Für mich persönlich ist das alles nichts...

...denn ich hätte meine Kinder in jedem Fall so genommen, wie sie gekommen wären. Wenn sie lebensfähig gewesen wären sowieso. Bei einer Chromosomenanomalie, die zu einem frühen Tod geführt hätte, habe ich in der 1. SchwSch einen Gesinnungswandel durchgemacht. Denn während ich früher dachte, sowas mute ich meinem Baby doch nicht zu, da treibe ich es lieber vorher ab, als dass es länger leiden muss, denke ich jetzt, dass ich es unfair finde, ihm dann die unbeschwerten Monate im Bauch zu stehlen, wo noch alles in Ordnung ist, und würde ihm die lieber gönnen, und dann lebenserhaltende Maßnahmen nach der Geburt vermeiden (den Film "Mein kleines Kind" von Katja Baumgartner fand ich sehr bewegend in diesem Zusammenhang).
Wenn man sowieso eine Abtreibung nicht in Erwägung zieht, ist diese Diagnostik mE nur begrenzt sinnvoll. Der Triple-Test gibt sowieso nur Wahrscheinlichkeitswerte an, und die Tests, die immerhin sicher sind bei Chromosomenanomalien gehen mit einem ca. 1%igen Risiko einher, das Kind zu verlieren - für die meisten Frauen ist das Risiko deutlich höher als das, dass das Kind tatsächlich betroffen ist.

Aber die Entscheidung für oder gegen Diagnostik ist eine sehr persönliche, das kann man nur mit sich selbst (und ggf Partner) ausmachen. Ich kenne beispielsweise ein Paar, das bereits 2 autistische Söhne hat, und dann mit einem Kind mit Trisomie 21 schwanger war. Sie haben sich dann schweren Herzens für eine Abtreibung entschieden. Ein weiteres Kind mit besonderen Bedürfnissen hätte die Belastbarkeit der Familie gesprengt, die kratzten eh schon am Limit.

Aber ich finde es wichtig, sich bereits vor irgendwelchen Nackenfaltenmessungen etc. Gedanken zu machen, was man damit anfangen will, denn ich kenne einige Frauen, bei denen das "nur mal schauen lassen, dass alles in Ordnung ist" echt nach hinten losgegangen ist. Der Wahrscheinlichkeitswert war nicht so gut wie erwartet, und dann mussten sie sich ihre vorher unbeschwerte SchwSch von Sorgen verderben lassen, obwohl letztendlich alles OK war.

Euch alles Gute für die Entscheidungsfindung!

Liebe Grüße,
Sabine