Frage: Angst und Sorgen

Hallo,  Ich bin Mama eines 14 Wochen alten Babys. Ich hatte in der Schwangerschaft schon viele Sorgen und Ängste (wir haben kurz davor unser erstes Kind verloren) und habe dann prompt eine präklampsie entwickelt. Der kleine Mann musste dann aufgrund einer SGA eingeleitet werden und kam in 36+6. ssw innerhalb von 1,25 Stunden auf die Welt. Er war sehr klein, hat schlecht getrunken und schlecht zugenommen, also auch direkt nach Geburt eine sorgenreiche Zeit. Ich neige dazu viel zu lesen und lasse mich gerne durch die verschiedensten Meinungen verunsichern. Meine größte Sorge ist es, dass ich irgendwas falsch mache und er sein Urvertrauen verliert und einen "Schaden fürs Leben" bekommt. Vor, ca. 1,5 Wochen hat er von einem Tag auf den anderen seine einschlaf und aufstehen  Zeiten um 2 Stunden selbstständig vorverlegt. Seitdem ist alles anders. Er schreit plötzlich vor jedem schlafen gehen egal ob ich ihn noch fröhlich erwische oder schon quengelig/übermüdet. Meine größte Verunsicherung ist dabei dass er sich durch rumtragen, singen körperkontakt etc. nicht beruhigen lässt, erst wenn er seinen Schnuller bekommt wird er ruhiger und kann einschlafen. Wenn er dann schläft und zwischendrin aufwacht dann nuckelt er ohne Probleme an der Brust und braucht keinen Schnuller um weiterzuschlafen. Das schlafen funktioniert aktuell nur nach 5-10 minütigeb rumtragen bei mir auf dem Arm. Ebenfalls kann ich ihn wenn er schläft nicht ablegen. Die wachphasen haben sich teils auf 45-60 Minuten verkürzt. Das ergibt für mich eine ziemlich lange Zeit, die ich mit ihm im abgedunkelten Schlafzimmer verbringen. Ich frage mich, warum ich mein eigenes Kind ohne Schnuller nicht beruhigen kann? Habe ich aufgrund des Schnullers den "Kontakt" zu ihm verloren? Habe ich ihn als er kleiner war zu wenig in der trage gehabt? Zu früh in den stubenwagen oder Kinderwagen gelegt, also zu wenig Körper Kontakt? Aufgrund seines niedrigen Gewichts habe ich ihn sehr spät in der trage gehabt und oft einfach so getragen. Seit Weihnachten ca. weint er wenn er in die trage soll und war seitdem kaum noch drin. Er war allgemein als er kleiner war meistens auf meinem Arm oder bei meinem Mann. Wir haben aber natürlich auch mal versucht ihn abzulegen (was selten funktioniert hat). Wir haben ihn immer hoch genommen wenn er geweint hat und niemals schreien lassen. Er hat im Kinderwagen immer zufrieden geschlafen genauso wie in der trage. Seit er größer ist (2,5 Monate ca.) liegt er jetzt schon öfter im stubenwagen, im Kinderwagen oder auf seiner Spieldecke ( ca. 4 Stunden insgesamt). Ist das zu viel? Sollte ich in die wachphasen auch Nähe und körperkontakt einbauen, auch wenn er es nicht verlangt oder sich nicht beschwert? Und wenn ja (blöde Frage) wie? Aufgrund der vor verlegten aufwacht Zeit ist der Tag jetzt sehr lang geworden und Ich bin mir unsicher, wie ich die wachphasen gestalten soll, meistens spielt er unterm Spielbogen, wir spielen mit Seidenpapier, mit einem Glöckchen. Greifen kann er noch nicht und die Bauchlage hasst er. Trotzdem üben wir beides immer mal wieder. darf er so lange unter den spielebogen wie er will oder muss ich die Zeit begrenzen? Sollte ich in jeder wachphase aktiv mit ihm spielen? Kann er auch mal alleine unterm spielebogen liegen und ich mache im selben Zimmer was anderes? Muss ich die "Spiele" in den einzelnen wachphasen variieren?  teils schreit er auch abends (wirklich exzessiv) und lässt sich durch mich aktuell nicht beruhigen, was mich wirklich verzweifeln lässt. Bei meinem Mann beruhigt er sich und wenn ich ihn dann wieder nehme schreit er los. Unsere Hebamme meinte er verarbeitet den Tag und evtl auch die sehr heftige Geburt. Sie hat uns einige Tipps gegeben (auf die Atmung achten etc) deswegen versuche ich bewusst entspannt zu sein. Aber irgendwie klappt es zur Zeit nicht so gut. Zunehmend bin ich aber verunsichert aufgrund dieser Schrei Phasen und habe das Gefühl "alles falsch gemacht zu haben". Wir sind immer gut ausgekommen und wenn er wach ist ist er fröhlich und lacht mit mir und wir unterhalten uns usw. Ich habe mir nach der Fehlgeburt, teils verzweifelt ein zweites Kind gewünscht, aber Sitze nun immer häufiger weinend im Bett, weil ich nicht weiß, was ich machen soll, ob ich alles richtig mache, und teils sehr verunsichert bin. Tut mir leid für den langen Text. Liebe Grüße  vijo 

