Der Sommer hat uns deutschlandweit schon ordentlich zum Schwitzen gebracht - und auch im August erreichen die Temperaturen bestimmt noch einmal die 30 Grad-Grenze.
Vor allem Kinder laufen da schnell Gefahr, auszutrocknen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Sie jetzt ausreichend zu trinken anbieten. Aber bitte keine Limos, Säfte oder Brausegetränke. Hier stecken haufenweise Kalorien drin! Das beste und gesündeste Getränk für Groß und Klein ist und bleibt Wasser.
H₂O macht schlau
Unser Körper besteht zum größten Teil aus Wasser. Gleichzeitig ist das Element mit der chemischen Formel "H₂O" unser wichtigstes Lebenselixier: Ohne Essen könnten wir drei bis vier Wochen überleben, aber ohne Wasser nur wenige Tage. Wenn der Körper erst mal einen Flüssigkeitsmangel vermeldet, kommt es zu Leistungsabfall, Kreislaufproblemen und Kopfschmerzen. Vor allem das Gehirn braucht ausreichend Flüssigkeit, um zu arbeiten - deshalb sollten Kinder auch in den Schulpausen immer etwas trinken.
Leitungswasser ist prima
In Deutschland können Sie das Wasser normalerweise einfach aus der Leitung trinken. Es wird regelmäßig und sehr sorgfältig kontrolliert und ist in vielen Gegenden sogar besser als manches (teure) Mineralwasser. Im Idealfall sollten Sie zu jeder Mahlzeit einen Krug frisches Leitungswasser auf den Tisch stellen. Fragen Sie doch einfach mal beim zuständigen Wasseramt in Ihrer Stadt oder Ihrer Gemeinde nach, wie gut Ihr örtliches Wasser ist. Ansonsten - z.B. auch im Urlaub - greifen Sie am besten auf die abgefüllten Varianten aus der Flasche zurück. Wenn der Zusatz "zur Zubereitung von Babynahrung geeignet" auf dem Etikett vermerkt ist, sind Sie in jedem Fall auf der sicheren Seite.
Vorsicht vor Dickmachern!
Vorsicht ist geboten bei stark kohlensäurehaltigen und extrem gesüßten Getränken wie Cola, Spezi, Limo, Eistee und dergleichen. In so manchem handelsüblichen Limonadengetränk sind bis zu 40 Stück Zucker pro Literflasche enthalten! Diese versteckten Kalorien sind zu einem großen Teil für das Übergewicht unserer Kinder verantwortlich. Sie schaden dem gesamten Organismus - und nicht zuletzt den Zähnen. Viele versteckte Kalorien in Form von Fruchtzucker stecken übrigens auch in Fruchtsäften, sogar wenn sie frisch gepresst sind und damit wichtige Vitamine enthalten. Reine Säfte sollten Sie deshalb nicht als Durstlöscher anbieten, sondern allenfalls stark verdünnt als Saft-Schorle.
Bei Hitze keine zu kalten Getränke
Wenn es richtig heiß draußen ist, sollten wir uns ruhig mal am Vorbild der Länder orientieren, in denen immer so ein Klima herrscht, und Tee trinken. Warme Getränke wie beispielsweise ungesüßter Früchte- oder Kräutertee führen zu einem leichten Schwitzen und kühlen dadurch die Haut. Eiskalte Getränke hingegen belasten den Kreislauf, weil der Körper zusätzliche Energie benötigt, um sie aufzuwärmen. Deshalb ist es bei hohen Temperaturen besser, keine eisgekühlten Getränke zu sich zu nehmen.
Wie viel Flüssigkeit brauchen Kinder?
Babys
Vor Einführung der Beikost brauchen Säuglinge außer Milch keine zusätzliche Flüssigkeit. Bei großer Hitze sollten Sie Stillkinder einfach öfter anlegen. Flaschenkinder, die eine Pre-Nahrung bekommen, dürfen jetzt - nach Bedarf - auch öfter ein Fläschchen haben. Alle anderen Baby-Nahrungen sollten Sie so füttern, wie es auf der Packung angegeben ist. Sobald Sie anfangen zuzufüttern, sollten Sie Ihrem Baby zu jeder Beikost-Mahlzeit auch Wasser oder ungesüßten Tee anbieten, bei großer Hitze auch öfter mal zwischendurch. Aber bitte passen Sie auf, dass das Nuckeln am Fläschchen nicht zur Gewohnheit wird. Dauernuckeln ist selbst bei Wasser schädlich für die Zähnchen. Reine Stillkinder nehmen Getränke oft ohnehin lieber gleich aus der Tasse oder dem Becher als aus dem Fläschchen.
1 Jahr und älter
Mit 1 Jahr braucht ein Kind inklusive der Milch etwa 600 ml an Flüssigkeit. Mit 2 bis 3 Jahren sind es 700ml, mit 4 bis 6 Jahren 800 ml und mit 10 Jahren dann etwa 1000 ml. Bei großer Hitze, Fieber oder wenn ein Kind Sport macht, steigt der Flüssigkeitsbedarf natürlich an. Beim Schwitzen verliert der Körper aber nicht nur Wasser, sondern auch Mineralstoffe und Salze - sogenannte Elektrolyte. Bei gesunden Babys und Kleinkindern wird dieser Bedarf ausreichend durch Wasser und Nahrung gedeckt. Größere Kinder dürfen dann ruhig mal eine Apfelschorle haben. Allerdings sollte das Verhältnis Wasser - Saft maximal 1:1 sein.
Falls Sie sich trotzdem unsicher sind: Ob Ihr Baby genug trinkt, erkennen Sie am besten daran, dass es regelmäßig nasse Windeln hat. Bei älteren Kindern sollte der Urin tagsüber (nicht morgens!) hell bis fast farblos sein.