Frage: Viele Probleme....

Heute schreibt ihnen ein besorger Vati-von-Finn! Ich habe mehrere Fragen und Probleme: 1. Unser Sohn Finn ist 8 Wochen alt, meine Frau stillt ihn voll. Bis Finn 4 Wochen alt war, trank er regelmäßig alle 4 Stunden und nahm daabei auch gut zu ( von 3800 - 4760g!) Seit dem will er aber plötzlich alle anderthalb bis 2 Stunden an die Brust, abends ist es ganz schlimm, da trinkt er dann 2 bis 3 Stunden und scheint nicht satt zu werden. Nachts kommt er weiterhin alle 4 Stunden. Zuerst sagte meine Frau, das wäre ein Wachstumsschub, aber der kann doch keine vier Wochen dauern?! Jetzt sagt sie, das wäre normal... Ich habe den Eindruck, dass die Muttermilch Finn einfach nicht sättigt, aber meine Frau ist auf das Stillen total fixiert und will keine Flaschen geben. Sie sagt, solange Finn weiterhin gut zunimmt, würde er auch satt werden, so wären Babys nun mal! Unsere Bekannten aus der Geburtsvorbereitung sehen das alle (!) ganz anders! Sie füttern inzwischen alle ganz oder zumindest teilweise mit Flaschennahrung und seid dem sind ihre Babys seltener hungrig und schlafen nachts durch... Ich kann ja verstehen, das meine Frau gerne stillt, aber die nicht voll gestillten Kinder (und auch ihre Eltern) scheinen alle viel zufriedener und glücklicher zu sein... 2. Finn schläft eigendlich nur,wenn man ihn herumträgt ein. Alle Versuche, ihn in seinem Bettchen zum Einschlafen zu bringen scheitern und enden in einem fürchterlichen Gebrüll, bis meine Frau ihn heraus nimmt. Aber wie soll er es denn so jemals lernen? Meine Frau würde ihn am liebsten mit in unser Bett nehmen, aber da bin ich gegen. In einer Fernsehsendung habe ich gesehen, wie gefährlich das sein kann. Bekannte von mir haben das Anfangs gemacht und bekommen das Kind heute noch nicht für eine Nacht in sein eigenes Bett und das Kind ist fast 5 Jahre alt... 3. Wenn Finn aus irgend einem Grund weint und sich nicht beruhigen lässt, stillt meine Frau ihn und er beruhigt sich. Er trinkt dann nur sehr kurz,kann also nicht wirklich Hunger haben. Gewöhnt er sich dabei nicht zu sehr daran, bei jedem Mucks direkt die Brust zu bekommen? 4. Ab wann sollte ein Baby in der Lage sein in der Bauchlage seinen Kopf zu heben? Ich danke ihnen für die Beantwortung meiner vielen Fragen! Ich hoffe, sie sind nicht böse, wenn ich diese Fragen auch in anderen Foren stelle, mich interessieren mehrere Meinungen!

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 12:12



Antwort auf: Viele Probleme....

Lieber VAter, das ist ein bißchen viel auf einmal, das wichtigste beantworte ich aber gerne. Ein Baby braucht die Brust nicht nur zur NAhrungsaufnahme sondern auch zum Befriedigen seines Nuckelbedürnisses und zum trösten. Trinken dauert maximal 20 Minuten und danach sollte ein Baby zwar Gelegenheit zum Nuckeln haben aber weitere etwa 20 Minuten sind sicher genug. Dann kann man ein Kind auch behutsam von der Brust nehmen, etwas schmusen und es dann ins Bett legen. Zum Einschalfen sollte man sich nur leise redend neben das Bett setzen und sien Kind etwas streicheln, denn nur so lernt es, auch ohne Hilfe abzuschalten und einzuschlafen. Dies alles sollte man so tun gerade weil es eine wichtige Sache ist, sein Kind zu stillen und möglichst nicht vor dem 7.Monat zuzufüttern. DAs beste wäre, Sie und ihre Frau würden die Hilfe einer erfahrenen Stillberaterin in Anspruch nehmen. Alles GUte!

von Dr. med. Andreas Busse am 30.04.2001



Antwort auf: Viele Probleme....

