Frage: Reaktive Atemwegserkrankung/Asthma?

Guten Tag Herr Dr. Busse, meine Tochter (2 Jahre alt, ehemaliges Frühchen in 28.SSW mit vollkommen komplikationslosem Verlauf und inzwischen altersgerechter Entwicklung) hat seit knapp 2 Wochen einen Infekt mit folgendem Krankheitsverlauf: Anfangs lief nur für 2 Tage die Nase recht stark, anschließend hat sie weitere 2 Tage leicht gehustet. Da sie weder Fieber hatte noch sonst beeinträchtigt war, sind wir mit ihr auch draussen gewesen. Nach einem längeren Aufenthalt im Freien am 5. Tag der bis dahin leichten Erkältung wurde der Husten schlimmer und die Atmung schwerer. Wir mussten dann am Abend des 5. Tages in die Notaufnahme, dort wurde Salbutamol per Inhalator verabreicht und eine Cortisonspritze gegeben. Wir konnten dann zunächst wieder entlassen werden, sollten aber am darauffolgenden Tag zur Kontrolle kommen. Man hat dann eine Behandlung mit einem Antibiotikum angefangen und weiter Cortison und Inhalationen verordnet, die wir ebenfalls zuhause vorgenommen haben. In der Nacht vom 7. auf den 8. Tag hatte sie Reizhusten und am Morgen des 8. Tages dann extrem verschlechterte Atmung. Wir sind daraufhin dann in die Klinik gefahren und dort für 5 Tage stationär geblieben. Es wurde die Behandlung mit dem Antibiotikum (Rocephin) sowie dem Cortison und die Inhalationen mit Salbutamol und Atrovent sowie Pulmicort fortgesetzt. Sie hatte dann auch noch leicht erhöhte Temperatur bis max. 38 (was die ganze Zeit vorher nicht der Fall war) und eine verminderte Sauerstoffsättigung mit Werten zwischen 92 und 89. Da der Abhörbefund am 5. Krankenhaustag offenbar wesentlich besser war, sind wir entlassen worden. Wir sollen die Inhalationsbehandlung mit Salbutamol und Pulmicort zuhause fortsetzen und auch das Antibiotikum noch weiterverabreichen. Atrovent ist abgesetzt worden. Sie hat jetzt wieder verstärkt eine geschwollene Nasenschleimhaut mit allerdings wenig Sekretion nach aussen und Schwierigkeiten, durch die Nase zu atmen. Sie kann aber wieder durch den Mund frei atmen und das "wheezing" ist kaum noch zu hören. Wir befinden uns dienstlich in der Türkei und die Behandlung hat auch in einer Klinik in Istanbul stattgefunden und ich weiss bei den Namen der Medikamente nicht genau, ob sie den deutschen Handelsbezeichnungen entsprechen. Die Diagnose der Kinderärztin hier war "Reactive Airway Disease". Unsere Tochter hatte bereits einmal im November einen Atemwegsinfekt/Bronchiolitis, bei dem ihre Atmung stark beeinträchtigt war, wo wir aber innerhalb kurzer Zeit mit Inhalationen zuhause wieder klar kamen. Meine Frage: Ist das bereits Asthma? Kann und sollte man noch weitere diagnostische Schritte einleiten? Wie können wir vermeiden, dass sich diese Verläufe häufen? Wie lange in Folge darf man überhaupt mit Salbutamol und den anderen Inhalaten inhalieren? Vielen Dank für Ihre Antwort. Frauke Bemberg

Mitglied inaktiv - 03.05.2009, 11:32



Antwort auf: Reaktive Atemwegserkrankung/Asthma?

Liebe F., die Behandlung war sicher korrekt und man muss an ein Ásthma denken. Und zuhause auch klären, ob eine Allergie als Auslöser in Frage kommt oder nur Infekte. Alles Gute!

von Dr. med. Andreas Busse am 03.05.2009



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