Austelle
Guten Tag, unsere Tocher (fast 6) macht seit einigen Wochen wieder häufig in die Hose (beides...). Sie gibt zu, dass sie teils einfach keine Lust hat, beim Pipi sagt sie teils aber auch sie hätte es nicht rechtzeitig bemerkt und dann war es gleich zu dringend. Aber wenn sie eine nasse Hose oder gar eine verschmierte, sagt sie nichts sondern spielt einfach weiter. Im Kindergarten klappt es sehr gut. Sie hatte im Frühjahr schon so eine Phase, damals hatte sie gleichzeitig auch ansonsten eine richtige "Babyphase". Zb im Schwimmkurs hatte sie gar nichts mehr gemacht, Dinge die sie konnte waren wie weg. Aber andererseits im Kindergarten (ecole maternelle in Fr) war sie höchst unzufrieden, da für sie alles zu leicht war und sie langweilte sich (sie ist in der Tat vom Schreiben/Lesen viel weiter als die anderen und sehr wissbegierig). Mit den Sommerferien war dann alles gut. Jetzt im neuen Jahr war sie bisher auch zufrieden, wartet aber sehnsüchtig auf die Grundschule ab Sept. Jetzt hat sie aber wieder das Einnäss/Einkotproblem. Gleichzeitig beschwert sie sich auch wieder, dass in der ecole mat. alles zu leicht und langweilig wäre... Kann das zusammenhängen? Ich werde nicht mehr schlau, was ich tun kann/soll. Kann das ein psychologisches Problem sein? Kann es sein, dass sie teils es wirklich nicht rechzeitig merkt, dass sie Pipi müsste? Dann aber wieder sagt sie selber, sie hätte keine Lust gehabt zu gehen... Vielen Dank für Ihre Antwort!
Manuela Thomä
Hallo Austelle, was Sie beschreiben ist sehr vielfältig und ob es ein psychologisches Problem ist, lässt sich auf diesem Wege nicht beurteilen. Zunächst einmal zum erneuten Einnässen: es ist durchaus nicht ungewöhnlich, dass Kinder nach einer Phase des Trockenseins immer mal wieder einnässen bzw. auch einkoten. Die Fähigkeit zu erlernen, die Blase und den Darm zu kontrollieren, ist ein sehr komplexer Prozeß und zu dem sehr störanfällig. Wenn es zu Störungen kommt, bedarf es, seitens der Kinder, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration, um diese "Störung" wieder in den Griff zu bekommen und wie Sie sicherlich wissen, ist es für uns Menschen sehr anstrengend, immer "auf Empfang" zu sein. Sie berichten, dass Ihre Tochter in bestimmten Dingen sehr weit und zudem sehr wißbegierig ist - dass sie sich momentan unterfordert fühlt; dann ist es für sie, meines Erachtens, ungleich frustrierender, dass etwas so "babyeinfaches" wie Pipi- und AA-machen nicht richtig klappt, zumal sie sich, aus ihrer Sicht auf viel wichtigere Dinge konzentrieren muss. Das Ihre Tochter nicht immer Lust hat die Toilette aufzusuchen, kann ich verstehen, geht es uns doch so manches mal genau so; nur dass unsere Blasenfunktion inzwischen ausgereift ist und wir in der Lage sind uns so weit einschätzen zu können, dass wir es zumindest auf den letzten Drücker noch schaffen. Das Ihre Tochter angibt es nicht zu merken, ist eine Äüßerung, die uns in unserer Arbeit immer wieder glaubhaft begegnet und hat mit der Fähigkeit der Kinder zu tun, dass sie sich absolut in ihr jeweiliges Tun vertiefen können - sie machen nicht einfach eine Sache, sie Leben sie. Ob Sie etwas tun sollen oder müssen hängt von dem Ausmaß der Problematik ab. Das Einnässen würde ich im Moment nicht weiter zum Thema machen - wenn es passiert, akzeptieren Sie es und haben Geduld.Sie könnten mit Ihrer Tochter besprechen, was sie dann zu tun hat: zur Toilette gehen, sich anschließend säubern und frische Wäsche anziehen. Beim Einkoten, ist zu überlegen, wie oft passiert das?, wenn sie ihren Darm nur sehr unregelmäßig auf der Toilette entleert, dabei vielleicht sogar Schmerzen hat oder sich sehr anstrengen muss, um den Stuhl herrauszubekommen, könnte eine Verstopfung die Ursache sein - dies sollten Sie mit Ihrem Kinderarzt besprechen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen einleiten. Mit vielen Grüßen Manuela Thomä
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