Lieber Vati von Finn, ich hoffe Du behelligst Deine Frau nicht zu sehr mit Deinen Stillzweifeln und verunsicherst sie. Kann es sein, daß Finn Euer erstes Baby ist? Ich bin Mami eines 4 Monate alten Babys. Die Kleine wollte anfänglich alle 1-2 Stunden gestillt werden. Teilweise noch öfter. Darum beneide ich Euch nachträglich um den 4 Studentakt. Ich wurde auch oft von den Flaschenmuttis darauf angesprochen, daß doch wohl meine Milch nicht reicht etc. (Hat mich ganz schöne in Krisen gestürzt. Habe aber glücklicherweise durchgehalten.) Seit die Flaschenmuttis meine Wuchtbrumme (wird oft auch als Posaunenengel bezeichnet, hoffe Du verstehst was ich damit sagen möchte) gesehen haben, äußert niemand mehr Zweifel an meinen Milchvorräten. Ich dachte auch diese Zeit geht nie vorbei. Aber siehe da, je mehr Gelassenheit ich an den Tag gelegt habe, desto besser wurde es. Jetzt ist die Kleine sogar pflegeleichter als die anderen Babys. Jedes Kind trinkt anders und schläft anders! Es gibt Kinder die Schlafen keine Nacht durch. Auch nicht wenn Sie schon viel größer sind. Laß Dich mal mehr auf Deinen Kleinen ein und vergleich ihn auf gar keinen Fall mit anderen Babys. Das bringt nichts. Jedes hat seinen ganz persönlichen Rythmus. Wenn die Zwerge quaken haben sie ein Bedürfnis. Es liegt an Euch herauszufinden was das sein kann. Daß das nicht immer einfach ist ist klar. Aber das ist das spannende am Eltern sein. Vielleicht langweilt sich Euer Kleiner auch? Der wird jetzt zunehmend munterer, nimmt seine Umgebung jeden Tag mehr wahr und will beschäftigt werden. Wenn Ihr alles ausprobiert habt und nur anlegen hilft, dann würde ich es dabei belassen. Er möchte halt nur sein Saugbedürfnis stillen und Nähe spüren. Habt Ihr einen Schnuller? Wäre vielleicht noch ein Versuch wert. Wenn er nachts oft aufwacht kann es auch sein, daß er zu viele Eindrücke verarbeiten muß. Probiert aus, was ihm besser bekommt. Unterhaltung oder ein eher ruhiger Tagesverlauf. Übrigens laß Dir nicht einreden, daß Ihr den Kleinen zu sehr verwöhnt wenn Ihr ihn hoch nehmt wenn er schreit. Man kann ein Kind nur verwöhnen, wenn man ihm etwas gibt was es nicht braucht. Z.B. Schnürsenkel schnüren mit 10 Jahren, wenn das Kind normal entwickelt ist. Die Zwerge können sich noch nicht selbst helfen! Vielleicht habt Ihr auch schon ein Ohr für sein schreien bekommen. Das wird jetzt immer differenzierter. Und dann weißt Du schon was zu machen ist. Ich lasse die Kleine möglichst nicht schreien, es sei denn sie ist total übermüdet, gewickelt, gestillt, Bäuerchen gemacht, keine Blähungen etc. und findet weder an der Brust noch auf dem Arm in den Schlaf. Dann laß ich sie eine kleine Runde Quaken 5-10 min (hört sich anders an als Schreien) und sie findet in den Schalf. Oder ich trage sie im Tragetuch. Das ist auch eine Geheimwaffe von uns. Kommt meistens nachmittags ab 16 Uhr zum Einsatz. Dann geht es auf die Nacht zu und die Kleine wird zunehmend unzufriedener. Wird halt müde, muß sich den Bauch für die Nacht vollschlagen und versteht selbst nicht, warum sie so schlecht drauf ist. Übrigens nehmen wir unsere Kleine auch mit ins Bett. Nicht die ganze Nacht, aber wenn sie irgend wann aufwacht und gestillt werden möchte, dann bleibt sie anschließend liegen. Es sei denn ich bin recht munter und habe die Kraft sie zurückzulegen. Wenn sie allerdings krank ist oder Probleme hat zu schlafen bleibt sie ganz bei uns. Manchmal hat sie nachts Blähungen. Sie wird dann unruhig, wälzt sich hin und her. Wenn ich das merke, streichel ich ihr den Bauch oder packe ein angewärmtes Kirschkernkissen drauf. Dann wacht sie i.d.R. nicht auf, sondern schläft schnell wieder tief und fest ein und wir ersparen uns ein nächtliches Rumgezehter. Anfänglich schliefen wir auch mit ein wenig Licht, da wir bemerkt haben, daß sie dann besser und länger schläft. Exprimentiert doch mal ein wenig. So, jetzt möchte meine Chefin auch einen Snack. Hoffe meine Ausführungen haben Dir ein wenig geholfen. Und Du kannst etwas mehr mit Deinem Sohn mitschwingen. Alles Liebe für Euch Gruß Andrea P.S.: Wenn Ihr immer noch Zweifel habt, dann laßt die Muttermilch doch vom Kinderarzt untersuchen. Übrigens hatte mein Mann gleiche bzw. ähnliche Zweifel wie Du. Er hatte aber nette Mitväter, die ihn immer wieder beruhigten und ihn nicht noch nervöser machten.