von Vijo am 29.01.2024, 16:44



Antwort auf: Angst und Sorgen

Liebe Vijo,  du hast bei meiner Experten Forum Kollegin Margit Holtschlag eine tolle Antwort bekommen. Zu diesem Thema kann ich absolut nichts mehr hinzufügen. Da sie es sehr gut beschrieben hat und so wie du schreibst auch die Antwort genau zu euch passt.  Du schreibst selber, dass du dich durch viele Meinungen verunsichern lässt. Ich kann natürlich verstehen, dass du für dein Kind immer nur das Beste möchtest. Das Beste ist, höre auf dein Bauchgefühl!  du wirst nicht in jeder Lebenslage zu allen Situationen Tipps bekommen. Für viele Frauen ist es ein so genannter Lernprozess, sich selbst zu vertrauen und vor allem dem Bauchgefühl. So hast auch du die Möglichkeit für dein Leben etwas neu zu lernen. Sie es als Chance an für dich als Mutter etwas Neues zu lernen. Das, was du mit deinem Kind machst, machst du in der Situation aus deiner vollen Überzeugung und findest es in diesem Moment richtig. es ist doch völlig normal, dass du als Mutter nicht immer ausgeglichen bist. Die Tage und Nächte sind anstrengend und du darfst ja auch zugestehen, dass es auch Tage gibt, an denen auch du nicht mehr kannst. Habt ihr die Möglichkeit, dass du dir auch mal eine Auszeit gönnst? Mit einer Freundin einen Kaffee trinken gehen? Vielleicht wäre es auch eine Auszeit für dich einen Kurs mit deinem Baby zu besuchen. Damit du etwas mehr Zeit für dich hast und somit auch vielleicht etwas ausgeglichener bist, kannst du dir für jede Woche ein kleines Highlight überlegen. Dies könnte zum Beispiel ein Besuch auf einem Wochenmarkt sein, wo du dir frische Blumen für zu Hause kaufst. An denen du dich jeden Tag neu erfreuen kannst. Nun zu ein paar Fragen von dir: Meiner Meinung sollten Kinder, wenn sie schlafen die Möglichkeit haben in Ruhe zu schlafen. Ohne Fernseher, Radio oder sonstige Geräusche. Die Kinder entwickeln sich zu 75 % im Schlaf. Daher ist es wichtig, dass die kleinen auch in ihrer Tiefschlafphasen kommen. Daher ist die Ruhe sehr wichtig. Ist dein Baby wieder wach, kannst du dich natürlich mit deinem Baby beschäftigen. Es wird aber auch Zeiten geben, wie kochen, duschen und sonstige Haushaltssituationen, wo du dich nicht zu 100 % um dein Kind kümmern kannst.  für Kinder ist es immer wichtig, eine Struktur und Rituale zu haben. Strukturen können natürlich durch Kurse, Alltagserledigungen oder Besuch kurzzeitig unterbrochen werden. Haben die Kinder aber trotz allem gewisse Rituale um sich herum, fühlen Sie sich geborgen. Durch Strukturen und Ritual bekommen die Kinder eine gewisse Sicherheit und werden auch ausgeglichener. Damit dein Kind etwas besser im Bettchen schläft, wärme das Bett vor! Dein Kind kommt so von einem warmen Arm in ein warmes Bett und der Körper muss nicht erst anfangen die Körpertemperatur zu regulieren. Dadurch werden viele Kinder nach einer kurzen Zeit wieder wach. Die Eltern nehmen dann ihr Kind auf den Arm und schon ist das Baby wieder ruhig. Hier spielt Wärme und enge eine sehr große Rolle. Genau dieses kennen die Kinder noch vom Bauch. Daher ist es wichtig, Ihnen eine so genannte Übergangsphase zu schaffen.  Du kannst noch mal versuchen dein Kind zu pucken und vor allem zu schauen, dass es deinem Kind warm genug ist. Manche Kinder benötigen auch noch mal ein Körner – oder Kirschkernkissen zum einschlafen auf ihrem Bauch. Alles liebe  Steffi Rex     

von Stephanie Rex am 29.01.2024



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