Lyme-Borreliose

Lyme-Borreliose

© Adobe Stock, Kaspars Grinvalds

Die Lyme-Borreliose oder auch Lyme-Krankheit ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien - sogenannte Borrelien - verursacht wird. 

Borrelien können den gesamten Organismus, vor allem Organe, Nerven und Gelenke befallen. Sie werden fast ausschließlich von Zecken übertragen, ganz selten auch mal von Stechmücken oder Pferdebremsen. Nachdem diese Tiere weitgehend in der warmen Jahreszeit aktiv sind, treten Infektionen hauptsächlich in den Monaten Juni bis September auf.

Lyme-Borreliose gilt als die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. In Süddeutschland kann jede dritte Zecke Borreliose übertragen, in Norddeutschland nur etwa jede zehnte. Anders als gegen FSME, die durch Zeckenstiche übertragene Enzephalitis, gibt es gegen Lyme-Borreliose keine Impfung. Man kann sich nur durch herkömmliche Mittel wie langärmlige Kleidung schützen. Wie gefährlich eine Lyme-Borreliose ist, hängt vor allem davon ab, wann sie erkannt wird. Rechtzeitig behandelt gibt es sehr gute Heilungschancen.

Ansteckung mit Lyme-Borreliose

Mit Lyme-Borreliose steckt man sich fasst immer durch den Stich einer infizierten Zecke an. Die Zecken tragen die Bakterien in ihrem Darm. Nach ein paar Stunden oder Tagen - zum Ende des Saugvorgangs - würgen sie den Inhalt ihres Magens hoch. Dabei gelangen die Bakterien über die Wunde in die Blutbahn des Menschen, wo sie sich ausbreiten und die Organe befallen. Deshalb steigt das Risiko an Borreliose zu erkranken auch erheblich an, je länger die Zecke sich festbeißt. Lyme-Borreliose kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden und ist dementsprechend nicht ansteckend. Es besteht jedoch bei einer Infektion während der Schwangerschaft eine Gefahr für das ungeborene Baby.

Symptome bei Lyme-Borreliose

  • Ringförmige rötliche Hautverfärbung um die Einstichstelle
  • Allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Magen-Darm-Beschwerden

Verlauf von Lyme-Borreliose

Eine Lyme-Borreliose kann sehr unterschiedlich verlaufen und ist deshalb ausgesprochen schwer zu diagnostizieren. Wenn Sie allerdings wissen, dass Sie oder Ihr Kind von einer Zecke gebissen wurden, sollte Sie in der nächsten Zeit nach folgenden typischen Anzeichen Ausschau halten: Etwa 1 bis 2 Wochen nach dem Zeckenstich (maximal 30 Tage) erscheint rund um die Einstichstelle eine ringförmige Hautrötung, die sich bis zu 20 cm ausbreiten kann und in der Mitte etwas verblasst. Diese sogenannte "Wanderröte" tritt oft gemeinsam mit allgemeinen Krankheitssymptomen wie Abgeschlagenheit, Fieber, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden auf. Eine Borreliose-Grippe kann alle Anzeichen eines grippalen Infekts haben, außer Husten und Schnupfen.

Komplikationen bei Lyme-Borreliose

Wenn die Borreliose bis dahin nicht behandelt wurde, geht sie in den folgenden Wochen oder Monaten in das nächste Stadium über, wo sich die Erreger im ganzen Körper ausbreiten. Typisch sind jetzt brennende Nervenschmerzen und Lähmungserscheinungen, begleitet von allgemeinen Krankheitssymptomen und starken Schweißausbrüchen. Bei Kindern zeigt sich dieses Stadium oft mit einer einseitigen Lähmung des Gesichtsnervs. Die kleinen Patienten können ein Auge nicht mehr richtig schließen, der Mundwinkel hängt auf einer Seite schlaff herunter. Monate bis Jahre später geht die Borreliose in ein chronisches Stadium über. Es kommt dann zu entzündlichen Erkrankungen im Bereich des zentralen Nervensystems, an Muskeln und Gelenken (Lyme-Arthritis).

Behandlung von Borreliose

Je früher eine Lyme-Borreliose erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine vollständige Heilung. Im Frühstadium, beim Auftreten der Wanderröte und der Grippesymptome, sprechen die Borrelien noch gut auf eine gezielte Antibiotika-Behandlung an. Im Verlauf der Zeit, wenn sie sich erst einmal überall im Bindegewebe festgesetzt haben, wird die Behandlung immer schwieriger.

Vorbeugung gegen Borreliose

Nachdem es gegen die Lyme-Krankheit noch keinen Impfschutz gibt, ist es am besten, wenn Sie Ihr Kind im Sommer, wenn es im Wald oder auf Wiesen spielt, mit ein paar einfachen Maßnahmen vor einem Zeckenstich schützen: Ziehen Sie ihm eng anliegende, langärmlige Kleidung und lange Hosen an. Suchen Sie hinterher sorgfältig den Körper nach Zecken ab ? dabei den Kopf nicht vergessen!

Falls Sie doch eine Zecke entdecken, entfernen Sie sie möglichst schnell. Am besten geht das mit einer Pinzette. Wichtig ist, dass Sie die Zecke nicht zerquetschen, weil sie dabei noch mehr infizierten Mageninhalt abgibt. In der Apotheke gibt es auch spezielle Zeckenpinzetten. Notieren Sie sich den Zeitpunkt im Kalender und achten Sie in den folgenden Wochen auf eine Rötung an der Stichstelle und auf grippeähnliche Symptome. In diesem Fall gehen Sie bitte sofort zu Ihrem Kinderarzt.

Lyme-Borreliose in der Schwangerschaft

Eine Lyme-Erkrankung während der Schwangerschaft kann von der Mutter auf das Kind übertragen werden und sollte deshalb mit Antibiotika behandelt werden. Vor allem, wenn die Infektion noch nicht lange zurückliegt, besteht die Gefahr von Missbildungen und Fehlgeburt. Ist die Lyme-Krankheit hingegen bereits im chronischen Stadium, ist das Infektionsrisiko des Babys deutlich geringer.

Wenn Sie allgemeine Fragen zu diesem Thema haben, können Sie diese gern im kinderärztlichen Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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