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 13:57



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Hallo, Vati-von-Finn! Ich habe meine Tochter auch 4 Wochen voll gestillt. Nach diesen 4 Wochen wurde sie auch zunehmend unruhiger und wollte ständig an die Brust. Habe dann 2 Wochen später angefangen, ihr zur Nacht ein Fläschchen mit Pre Aptamil zu geben, da ich wissen wollte, ob sie von der Flaschennahrung satter wird. Sie hat auch dann angefangen, ihre 5-6 Std durchzuschlafen. Pre Aptamil ist auch dafür bekannt, daß es besonders muttermilchnah ist. (Ist leider deswegen auch etwas teurer als andere). Ich wollte auch unbedingt stillen, da ich dachte, es sei das beste für mein Baby, aber als ich merkte, daß sie mit den Fläschchen super zurecht kommt, und auch viel zufriedener war, habe ich angefangen, langsam umzustellen.Viele Stillkinder jedoch haben ein besonderes Verlangen nach Nähe und lassen sich wirklich erst durch die Brust beruhigen. Ich weiß auch von einigen Müttern, die immer noch stillen, daß ihre Kinder auch häufig an die Brust wollen. Also, wenn Deine Frau voll weiterstillen möchte, und auch nicht mit Flaschennahrung zufüttern möchte, solange das Gewicht Eures Sohnes in Ordnung ist, und er sich sonst gut entwickelt, ist dagegen nichts zu sagen. Meine Tochter möchte übrigends vorm Schlafengehen auch zuerst herumgetragen werden, meist kann sie aber besser einschlafen, wenn ich sie nach ca. 1 1/2 Std. wieder ins Bettchen lege, und den Raum abdunkle. Es gibt auch übrigends ein gutes Buch, daß ich mir auch zulegen werde, und daß mir von sehr vielen Müttern dazu empfohlen wurde. Es heißt "Jedes Kind kann schlafen lernen". Soll super Erfolge erzielen! Meine Tochter darf morgens auch zu mir ins Bett zum Kuscheln. Meist schlafen wir dann zusammen wieder ein. Hat ihr auch noch nie geschadet, und trotzdem schläft sie sonst in ihrem eigenen Bett. Ich kann da Andrea nur zustimmen, viele Babys kommen mit den vielen Eindrücken ihrer Umwelt noch nicht zurecht, da das Nervensystem einfach noch zu unreif ist, da hilft halt nur trösten. Hoffe, ich konnte Euch etwas behilflich sein, liebe Grüße, Jasmin

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 14:34



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Hallo Finn-Vati, also unsere Tochter konnte mit 2 Monaten schon krabbeln und lernt jetzt mit 4 Monaten schon sprechen und wird auch voll gestillt. Mal im Ernst: ein guter Freund riet mir als erstes niemals mein Kind mit anderen zu vergleichen und mir niemals irgendwelche gutgemeinten Ratschläge von anderen anzuhören. Man sollte immer das tun, was man selbst für richtig erachtet und was für das eigene Kind das Beste ist. Wenn Deine Frau voll stillen möchte, dann soll sie das auch tun. Von Zeit zu Zeit steigert sich der Hunger (sie wachsen ja auch schließlich) und darauf muss sich die Mutterbrust erst einstellen. Dann kommen sie eben öfter, bis die Mutter wieder genug produziert. Andersrum geht es beim abstillen. Bei der Aufzucht geht es schließlich um das Beste für das Kind und nicht um das Beste für den Vater. Also soll das Kind so oft an die Brust, wie es möchte. Deine Frau macht das schon ganz richtig! Viel Spaß noch und lass Dir nichts erzählen! M. p.s. Vielleicht gibt´s ja noch ne Wohnzimmercouch?

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 15:14



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Habt ihr ein Wunderkind???

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 15:45



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o.T.

