Schwanger - wer noch?

Schwanger - wer noch?

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Melli27, 26. SSW am 29.05.2022, 18:55 Uhr

Depressive Verstimmung

Hallo,

ich hoffe hier gibts Mütter, die mir etwas Hoffnung machen können.

Ich leide seit August letzten Jahres unter Panikattacken. Ende Dezember musste ich corona bedingt in Quarantäne mit Kleinkind. Gerade als ich dachte, ich hätte meine Panikattacken überwunden, kamen sie während der Quarantäne mit voller Wucht zurück. Ich war nicht in der Lage mich um meine Tochter zu kümmern, lag den ganzen Tag mit angespanntem Körper auf der Couch. Einmal wurde es so schlimm, dass ich den Notruf wählen musste. Ganz plötzlich bekam ich negative Gedanken, das Leben bereitete keine Freude und ich verspürte absolut keine Emotionen gegenüber meinem Kind oder Mann. Jede Berührung hat mich gereizt. Ich war komplett gefühllos, so als wäre ich eine leere Hülle, hatte selbstmordgedanken. Schließlich machte ich einen SS-Test (vor Periode), der positiv ausfiel. Ich dachte, vielleicht ist es einfach zu viel: corona, Quarantäne, Hormone, Harnwegsinfekt. Ich rief erneut den Notruf und schilderte meine Lage, dass ich es mit mir selbst nicht aushalte. Die Gedanken waren beängstigend. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits 3 Tage infolge nichts gegessen. Ein Rettungswagen kam vorbei und brachte mich ins KH. Ich habe stundenlang geweint, vor Angst, dass ich nie wieder etwas fühlen kann. Das Leben machte einfach kein Sinn. Dies alles geschah in einem kleinen Zeitraum von 6 tagen. Der Psychiater meinte, dieser extreme Zustand würde maximal 2 Wochen anhalten und dann wird alles wieder besser. Da ich so jung bin, gerade alles auf einmal geschieht und dies meine erste depressive Episode ist, würde ich das alles gut überstehen. Seitdem hab ich auch wöchentlich Sitzungen. Wir zogen zu meinen Schwiegereltern bis Anfang April, weil ich das Alleinsein nicht ertragen konnte. Es wurde viel besser, ich konnte wieder „normal“ leben. Nur die Freudlosigkeit und Ängste blieben. Wir kamen am Dienstag aus dem Urlaub zurück und Donnerstag Abend fings plötzlich wieder an. Ich konnte nicht still sitzen, war nervös und alles erschien wieder sinnlos. Ich wusste mit meiner Tochter nichts mehr anzufangen. Ging sofort raus und lief 4 Stunden lang durch die Gegend fast bis Mitternacht. Die letzten zwei Tage ebenfalls. Ich halte es zuhause nicht aus, muss ständig in Bewegung sein und mich mit Leuten unterhalten. Der Gedanke bleibt trotzdem. Ich könnte den ganzen Tag nur weinen. Habe Angst vor der Zukunft. Ivh weiß wirklich nicht mehr, ob es die Schwangerschaftshormone oder Depressionen sind. Seit Donnerstag habe ich auch wieder kaum was gegessen aber bin dafür 12 Stunden nur gelaufen und auf Spielplätzen verbracht. Kann mir jemanden von ähnlichen Erfahrungen berichten? Wird’s besser nach der Schwangerschaft? Mir ist wirklich alles egal, ich möchte einfach nur wieder Freude empfinden können…

 
2 Antworten:

Re: Depressive Verstimmung

Antwort von Lisa.kolesova am 29.05.2022, 21:19 Uhr

Hallo Liebes,

Das tut mir wirklich leid für dich, dass du sowas durchmachst.
Es kann gut möglich sein, dass dir alles zu viel wird, vorallem die Hormonumstellung.
Ich weiß, dies ist vielleicht nicht vergleichbar mit Panikattacken, Aber ich habe unter Depressionen gelitten.
Für mich sieht es bei dir ähnlich aus, möchte hier jetzt keine Diagnosen stellen. Du bist ja sowieso schon in Behandlung.
Ich kann dir sagen, Versuch an dir selbst zu arbeiten. Das ist wirklich estwas was nicht leicht ist. Aber wenn die nichts anderes hilft, helfen dir vielleicht positive Gedanken die du dir langsam und Tag für Tag antrainierst.
Versuch dir eine neue Routine einzubauen.
Wenn du morgens aufwachst und in den Spiegel schaust, lächel, mach die selbst ein Kompliment, setz dir ein Ziel für den Tag oder Woche
Mach etwas, wo du immer sagst „ach mache ich irgendwann mal…“

Dein Körper und du machen jetzt einiges durch und du brauchst Zeit um das zu verarbeiten, nimm dir diese Zeit !
Das ist ganz wichtig, vorallem auch für dein Baby.
Dein Körper braucht jetzt Nahrung und wird viel Energie nehmen
Denk dir, dass in dir erneut ein tolles Wesen wächst, was du tolle Mutter bereit bist auf die Welt zu bringen!
Nimm Hilfe an, dass ist auch ganz wichtig. Versuch keinen abzustoßen, es ist okay, dass es dir nicht gut geht. Das kriegst du schon hin!
Du bist eine tolle Frau, sowie Mutter.
Allein das du deine Angst hier rein geschrieben hast, macht dich stark. Es ist nicht leicht, selber zuzugeben das es einem so schlecht geht& Hilfe braucht.
Ich habe mir selbst geholfen, indem ich mir viel Zeit für mich genommen habe, natürlich geht das bei dir nicht so einfach mit einem Kind, aber Versuch deinen Alltag neu zu gestalten mit deiner Tochter !
Das wird dir bestimmt ganz gut tun. Das braucht aber auch seine Zeit. Versuch deine Ziele zu erreichen, aber langsam.
Es ist ein langer Prozess aber machbar!
Mach dir kein Stress und genieß deine kugeltet mit deiner Familie, du und dein Baby müsst euch jetzt sowieso vor Stress schonen!
Wenn du merkst, es geht garnicht und diese Gedanken kommen wieder, dann würde ich mir wirklich professionellere Hilfe suchen , wenn dir dein Therapeut nicht helfen kann..

Liebe Grüße und du schaffst das !

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Depressive Verstimmung

Antwort von NovemberKrümel17 am 30.05.2022, 22:12 Uhr

Hallo du!

Ich habe schon von vielen Mamas gelesen, denen es so ging bzw geht wie dir.
Ich möchte dir die Internetseite von Schatten und Licht empfehlen. (www.schatten-und-licht.de)
Es wird wieder besser werden und du wirst eine tolle Mama, vorallem weil du dir Hilfe holst!
Ich wünsche dir alles gute und drücke dich!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Schwangerschaftsnewsletter
Die letzten 10 Beiträge im Forum Schwanger - wer noch?

Anzeige Salus Floradix

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.