab 38,0!)

Wie misst man richtig Fieber

  • Bei Säuglingen: Messung im Po mit einem Digitalthermometer,  Gut sind Thermometer mit einer flexiblen Spitze, damit sich Ihr Kind bei einer abrupten Bewegung nicht verletzen kann. Etwas Fettcreme auf die Spitze, dann "flutscht" es leichter.
  • Bei älteren Kindern: Die Messung mit einem Ohrthermometer ist in den meisten Fällen ausreichend.. Am besten lassen Sie sich die Anwendung eines Ohrthermometers einmal in Ihrer Kinderarztpraxis zeigen, denn es ist nicht ganz einfach, in Richtung Trommelfell zu zielen.

Wie kann man sein Kind auch ohne Medikamente unterstützen?

  • Ein krankes Kind benötigt vor allem liebevolle Zuwendung, Ruhe und Sicherheit. Es soll ausreichend zu trinken bekommen und ungestört schlafen
  • Im Fieberanstieg, wenn die Kinder frieren (kühle Hände und Füße, Schüttelfrost), bitte zudecken, sodass es dem Kind angenehm ist. Ist ihm zu warm, kann es leichter bedeckt sein. Und nur dann können Wadenwickel sinnvoll und angenehm sein.

Wann sollte man fiebersenkende Mittel geben?

Kinder bekommen schnell hohes Fieber - viel schneller als Erwachsene - und fühlen sich dabei oft erstaunlich wohl. Wichtiger als die tatsächliche Temperatur ist deswegen der Allgemeinzustand Ihres Kindes. Wenn es trotz hohem Fieber spielt, ausreichend trinkt und nicht über Schmerzen klagt, müssen Sie gar nichts tun. Genauso kommt es aber vor, dass ein Kind bereits bei einer Temperatur von 38,0 Grad völlig schlapp ist, nicht schlafen kann oder unter Kopf- und Gliederschmerzen leidet. Dann sollten Sie ihm ein Fieberzäpfchen oder einen Fiebersaft geben. Den richtigen Zeitpunkt können Sie als Eltern oft besser als jeder andere beurteilen, da Sie Ihr Kind am besten kennen.

Fieberkrämpfe hören übrigens in der Regel nach wenigen Minuten von selber auf und lassen sich mit fiebersenkenden Medikamenten nicht verhindern. Bei jedem 1. Fieberkrampf wenden Sie sich aber bitte an Ihren Kinderarzt oder den Notdienst.

Welche Mittel sind für Kinder geeignet?

Grundsätzlich stehen für Kinder zwei fiebersenkende Wirkstoffe zur Verfügung, die jeweils auch schmerzstillend wirken: Paracetamol und Ibuprofen (ab 3 Monaten). Aspirin hingegen dürfen Kinder unter 12 Jahren noch nicht bekommen. Beide Wirkstoffe sind erprobt und bei ordnungsgemäßer Dosierung ungefährlich. Paracetamol wird gerne bei den ganz Kleinen eingesetzt, weil es sehr gut verträglich ist. Ibuprofen hat den Vorteil, dass es zusätzlich entzündungshemmend und abschwellend wirkt. Beide Wirkstoffe gibt es in verschiedenen Dosierungen für alle Altersstufen, z.B. als Zäpfchen für die ganz Kleinen, als Saft fürs Kindergarten- und Schulalter und als Schmelztabletten oder Gelkapseln für größere Kinder, die sich noch schwer mit dem Tablettenschlucken tun.

Achten Sie bitte unbedingt auf die für das Gewicht Ihres Kindes passende Dosierung, die im Beipackzettel angegeben ist. Lassen Sie sich am besten von Ihrem Kinderarzt oder vom Apotheker erklären, wie Sie die richtige Menge geben können.

Welche Hausmittel können helfen?

Selbstverständlich können Sie es bei leichtem Fieber zunächst mit bewährten Hausmitteln versuchen oder sie bei starkem Fieber auch zusätzlich zu Fiebersaft und Zäpfchen anwenden. Lindenblütentee wirkt fiebersenkend und beruhigend. Bewährt haben sich auch kühle Kompressen auf der Stirn, lauwarme Wadenwickel oder lauwarmes Abduschen, allerdings, nur wenn Ihr Kind nicht friert und keine kalten Hände und Füße hat. Achten Sie bitte in jedem Fall darauf, dass Ihr Kind genügend trinkt.

Wann zum Arzt?

Mit einem Baby bis zum 3.Lebensmonat  sollten Sie sich ab einer Temperatur von 38,0 Grad immer zeitnah bei Ihrer Kinderarztpraxis oder beim Kindernotdienst melden. Grundsätzlich gilt: Je jünger das Baby noch ist, desto eher. Ansonsten immer, wenn Ihr Kind sich wirklich schlecht fühlt, starke Schmerzen hat, nicht trinken will oder gar apathisch wirkt (siehe Warnzeichen oben)

Wieviel Zeit zum Erholen benötigt mein Kind?

Auch Kinder sollen sich in Ruhe von ihrer Krankheit erholen dürfen, abhängig von Dauer und Schwere der Erkrankung. Sie sollten mindestens 1 Tag fieberfrei und fit sein, bevor sie wieder in die KITA oder Schule gehen.

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Baby wird von Arzt untersucht
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arzt bei untersuchung eines babys
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