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 15:50



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Hi Mitpapi, da haben wir uns ja ganz schön was eingebrockt. Früher habe ich solche statements abgegeben wie: "Ein Kind schläft wenn es müde ist." oder "Man muß ein Kind auch mal schreien lassen." Heute juckel ich unsere Kleine so lange auf dem Ball zu Technomucke (steht sie drauf) bis sie eingeschlafen ist. Kopf hoch, Ihr schafft das schon. Und laß Dir nichts erzählen. Die anderen Eltern haben es sich nur leicht gemacht. Muttermilch ist nun mal das geilste wo gibt. Grüsse auch an die Mama Ulf

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 16:33



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Hallo Papi, wir hatten mit unserem Sohn, jetzt 8 Monate, auch viele Probleme. Er war ein Schreibaby und ließ sich immer sehr schwer beruhigen, was auch mich manchmal ziemlich verzweifeln ließ, gerade beim Stillen. Insofern finde ich es schon bewundernswert, wie Deine Frau das durchhält, da solltest Du ihr nicht reinreden. Ich habe meinen Kleinen trotz allem fünf Monate gestillt, danach hat er aber auch noch viel geschrieen, das kann ja viele Ursachen haben, ich denke mal das muss nicht immer Hunger sein. Schau doch mal auf die Seite www.schreibaby.de. Solange Euer Baby klein ist, so bis 6 Monate, würde ich es schon tragen, habe ich auch so gemacht, allerdings nicht abends vor dem Schafengehen, da war er aber zum Glück unkompliziert. Nach dem 6. Monat ist zu viel tragen glaube ich nicht so gut, von wegen Gewöhnungseffekt..., viel Glück und Geduld, Gabi

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 18:04



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Als ich meinen Kleinen noch gestillt habe,wollte er abends so ab ca.6 Uhr auch permanent an die Brust. Er hat auch 2-3 Stunden durch genuckelt! Ich war auch total verzweifelt! Dachte,meine Milch würde nicht reichen oder wär zu dünn.Hab dann aber gelesen,dass manche Kinder das machen. Abend Dauernuckeln. Damit würden sie sich wohl "Vorrat"für die Nacht holen und eine Mahlzeit ausfallen lassen und es wäre eine Art Trost für sie. Es liegt also nicht an der Muttermilch.Dagegen kann man aber wohl nichts machen,nur versuchen gelassen zu bleiben! Vielleicht hört es ja aber irgendwann auf! LG Katja

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 20:44



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dkfj

Mitglied inaktiv - 29.04.2001, 21:00



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Lieber Vati-von-Finn, ich glaube, ich kenne euch aus einem anderen Forum ;-) bzw. deine Frau. Unser Sohn ist jetzt knapp 6 Monate alt und will - nachdem er monatelang 10 Std. nachts durchgeschlafen hat - z. Zt. bis zu 12 x täglich - und nächtlich - an die Brust. Abends kriegt er ein Fläschchen abgepumpte Milch (ist noch eingefrorene da :-)), damit er nicht ständig an der Brust hängt. Das abendliche Dauerstillen nennt sich übrigens Clusterfeeding und ist völlig normal!!! Übrigens kann sich ein Wachstumsschub schon mal ein paar Wochen hinziehen mit allem, was dazugehört :-(... Unser Kleiner konnte seinen Kopf bis letzte Woche auch ganz schlecht in Bauchlage halten. Bis er sich plötzlich alleine auf den Bauch drehen konnte (ist erst 10 Tage her!). Seitdem hebt er auch den Kopf wunderbar an. Wenn man nur auf den Bauch gelegt wird zum "Üben" (lt. KiA), macht das lange nicht so viel Spaß wie wenn man es dann selbst kann! Habt Geduld!!! Wir praktizieren übrigens das Familienbett, weil es nachts zum Stillen praktischer ist. Unser großer Sohn (7 Jahre) schläft immer noch am liebsten mit bei uns, der kleine auch bzw. der große bei Papa im Bett und der kleine mit Mama im Kinderzimmer im Bett des großen Bruders :-). Was ist so schlimm dran? Kein normales Kind schläft mit 16 noch bei den Eltern ;-) und bis dahin halten wir es schon aus. Sie werden so schnell groß! Für so aufwendige Kinder gibts übrigens irgendwo eine eigene Website, nennt sich 24-Stunden-Baby oder so. Ich hab auch so eins :-), aber irgendwann wird sich das schon legen. Nicht eifersüchtig sein ;-) - ich weiß, das ist leicht gesagt. Mein Mann ist übrigens auch ein klein bißchen eifersüchtig aufs Baby, weil Mamas Kraft einfach nicht für alle reicht. Aber auch das geht vorbei :-)! Bis dahin alles Liebe und viel Spaß mit eurem Süßen Emily

Mitglied inaktiv - 30.04.2001, 11:39



Antwort auf: Viele Probleme....

o.T.

Mitglied inaktiv - 30.04.2001, 13:17