Sehr geehrter Herr Dr. Busse, es geht um meinen 7 Monate alten Sohn. Die ersten 3,5 Monate haben wir aufgrund von Harnröhrenklappen und einer daraus entstandenen Nierenschädigung viel in Krankenhäusern verbracht. Insgesamt waren es schon 3 Operationen, eine folgt noch. Die letzte, bei der eine Niere entfernt wurde, war die schlimmste. Er konnte sich wegen Schmerzen kaum bewegen, bzw. ließ sich auch kaum bewegen. Er lag also die ersten Monate viel auf dem Rücken. Dazu kam noch (Gott sei dank nur kurz) eine Spreizhose. Diese konnte nach zwei weiteren Meinungen zum Glück nach 2 Wochen entfernt werden. Das vorweg. Mein Sohn dreht sich vom Rücken auf den Bauch. Seit ein paar Tagen öfter mal zurück. Er steckt sich schon länger die Füße in den Mund und versucht zu Robben. Es findet alles sicher in den Mund, er beginnt mit dem Pinzetten griff. Trotz der stressigen Zeit am Anfang ist er zu 90% sehr gut gelaunt. Manchmal weint er den ganzen Tag gar nicht. Er ist ein super zufriedener, kleiner Junge. Nachts schläft er nicht durch. Alle 2-3 Stunden stillen wir, er schläft dabei aber sofort wieder ein. Bei der U5 war die Kinderärztin leider gar nicht zufrieden. Er wäre motorisch Entwicklungsverzögert. „Faul“ und von der Muskulatur zu schlaff. Wir haben 10x Physiotherapie bekommen. Die Physiotherapeutin meinte jetzt, er hätte das KISS Syndrom. Wir haben am 22. einen Termin beim Orthopäden. Da soll geröntgt werden.... ich bin soooo hin und her gerissen. Durch die MCU am 5. Lebenstag wurde er eh schon massiv geröntgt. Wir sind schon länger beim Osteopathen und seine Beweglichkeit am Kopf hat sich deutlich gebessert. Einerseits denke ich, für seine Geschichte ist er eigentlich gut entwickelt. Andererseits will ich auch nichts übersehen und Langzeitschäden vermeiden. Was halten Sie von der Diagnose KISS Syndrom? Ich habe das Gefühl, sobald ein Kind sich nicht nach dem Lehrbuch entwickelt, soll das KISS Syndrom daran schuld sein. Ich habe bedenken wegen dem Röntgen. Was mich noch beschäftigt. Wir haben von der Kinderärztin absolutes Sitzverbot bekommen. Ich setze ihn nicht hin, habe ich noch nie. Nur auf dem Schoß zurückgelehnt. Ich warte, bis er es selber schafft. Wir sollen nun Brei im Liegen geben. Das möchte ich aber nicht. Wäre kurzes sitzen für die Mahlzeiten so schädlich? Er muss doch zum Essen sitzen. Und mit 7 Monaten möchte er auch endlich essen. Wenn er so verzögert ist, wird das Selbstständige sitzen ja auch noch ein Weilchen dauern.... :/ Ich bedanke mich, dass Sie sich Zeit nehmen, alles zu lesen und vielleicht können Sie mir weiterhelfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Schönen Abend noch.
von LeKiki am 02.09.2020, 23:08