Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs

Vorsorgeuntersuchung

© Adobe Stock, Gina Sanders

Gebärmutterhalskrebs wird von Viren verursacht und zwar hauptsächlich von sogenannten Humanpapillomaviren, kurz HPV. 

Sie werden durch die Scheide meist beim Geschlechtsverkehr übertragen. HP-Infektionen sind sehr häufig - fast jede sexuell aktive Frau macht sie mindestens einmal im Leben durch. Allerdings entsteht dabei nur in sehr wenigen Fällen im Lauf der Jahre eine Krebsvorstufe oder sogar ein Krebs. Gegen die gefährlichsten Typen der HP-Viren gibt es inzwischen eine Impfung, die vor allem für junge Mädchen empfohlen wird. Trotzdem bleibt der beste Schutz die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt. Rechtzeitig erkannt ist Gebärmutterkrebs nämlich fast immer heilbar!

Der Pap-Test

Bei der jährlichen Vorsorge-Untersuchung führt der Frauenarzt einen Abstrich am Gebärmutterhals durch, den sogenannten "Pap-Test". Dabei können Entzündungen, Zellveränderungen, mögliche Vorstufen von Krebs und eine Krebserkrankung festgestellt werden. Der Test wird in 5 Stufen (I -V) eingeteilt, wobei "Pap I" fast nur junge Mädchen haben, die noch keinen oder wenig Geschlechtsverkehr hatten. Die meisten erwachsenen Frauen, die zumindest mal eine Pilz- oder Vireninfektion durchgemacht haben oder mit der Pille oder Spirale verhüten, haben "Pap II". Wenn der Pap-Test unauffällig ist, wird er jährlich wiederholt. Ansonsten wird die Frau, je nach Befund, öfter kontrolliert und eventuell behandelt.

Die Konisation

Selbst wenn beim Pap-Test Zellveränderungen gefunden werden, bilden sich diese bei einem großen Teil der Betroffenen von selbst wieder zurück. Ansonsten muss eine sogenannte "Konisation" durchgeführt werden. Das ist eine relativ unkomplizierte Operation, bei der der Arzt unter Vollnarkose den Gebärmutterhals genau untersucht, Gewebeproben entnimmt und befallene Areale auch gleich entfernen kann. In letzterem Fall wird ein kegelförmiges Stück aus dem Gebärmutterhals herausgeschnitten, sodass nur gesundes Gewebe übrig bleibt. Um sicher zu gehen, dass keine Krebszellen in die Gebärmutter gewandert sind, wird dabei normalerweise auch eine Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut (Kürettage) durchgeführt. Eine Konisation ist grundsätzlich kein Hindernis für eine (weitere) Schwangerschaft, kann aber unter Umständen zu einer Muttermundschwäche führen. Deshalb wird man den Gebärmutterhals im Verlauf der Schwangerschaft etwas häufiger kontrollieren, um damit gegebenenfalls einer Frühgeburt entgegen zu wirken.

Die HPV-Impfung

Man hat inzwischen über 120 verschiedene Typen von HP-Viren gefunden, die meisten davon ungefährlich. Gegen die beiden gefährlichsten Erreger - den Typ 16 und 18 - kann man sich mit einer Impfung schützen. Sie wird für alle jungen Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren - wenn möglich vor dem ersten Geschlechtsverkehr - empfohlen und dann auch von der Krankenkasse gezahlt. Aber auch ältere Frauen, die bereits Verkehr hatten oder sogar Frauen, die an Gebärmutterhalskrebs erkrankt sind, können von der Impfung profitieren. In dem Fall fragen Sie bitte bei Ihrer Kasse nach, ob sie die Kosten übernimmt. Trotz der Impfung ist es aber wichtig, dass man weiterhin die jährlichen Vorsorgetermine beim Frauenarzt wahrnimmt!

Lesen Sie hierzu auch: Welche Impfungen werden für Frauen empfohlen?

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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