Mia8072
Guten Tag Frau Rex, ich hoffe ich bin bei Ihnen richtig mit meiner Situation. Ich habe eine 1,5 jährige Tochter. Sie ist ein absolutes Wunschkind. Zuvor hatte ich einen Abort. Sie kann so wundervoll sein, sie weiß was sie will, ich denke eigentlich sie ist gut so wie sie ist. Ich habe aber mittlerweile viele Situationen in denen ich ihr gegenüber absolut aggressiv bin, was ich garnicht möchte. So kenne ich mich auch überhaupt nicht. Ich habe den Eindruck sie ist sehr aufgeweckt und sehr fordernd. Manchmal habe ich Angst, dass sie jemanden in meiner Familie ähnelt, der einen sehr schlechten Charakter hat. Sie provoziert mich mit festem Blickkontakt, ruft nach mir unter Tränen um mich dann weg zu stoßen und noch mehr zu schreien. Oder wirft Essen auf den Boden obwohl ich ihr das schon erklärt habe oder schon verboten uns guckt mich dabei an und sagt dann oh... Ich habe ihr schon öfter auf die Finger gehauen, doch es interessiert sie nicht. Auch auf ihren Namen oder Nein reagiert sie überhaupt nicht. Sie ignoriert jede, wirklich jede Form der Ansprache von mir. Ich habe den Eindruck sie nimmt mich nicht für voll. Sie lässt sich auch partout nicht an der Hand nehmen an der Straße. Da schmeißt sie sich lieber auf die Straße mit dem Kopf auf die Steine. Bei meinem Mann ebenso. Sie hat ab und an wie Anfälle in die sie sich regelrecht rein steigert...Gerade gestern war das der Fall. Sie schrie und schrie. Irgendwann war ich so fertig, dass ich auch ganz dolle geweint habe weil ich nicht mehr konnte. Das hat sie sichtlich irritiert und sie hat aufgehört zu schreien. Für mich sind die Anfälle ohne ersichtlichen Grund. Und doch überlege ich hinterher ob sie vlt Zahningeschmerzen hatte. Oft nach dem Mittagsschlaf. Den sie 1x am Tag macht für 1 Stunde oder auch mal 1,5. Meiner Meinung nach bräuchte sie am späten Nachmittag noch ein Schläfchen, aber keine Chance. Dann schreit sie bis 1 Stunde. Am schlimmsten finde ich es, dass sie niemals kuschelt. Es belastet mich sehr. Sie scheint Körperkontakt zu hassen. Egal zu wem. Leider wird sie mir auch von Freunden oder Verwandten nie abgenommen. Großeltern haben kein Interesse und Freunde haben genug mit ihren eigenen Kindern zu tun. Wir haben allerdings einen Krippenplatz seit ein paar Monaten. Und mein Mann macht super mit bei allem was anfällt. Ein toller, entspannter Vater. Er ist im 3-Schicht-Betrieb und so ist jede Woche alles etwas anders. Aber wir versuchen schon die Tagesstruktur einzuhalten. Besonders jetzt in der Ferienzeit machen wir die selbe Essen- und Schläfenzeit wie in der Krippe. Auch sonst gehe. Wir täglich zu den selben Zeiten mit unserem Hund spazieren. Nur ich bin ca seit der Schwangerschaft nervlich außer rand und band. Ich habe mir immer sehr viele Sorgen gemacht in der Schwangerschaft. Das hält auch bis jetzt an, dieses ewige Sorgen machen. Dazu stehe ich jeden Tag unter Druck, weil ich von mir selber als Mutter absolut entsetzt bin. Ich dachte immer ich habe so viel Liebe zum geben. Ich bin selber Einzelkind und hatte so meine Probleme mit meiner Mutter. Mittlerweile habe ich nur noch Angst, dass ich genauso bin wie sie. Sie konnte mich nie lieben. Das ist bis heute zeitweise so. Ich bin oft die gefühlte Konkurrenz für sie. Weil ich mich schon immer sehr gut mit meinem Vater verstanden habe. Eigentlich wollte ich immer mehrere Kinder haben, doch dieser Gedanke ist ganz weit weg seit wir unsere Tochter haben. Auch die Geburt fand ich sehr schlimm. Ich habe mich dort sehr alleine gefühlt und die Schmerzen waren für mich unerträglich, 15 Stunden lang. Dann wurde ein Kaiserschnitt gemacht wegen hohem Gradstand. Der verlief aber sehr gut und hat mit große Erleichterung gebracht. Auch stillen habe ich vier Wochen versucht. Hat aber nicht geklappt. Ich glaube weil ich mich da schon so unter Druck gesetzt habe. Auch wenn meine Tochter in der Krippe ist bin ich mittlerweile mit den einfachsten Dingen überfordert. Den Haushalt kriege ich mit Mühe und Not hin. Mit dem Hund wird es mir auch ständig zu viel, obwohl er auch ein toller Hund ist, den wir schon viele Jahre haben. Ich habe mich selber dabei ertappt, wie ich andauernd denke: ich schaffe das nicht, ich schaffe das alles nicht mehr... Dazu muss ich mich im Augenblick mit meinem beruflichen Werdegang auseinander setzten. Da ich da gerne einen neuen Weg einschlagen möchte, weil ich dort sehr unglücklich war. Richtig offen kann ich nur mit meiner besten Freundin darüber sprechen. Allen andern gegenüber versucht man das gute Bild zu wahren. Grundsätzlich möchte ich mein, dass meistens ein sehr positiver, freundlicher, sensibler, emotionaler, gut gelaunter Mensch bin. Jetzt fühle ich mich manchmal kalt wie ein Stein... Ich schreibe einmal alles was mir rund um das Thema einfällt, weil ich einfach nicht weiß was das Problem ist. Bin ich einfach zu dünnhaütig? Oder ist das Kind nicht ganz einfach. Eigentlich bin ich mir mittlerweile ziemlich sicher, dass es schon ein sehr herausforderndes Kind ist. Ich habe noch keine Mutter von gleichaltrigen Kindern gesehen die so einen angespannten Eindruck machen wie ich. Nicht im Ansatz. Wenn alle Kinder so wären wie meine, gäbe es sicher nicht diese Bevölkerungszahl... Hoffentlich haben sie Zeit das alles zu lesen und können mir Ihre Einschätzung dazu mitteilen. Vielen Dank im Vorraus! LG, mia8072
Liebe Mia8072, es scheint mir etwas komplexer zu sein. Ich hätte noch einige Fragen an dich und würde gerne mit dir über deine Geburt schreiben/ sprechen. Da dies den Rahmen hier etwas sprengen würde, kann ich dir anbieten mir eine E-Mail zu schreiben. Die Redaktion von Rund-ums-Baby schreibt dir eine Private Nachricht hier ans Postfach und übermittelt dir meine E-Mail-Adresse. Liebe Grüße Steffi Rex
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