Frage im Expertenforum Sauber werden an Conny Ackmann:

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Conny Ackmann

 Conny Ackmann
Kinderkrankenschwester
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PinkeRose

Hallo, ich mache mir zunehmend Sorgen um unseren Sohn (6). Es kommt noch immer vor, dass er tagsüber die Unterhose vorne deutlich feucht hat. Es scheint mir auch so, als würde es wieder öfter vorkommen? Nachts trägt er noch eine Windel, aber hier haben wir seit letzter Woche eine Klingelhose. Das klappt übrigens schon erstaunlich gut! (Wir sind auf seinen eigenen Wunsch zum Kinderarzt gegangen, weil er endlich ohne Pampers schlafen will. Er war also voll und ganz mit der Klingelhose einverstanden und es geschieht nicht, weil wir ihn drängen würden!) Leider passiert es plötzlich auch wieder, dass er mal die Unterhose hinten verschmutzt hat. Er schämt sich sehr dafür und sagt dann, er hätte es einfach nicht rechtzeitig gemerkt. Ein drittes Problem, das er hat, ist das Abwischen. Ich glaube, er macht es eigentlich gar nicht, sondern zieht die Hose einfach wieder an in der Hoffnung, dass sein Po sauber ist (vielleicht wird die Hose auch dabei schmutzig?). Er hat panische Angst davor, dass seine Hand schmutzig werden könnte und wenn er selber einsieht, dass es ohne Abwischen nicht geht, dann steht er heulend im Badezimmer und ruft nach mir. Es tut mir weh, ihn so zu sehen, und ich würde ihm gerne helfen. In dem Moment helfe ich ihm dann auch, aber ich frage mich, wie es werden soll, wenn er im Sommer in die Schule kommt? Dort hilft ihm ja auch niemand und ich habe Angst, dass er gehänselt wird, wenn jemand sein Problem "riecht".. Haben Sie einen Rat für uns?


Hallo PinkeRose Ich kann ihre Sorge gut verstehen aber es ist in der Tat so, dass ca. 15% bis 20% aller Kinder im Alter von 6 Jahren tags und nachts noch keine ausgereifte Blasenkontrolle haben ohne dass es dafür eine organische Ursache gibt. Es handelt sich also am ehesten um eine Reifungsverzögerung der Blasenfunktion, die dazu führt, dass die Kinder sich auf die regelmäßigen Zeichen der Blase noch nicht verlassen können :-(((. Um tags eine gute Blasenkontrolle, also auch eine ausreichende Blasenspeicherfähigkeit zu erreichen, sollten sie ausreichend und regelmäßig über den Tag verteilt trinken (z. B. ca. alle 2 Stunden 7x 150 ml bis 200 ml). Um die nächtliche Einnässmenge eventuell zu reduzieren, könnten sie versuchen am Abend ca. 2 Stunden vor dem Einschlafen nichts mehr trinken. Der Einsatz eines Weckapparates für das nächtliche Einnässen macht aus unserer Erfahrung dann einen Sinn, wenn die Kinder ihre Blase tags gut kontrollieren, also trockene Hosen haben können. Dies setzt in der Regel voraus, dass sie eine ausreichende Speicherfähigkeit der Blase haben um die Nacht überhaupt erst einmal ohne Harndrang überstehen zu können. Zudem müssen sie nachts soweit zu wecken sein, dass sie am nächsten Morgen auch noch wissen was nachts geschehen ist. Die Ursache für das nächtliche Einnässen ist nämlich eine schwere Erweckbarkeit, die dazu führt, dass die Kleinen nachts weder den Harndrang noch das Einnässen spüren. Sollte also die Klingelhose in den nächsten Wochen nicht zu einer kompletten Trockenheit nachts führen, darf sie gerne ausgesetzt und zu einem späteren Zeitpunkt erneut durchgeführt werden, wenn die oben genannten Voraussetzungen gegeben sind. Wegen der stuhlverschmierten Unterhosen würde ich ihnen raten den Kinderarzt einmal nachschauen zu lassen ob ihr Sohnemann eventuell eine Verstopfung hat. Ein aufgeweiteter Enddarm kann dazu führen, dass Kinder Stuhl- und Harndrang erst sehr spät oder gar nicht wahrnehmen und deshalb eben auch immer einmal wieder feuchte oder verschmutzte Hosen haben können. Sie dürfen sich natürlich auch gerne, nach Rücksprache mit ihrem Kinderarzt, Unterstützung durch unsere urotherpeutischen Kollegen und Kolleginnen in ihrer Nähe suchen, zu finden unter: http://www.urotherapie.de/forum/phpBB3/viewtopic.php?f=19&t=67 Um herauszufinden weswegen er eine panische Angst vor stuhlverschmutzten Händen hat, könnten sie ebenfalls ihren Kinderarzt ansprechen. Eventuell benötigt der kleine Mann hier professionelle Hilfe durch einen Psychologen?? Gehen sie weiterhin ohne Druck an die Problematiken ihres Sohnes heran und versuchen ihm zu helfen in seinem Rhythmus diese Schwierigkeiten zu bewältigen. Ich wünsche ihnen viel Geduld und Freude an den Stärken des kleinen Mannes. Herzliche Grüße Conny Ackmann


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